Mittwoch, 13. November 2024
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ADAC Opel Rallye Cup
02.09.2023

Skandinavischer Triumph in den französischen Alpen

Wie schon bei der Premiere im Vorjahr war die Rallye Mont-Blanc Morzine auch 2023 Schauplatz mitreißender Kämpfe im Feld des ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“. Mit seinem dritten Saisonsieg konnte sich Calle Carlberg an der Spitze des weltweit ersten elektrischen Rallye-Markenpokals ein wenig, wenn auch keineswegs vorentscheidend von seinen Verfolgern absetzen. Auch die Asphalt-Veranstaltung am Fuße des höchsten Bergs der Alpen sah ein beinhartes Duell zwischen dem 23-jährigen Schweden und seinem gleichaltrigen Konkurrenten Max Reiter aus Dillingen im Saarland, den Carlberg nach sieben Wertungsprüfungen über insgesamt gut 131 Kilometer mit einem Vorsprung von 17,4 Sekunden für sich entscheiden konnte.

Nachdem Carlberg, wie immer mit Papa Torbjörn als Copilot, die ersten drei Wertungsprüfungen am Freitag für sich entschieden hatte, mischte ein Reifenschaden hinten links am Corsa Rally Electric der Skandinavier rund vier Kilometer vor dem Ziel von WP5 die Karten neu. Doch mit einer famosen Bestzeit in der 29,1 Kilometer langen „Königs-Prüfung“ (WP6) am Samstagmorgen wandelte Carlberg seinen Rückstand von 7,8 Sekunden auf den gesundheitlich angeschlagenen Reiter und dessen Beifahrerin Conny Nemenich in eine Führung von 14,5 Sekunden um.

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Diese ließ sich Calle auch in der abschließenden, 20 Kilometer langen „Power Stage“ nicht mehr nehmen und strahlte im Ziel in Morzine übers ganze Gesicht: „Dieser Sieg fühlt sich fantastisch an! Wir haben die Rallye einfach genossen. Das ist der Unterschied zum letzten Jahr: Ich habe viel Vertrauen im Cockpit, fahre locker und freue mich einfach auf jede Wertungsprüfung. Mir ist völlig klar, dass noch zwei harte Rallyes auf uns warten und im Titelkampf noch gar nichts entschieden ist, aber die Tendenz ist eindeutig positiv!“

In der Gesamtwertung liegt Carlberg zwei Wertungsläufe vor Saisonschluss nun elf Punkte vor Reiter, der die Flinte allerdings noch lange nicht ins Korn wirft: „Die Rallye Mont Blanc war wieder eine schöne Veranstaltung – vielleicht sogar noch ein bisschen anspruchsvoller als letztes Jahr. Wir gehen das Ganze nach wie vor relativ gelassen an, haben Spaß im Auto und werden versuchen, den Abstand bei der Rallye Stemweder Berg zu verkürzen, um dann beim WM-Lauf das Ruder hoffentlich herumreißen zu können.“

Nach einer bärenstarken Vorstellung feierten Sarah Rumeau und Beifahrerin Julie Amblard bei ihrem Heimspiel endlich den längst fälligen ersten Podestplatz im ADAC Opel Electric Rally Cup. Nicht zuletzt mit der zweitschnellsten Zeit in der längsten Prüfung der Rallye, nur 1,3 Sekunden hinter Carlberg, bewies die 28-Jährige aus Brouzet-lès-Alès unweit von Avignon einmal mehr ihr enormes Potenzial. „Endlich hat’s geklappt“, freute sich Rumeau. „Die Rallye lief großartig. Wir haben uns einen tollen Kampf mit Max geliefert. Natürlich wären wir gerne Zweite geworden, wir hatten ja vor der letzten Prüfung nur zwei Sekunden Rückstand. Aber als wir dann in der Power Stage einen Stein trafen und einen Reifenschaden fürchteten, haben wir beschlossen, lieber den Podestplatz zu sichern. Schön ist, dass wir der Spitze hier wieder nähergekommen sind. Und wir sind auch noch nicht fertig …“

Knapp von den schnellen Ladies geschlagen, belegten Luca Pröglhöf/Christina Ettel und die ebenfalls arg erkältet angereisten Christian Lemke/Stephan Schneeweiß die Schlussränge 4 und 5. Pech hatten dagegen Cindy Gudet und Joe Baur, die ihre Corsa Rally Electric nach jeweils starkem Beginn beide in WP3 neben die Strecke setzten. „Ich habe eine Ansage meiner Beifahrerin Jeanne überhört“, ärgerte sich die französische Berg-Queen über sich selbst. Während die Rallye für Gudet/Rey beendet war, konnten Baur und Co Fabian Peter nach Reparatur der linken Vorderradaufhängung am Samstag wieder starten – wenn auch natürlich ohne Chance auf ein Top-Ergebnis.

Zur großen Freude insbesondere der männlichen Teammitglieder und Fans im Opel Servicepark stattete Miss France 2021 Amandine Petit den Rallye-Pionieren einen Besuch ab und ließ sich von Sarah Rumeau sowie dem ersten Elektro-Cup-Champion der Geschichte, Laurent Pellier, im Corsa Rally Electric über die anspruchsvollen Wertungsprüfungen der Rallye Mont-Blanc Morzine chauffieren. „Die beiden Tage als Gast des ADAC Opel Electric Rally Cup waren eine unglaubliche Erfahrung“, strahlte die 25-Jährige aus Caen in Nordfrankreich. „Ich gestehe, dass ich zunächst ein bisschen Bammel vor der Mitfahrt hatte, aber mir wurde schnell klar, dass Sarah und Laurent am Steuer alles im Griff hatten. Ab da konnte ich die spektakulären Fahrten im Corsa Rally Electric in vollen Zügen genießen und mich im wahrsten Sinne des Wortes elektrisieren lassen.“

Der siebte und vorletzte Wertungslauf zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe“ 2023 findet am 29./30. September im Rahmen der ADAC Rallye Stemweder Berg rund um Lübbecke statt.