Dienstag, 26. November 2024
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FIA WEC
01.11.2023

Porsche Penske Motorsport will beim Saisonfinale weiteres Glanzlicht setzen

Porsche Penske Motorsport möchte beim letzten Saisonlauf der FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC 2023 erneut auf das Siegerpodest fahren. Das Werksteam schickt in Bahrain zwei Porsche 963 in das achtstündige Rennen. Die Kundenmannschaften Hertz Team Jota und Proton Competition gehen mit jeweils einem 514 kW (699 PS) starken Hybridprototypen in der Topklasse Hypercar an den Start. In der GTE-Am-Kategorie treten fünf Partnerteams letztmals mit dem Porsche 911 RSR in den finalen Wettbewerb des Jahres. Ab 2024 wechselt die FIA WEC dann auf Fahrzeuge der GT3-Klasse.

Die FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft WEC schließt ihre Saison traditionell mit einem Rennen auf dem Bahrain International Circuit ab. Das Team Porsche Penske Motorsport geht erstmals mit den zwei Porsche 963 auf die Formel-1-Strecke in dem Inselstaat im Persischen Golf. Nach dem Podiumsresultat beim vergangenen Lauf in Japan peilt die Werksmannschaft erneut das Siegerpodest an.

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„Wir haben eine Saison mit Höhen und Tiefen erlebt, aber jederzeit im harten Wettbewerb der Hypercar-Klasse restlos alles gegeben“, fasst Thomas Laudenbach zusammen. Mit Blick auf das Saisonfinale fügt der Leiter Porsche Motorsport hinzu: „Für unsere gesamte Mannschaft, für die Fahrer und für unsere Fans wäre es großartig, wenn wir in Bahrain einen weiteren Podesterfolg realisieren könnten. Das vergangene Rennen in Fuji hat unsere jüngsten Fortschritte deutlich gemacht. Daran möchten wir anknüpfen und uns mit einem Podium in die Winterpause verabschieden. Nach dem finalen Lauf in Manama werden wir mit unserem Porsche 963 am offiziellen Testtag der FIA WEC teilnehmen. Zu diesem Anlass steigt erstmals unser neuer DTM-Champion Thomas Preining in das Auto. Ich bin sehr gespannt, wie gut er sich schlagen wird.“

„Ich erwarte, dass wir in Bahrain vorne mitfahren werden“, erklärt Urs Kuratle, Leiter Werksmotorsport LMDh. „Bei der oft großen Hitze in der Wüste spielt das Reifen-Management eine große Rolle. Diesbezüglich haben wir in den vergangenen Monaten wichtige Fortschritte gemacht. Wir sind gut gerüstet. Was mich zudem optimistisch stimmt: Die Formel-1-Strecke nahe Manama hat kaum Bodenwellen, die Randsteine sind vergleichsweise flach – das sollte unserem Porsche 963 entgegenkommen. Zum Abschluss der ersten Saison mit dem Team Porsche Penske Motorsport in der FIA WEC wollen wir einen weiteren Podesterfolg einfahren.“

„Es war uns immer bewusst, dass unsere erste Saison in der FIA WEC hart werden würde und der Kampf um das Podest unter den gegebenen Umständen sehr schwierig“, blickt Jonathan Diuguid zurück, der Leitende Direktor Porsche Penske Motorsport. „Das vergangene Rennen in Fuji hat klar gezeigt, was mit starken Fahrerleistungen und einem gut ausbalancierten Porsche 963 möglich ist, wenn auch die Strategie stimmt. Genauso wollen wir das Rennen in Bahrain angehen. Dieses Mal möchten wir eine Führung allerdings in einen Sieg umsetzen. Das wäre ein Erfolg, den wir angesichts der harten Arbeit und der vielen Talente in unserem Team verdient hätten.“

Die FIA WEC gastierte erstmals in ihrem Gründungsjahr 2012 auf dem 5,412 Kilometer langen Bahrain International Circuit in Sakhir nahe der Hauptstadt Manama. Einzig in der Saison 2018/2019 fand dort kein Langstrecken-Wettbewerb statt. Die große Hitze bei Tag, die fallenden Temperaturen bei Einbruch der Nacht und der oftmals mit einer feinen Sandschicht überzogene Asphalt machen das Rennen für Teams, Ingenieure und Fahrer zu einer großen Herausforderung. Der Reifenverschleiß auf dem Grand-Prix-Kurs mit seinen 15 Kurven ist enorm hoch. Ein konstantes Tempo über einen vollen Renn-Stint gilt als entscheidender Erfolgsfaktor. Im 8-Stunden-Rennen wird bei der Punktevergabe der Faktor 1,5 angewendet und das Ergebnis aufgerundet (38-27-23-18-15-12-9-6-3-2).

Am Sonntag (5. November) nach dem Saisonfinale gehen zahlreiche Fahrzeuge noch einmal auf die Strecke, darunter auch der Porsche 963. In den zwei offiziellen Testsessions setzt sich Werksfahrer Thomas Preining aus Österreich erstmals ans Steuer des Hybridprototypen. Der 25-Jährige aus Linz hat in der abgeschlossenen DTM-Saison im Porsche 911 GT3 R die Fahrermeisterschaft gewonnen. Porsche konnte außerdem die Herstellerwertung gewinnen, Preinings Einsatzmannschaft Manthey-EMA holte den Teamtitel in der deutschen Traditionsrennserie.

In der Hypercar-Topklasse treten die Privatteams Proton Competition und Hertz Team Jota mit jeweils einem Porsche 963 an. Für die britische Mannschaft agieren Werksfahrer António Félix da Costa aus Portugal, der Brite Will Stevens und der von Porsche Motorsport Asien-Pazifik geförderte Chinese Yifei Ye im Cockpit. Für Proton Competition greifen Werksfahrer Gianmaria Bruni aus Italien, Neel Jani aus der Schweiz und der Brite Harry Tincknell ins Lenkrad. Das Trio war zuletzt beim Saisonfinale der IMSA WeatherTech SportsCar Championship auf der Road Atlanta auf das Siegerpodest gefahren.

In der GTE-Am-Kategorie gehen letztmals fünf der baugleichen, rund 378 kW (515 PS) starken Porsche 911 RSR an den Start: Ab 2024 treten FIA GT3-Fahrzeuge an die Stelle der GTE-Boliden. Das Team Project1-AO schickt erneut den Publikumsliebling „Rexy“ ins Rennen. Der knallgrüne, im Dinosaurier-Design folierte Neunelfer wird von den Amerikanern PJ Hyett und Gunnar Jeannette sowie vom Italiener Matteo Cairoli pilotiert. Ebenso farbenfroh präsentieren sich die Neunelfer von Iron Lynx (gelb) und Iron Dames (pink). In der Startnummer 85 agiert das einzige weibliche Trio am Steuer: Michelle Gatting (Dänemark), Sarah Bovy (Belgien) und Rahel Frey (Schweiz) teilen sich den Iron-Dames-Porsche. Zwei weitere 911 RSR setzen die Kundenteams Dempsey-Proton Racing und GR Racing ein.

Michael Christensen (Porsche 963 #5): „Eine harte und arbeitsreiche Saison geht mit dem Finale in Bahrain zu Ende. Wir haben in den vergangenen Monaten viel gelernt und unsere Erkenntnisse aus den Einsätzen auf beiden Seiten des Atlantiks in verbesserte Performance umgesetzt. Ich bin daher zuversichtlich, dass wir auch in Bahrain einen weiteren Fortschritt zeigen werden und die Chance haben, erneut auf das Podest zu fahren. Es wäre schön, wenn wir die Herstellerwertung auf Platz drei abschließen könnten.“

Kévin Estre (Porsche 963 #6): „Ich bin optimistisch und hoffe, dass wir das gleiche Tempo zeigen werden wie zuletzt in Japan. Vielleicht können wir sogar noch etwas mehr zulegen – das wäre schön! Die Streckencharakteristik ist in Bahrain eine ganz andere als in Fuji: Es geht hauptsächlich darum, die Reifen auf dem aggressiven Asphalt über einen langen Stint in einem guten Zustand zu halten. Das wird nicht einfach, ist in Bahrain aber immer der Schlüssel zum Erfolg. Ich wünsche mir, dass unsere schwierige Saison mit einem Highlight endet.“

Will Stevens (Porsche 963 #38): „Ich freue mich sehr auf Bahrain und das letzte Rennen der Saison. Es war ein spannendes Jahr. Wir haben viel über den Porsche 963 gelernt. Hoffentlich können wir unsere steile Lernkurve fortführen, die wir bislang von Rennen zu Rennen gezeigt haben. Wir möchten 2023 mit einem Erfolg abschließen. Ich mag die Strecke in Bahrain, denn sie unterscheidet sich von den anderen im Kalender deutlich: Der Asphalt bietet nur wenig Haftung, verschleißt die Reifen aber sehr. Das stellt uns immer vor eine schöne Herausforderung.“

Gianmaria Bruni (Porsche 963 #99): „Wir möchten unseren guten Trend fortsetzen. Beim IMSA-Rennen in Indianapolis und beim WEC-Event in Fuji waren wir mit unserem Porsche 963 schnell unterwegs, konnten aber die Früchte noch nicht ernten. Das hat sich zuletzt auf der Road Atlanta geändert, wo wir beim Finale in Nordamerika auf das Podest fuhren. Wir sind spät in die Saison gestartet, haben aber in den vergangenen Wochen viele Erfahrungen, Daten und Erkenntnisse gesammelt. Ich bin zuversichtlich, dass wir auch in Bahrain sehr stark auftreten werden.“