Rallye WM
24.01.2022
SKODA-Fahrer Mikkelsen feiert Sieg beim WM-Auftakt in Monte Carlo
Ohne Schrecksekunde kam Andreas Mikkelsen nicht davon. Während der letzten Wertungsprüfung (WP) am Samstag musste der amtierende WRC2-Weltmeister seinen SKODA FABIA Rally2 evo am Streckenrand stoppen, um einen beschädigten Reifen zu wechseln. Mikkelsen und Beifahrer Torstein Eriksen erledigten die Aufgabe in etwas mehr als 90 Sekunden. Diese Zeit war zwar rekordverdächtig, aber eigentlich nicht schnell genug, um die Führung in der WRC2 zu verteidigen. Denn diese betrug vor dem Start in diese Prüfung lediglich 23 Sekunden. Doch die Verfolger Yohan Rossell/Benjamin Boulloud nutzten ihre Chance nicht. Die Franzosen rutschten in derselben Prüfung auf einer der wenigen vereisten Stellen von der Piste und verloren ihrerseits fast drei Minuten. „Als wir zum Reifenwechsel anhalten mussten, dachte ich zunächst, das war’s im Kampf um den Sieg. Aber so ist Rallye-Sport, irgendwas kann immer passieren“, kommentierte Mikkelsen.
Er gab dem Pech keine zweite Chance. Die vier verbleibenden Prüfungen am Sonntag absolvierten Mikkelsen/Eriksen ohne weitere Probleme. Sie gewannen am Ende nicht nur die Kategorie WRC2 mit fast einer Minute Vorsprung, sondern erreichten auch den bemerkenswerten siebten Rang in der Gesamtwertung. „Perfekte Leistung von Torstein. Wir hatten vor der ‚Monte‘ nur ein paar gemeinsame Kilometer zum Eingewöhnen. Aber er hat den Aufschrieb auf Anhieb genauso vorgelesen, wie ich es brauche“, lobte Mikkelsen seinen neuen Beifahrer. „Ich hätte mir keinen besseren Start in die Saison wünschen können. Ich freue mich auch, diesen Sieg dem Team zu schenken. Die Jungs haben ihn wirklich verdient.“ Schon 2021 gewann Mikkelsen bei der Rallye Monte Carlo die Kategorie WRC2 im SKODA FABIA Rally2 evo des in der Eifel beheimateten Teams Toksport WRT. Seinen ersten Klassensieg beim legendären Saisonauftakt feierte er 2017 mit dem Werksteam SKODA Motorsport.
Mikkelsens Teamkollegen bei Toksport WRT, Nikolay Gryazin und Beifahrer Konstantin Aleksandrov aus Russland, kämpften sich noch auf den dritten Gesamtrang in der WRC2 nach vorne. Zuvor hatten sie durch einen Kontakt mit einem Felsen rund drei Minuten verloren (WP 2). „Ich bin zufrieden mit der Podiumsplatzierung und den WM-Punkten, denn wir haben die Meisterschaft im Blick“, rekapitulierte Gryazin. Der 24-Jährige belegte außerdem den zweiten Platz in der WRC2 Junior. Die Briten Chris Ingram/Ross Whittock, die Rallye-Europameister des Jahres 2019, erreichten das Ziel als Vierte in dieser neu geschaffenen Nachwuchsklasse.
Genau wie in der WRC2-Gesamtwertung fuhren auch in der WRC2 Masters zwei SKODA FABIA Rally2 evo Crews auf das Podium. Die Italiener Mauro Miele/Luca Beltrame gewannen die neue Klasse für Fahrer im Alter über 50 Jahre. Auf dem dritten Platz folgten der ehemalige SKODA Werksfahrer Freddy Loix und Beifahrer Pieter Tsjoen aus Belgien.
Nächstes Ziel für die FIA Rallye-Weltmeisterschaft ist Skandinavien, wo die Rallye Schweden (24. bis 27. Februar 2022) als zweiter Lauf stattfinden. Um die in den letzten Jahren oft fehlenden optimalen winterlichen Streckenverhältnisse zu garantieren, hat die traditionsreiche Veranstaltung ihre Basis von Karlstad nach Umea weiter im Norden des Landes verlegt.