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Rallye WM
22.08.2022

Ypern-Rallye Belgien: Skoda-Fahrer Andreas Mikkelsen baut WRC2-Tabellenführung weiter aus

Andreas Mikkelsen reiste als Tabellenführer der Kategorie WRC2 nach Ypern, einer malerischen Stadt im Westen Belgiens. Weil seine beiden nächsten Verfolger Kajetan Kajetanowicz (POL) und Emil Lindholm (FIN) auf den Start verzichteten, konzentrierte sich der norwegische Skoda Pilot vor allem auf Yohan Rossel. Der Franzose wurde vor dem Start des neunten von 13 WM-Läufen auf Rang vier in der WRC2-Gesamtwertung geführt. "Ich muss mindestens vor meinem direkten Titelrivalen ins Ziel kommen", lautete die Strategie von Mikkelsen, der zu diesem Zeitpunkt noch zwei Rallyes vor sich hatte.

Während der ersten Etappe des belgischen WM-Laufs sorgte gelegentlicher Regen in Kombination mit dem ausgeprägten Kurvenschneiden, durch das an vielen Stellen Schotter und Schlamm die Ideallinie verschmutzte, für tückische Streckenbedingungen. Prompt versenkten zahlreiche Teams ihre Hoffnungen in einem der unzähligen Gräben entlang der schmalen und schnellen Asphaltprüfungen.

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Die Kategorie WRC2 sah zunächst einen Dreikampf der Norweger Andreas Mikkelsen/Torstein Eriksen mit den französischen Crews Stéphane Lefebvre/Andy Malfoy und Yohan Rossel/Valentin Sarreaud. Bis zum Samstagnachmittag hatte sich die Situation auf ein Duell zwischen dem Führenden Lefebvre und dem Zweitplatzierten Mikkelsen reduziert. Eigentlich hätte der amtierende WRC2-Champion stärkeren Druck auf Lefebvre ausüben können. Doch der Franzose, der regelmäßig in der belgischen Meisterschaft fährt, spielt bei der Jagd nach dem WRC2-Titel keine Rolle. Deshalb entschied sich Mikkelsen, auf Nummer sicher zu gehen. "Die Strecke ist stark verschmutzt. Ich müsste ein hohes Risiko eingehen. Außerdem kennt Stéphane diese Wertungsprüfungen besser als ich. Ein Ausfall würde meine Titelchancen zunichtemachen", beschrieb der Norweger seine Suche nach der richtigen Balance zwischen Geschwindigkeit und taktischer Klugheit.

Nach drei Etappen erreichte Mikkelsen das Ziel schließlich als Zweiter hinter Lefebvre, aber einen Platz vor Titelkonkurrent Rossel. Außerdem gewann der norwegische Skoda-Pilot die sogenannte ,Power-Stage', was ihm drei zusätzliche Meisterschaftspunkte einbrachte. Damit baute Mikkelsen, der nur noch bei einem weiteren WRC2-Lauf punkten darf, seinen Vorsprung auf Rossel leicht von 16 auf 20 Zähler aus. "Ich wollte eigentlich hier und in Griechenland die maximale Punktzahl einfahren", verriet Mikkelsen im Ziel der Ypern-Rallye Belgien. Obwohl der erste Teil dieses Plans nicht ganz aufging, zeigte sich der amtierende WRC2-Champion weiterhin optimistisch. "Der zweite Platz ist gar nicht so schlecht. Stéphanes Tempo konnte ich nur schwer mitgehen. Er ist eine tolle Rallye gefahren."

In der Klasse WRC2 Junior, in der Fahrer im Alter bis zu 30 Jahren gewertet werden, standen gleich zwei Skoda Crews auf dem Podium. Die Briten Chris Ingram/Craig Drew aus dem deutschen Team Toksport WRT gewannen und belegten außerdem den vierten Platz in der WRC2-Gesamtwertung. Ingram, dem Rallye-Europameister von 2019, gelang dabei ein besonderes Kunststück: Im Verlauf der letzten vier Wertungsprüfungen am Sonntag verwandelte er einen Rückstand von 10,6 Sekunden auf den zwischenzeitlich führenden Grégoire Munster in einen Sieg mit 8,1 Sekunden Vorsprung. Lokalmatador Sébastien Bedoret und sein französischer Beifahrer François Gilbert aus dem Skoda Motorsport Kundenteam SXM Competition wurden Dritte bei den WRC2 Junioren. Mit seinem zweiten Klassensieg der Saison verdrängte Ingram seinen abwesenden finnischen Teamkollegen Emil Lindholm von der Tabellenspitze bei den WRC2 Junioren. Nach der Ypern-Rallye Belgien trennen die beiden Skoda Piloten neun Punkte.

Am anderen Ende des Altersspektrums, in der Klasse WRC2 Masters, feierten Skoda Teams einen Doppelsieg. Bei den über 50 Jahre alten Fahrern war Armin Kremer, wie Ingram ein früherer Rallye-Europameister, der Schnellste. Der Deutsche hörte im Skoda Fabia Rally2 evo von Baumschlager Rally&Racing auf die Ansagen von Timo Gottschalk. Der mehrfache belgische Meister Freddy Loix und Beifahrer Pieter Tsjoen vom Skoda Motorsport Kundenteam PTR Racing belegten in dieser Klasse den zweiten Platz. Mit den dafür gutgeschriebenen 18 Punkten festigte Loix seinen zweiten Platz in der Gesamtwertung der WRC2 Masters hinter Tabellenführer Mauro Miele (Skoda Fabia Rally2 evo) aus Italien.

Vom glatten belgischen Asphalt wechselt der WM-Zirkus nun auf harten griechischen Schotter. Als nächstes steht die Akropolis-Rallye Griechenland (8. bis 11. September) auf dem Programm.