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Rallye WM
24.01.2022

Toyota Gazoo Racing startet erfolgreich in neue Rallye-Ära

Das Toyota Gazoo Racing World Rally Team feiert einen Einstand nach Maß: Mit einem zweiten und einem vierten Platz ist das Team erfolgreich in die neue Ära der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gestartet. Nur ein später Reifenschaden verhinderte den Triumph von Sébastien Ogier im neuen GR Yaris Rally1 mit Hybridantrieb.

Der schnelle Franzose war auf dem besten Weg zu seinem neunten Sieg bei der prestigeträchtigen Rallye Monte-Carlo: Ein platter linker Vorderreifen auf der vorletzten Prüfung verwandelte die 24,6 Sekunden Vorsprung jedoch in einen Rückstand von 9,5 Sekunden. Zusammen mit seinem neuen Beifahrer Benjamin Veillas gab Ogier bei der letzten Prüfung alles und kam trotz einer zehnsekündigen Zeitstrafe für einen Frühstart nur 10,5 Sekunden nach dem Sieger ins Ziel.

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Kalle Rovanperä und Co-Pilot Jonne Halttunen komplettierten das ausgezeichnete Ergebnis mit einem beeindruckenden vierten Platz. Das Duo, das zusehends Tempo aufnahm und Vertrauen in den neuen Rallyewagen gewann, holte insgesamt drei Top-Platzierungen – auch auf der Power Stage zum Abschluss der Rallye. Mit den damit verbundenen fünf Bonuspunkten liegt Rovanperä auf dem dritten Platz der Gesamtwertung. Da der zweitplatzierte Ogier und der Führende in diesem Jahr nur an ausgewählten Rallyes teilnehmen wollen, ist der Finne quasi virtueller Spitzenreiter.

Um die Top-Platzierungen kämpfte lange Zeit auch Elfyn Evans. Allerdings kam der dritte Toyota Pilot bei der elften Prüfung von der Strecke ab und verlor 20 Minuten, wodurch er mit dem Ausgang der Rallye nichts mehr zu tun hatte. Bei der abschließenden Power Stage machte er als Zweiter jedoch den doppelten Prüfungssieg perfekt. 

Der neue GR Yaris Rally1 war auf neun der 17 Abschnitte das schnellste Fahrzeug, alle drei Piloten konnten Prüfungssiege einfahren. Trotz des neuen Reglements, mit dem erstmals der Hybridantrieb in die Königsklasse des Rallyesports eingezogen ist, zeigte der Toyota Rallyewagen auf Anhieb eine eindrucksvolle Leistung und Zuverlässigkeit – und das unter den Augen von Kazuki Nakajima, der kürzlich zum stellvertretenden Vorsitzenden von Toyota Gazoo Racing Europe ernannt wurde.

Takamoto Katsuta, Fahrer des TGR WRC Challenge Programms, beendete die Rallye Monte-Carlo zum dritten Mal in Folge und belegte einen starken achten Platz in der Gesamtwertung. Er fuhr am letzten Tag zwei Top-Drei-Zeiten und sammelte die ersten Punkte für das neu gegründete TGR WRT Next Generation.

„Seb hat seinen neunten Sieg bei der Rallye Monte-Carlo nur knapp verfehlt. Aber es freut mich, dass die Zusammenarbeit mit seinem neuen Beifahrer Benjamin gut funktioniert“, erklärte Teamgründer Akio Toyoda. „Mit dem GR Yaris Rally1 startet ein elektrifiziertes Auto, das dem neuen Reglement folgt, das diesen Sport nachhaltiger machen soll. Trotz seiner starken Leistung erfordert es ein feinfühligeres Handling, aber Seb hat sich schnell damit angefreundet. Unsere anderen Crews schienen ein wenig mit unserem neuen Fahrzeug zu kämpfen, aber es war großartig, dass am dritten Tag immer ein TGR-Fahrer die Bestzeit in allen Prüfungen erzielte.

Ich möchte der FIA-Spitze, dem WRC-Promotern und allen anderen, die an den Vorbereitungen beteiligt waren, meinen Respekt zollen, dass sie dieser historischen und traditionsreichen Rallye-Weltmeisterschaft geholfen haben, sich mit elektrifizierten Autos und neuen Kraftstoffen in Richtung Klimaneutralität zu bewegen.“

„Natürlich ist die Enttäuschung groß, wenn man so nah am Sieg ist. Aber so ist das manchmal im Motorsport“, ergänzt Teamchef Jari-Matti Latvala. „Das Wichtigste ist, dass wir wissen, dass wir ein siegfähiges und zuverlässiges Auto haben. Das gibt uns Kraft, positiv in die Zukunft und auf die restliche Saison zu blicken. Seb hat einen wirklich guten Job gemacht, leider hatte er heute das Glück nicht auf seiner Seite. Kalle hat sich seit Beginn der Rallye stark verbessert und eine wirklich tolle Power Stage hingelegt. Elfyn hat hier auch eine tolle Leistung gezeigt.“