In der PRTC traten, getreu dem Serien-Motto „real cars, real racing“, wieder sowohl ambitionierte Youngster als auch erfahrene Gentleman-Driver im Starterfeld gegeneinander an. Als einzige Dame im Starterfeld absolvierte Ruth Mbabazi (CH) ihr drittes Rennwochenende der Saison.
„Eine weitere spannende Tourenwagen-Saison neigt sich dem Ende zu. Im Schatten der legendären Nürburg wird sich entscheiden, welcher Fahrer in diesem Jahr den Titel davontragen kann. Aber auch dahinter ist es spannend mit dem Kampf um Platz drei in der Meisterschaft. Wir wünschen allen Fahrern viel Erfolg“, so Serienorganisator Andreas Pfister vor dem Start des Rennwochenendes.
Nach dem ersten freien Training ging es für die Tourenwagen-Fahrer bereits am Freitag ins wichtige Zeittraining zur Ermittlung der Startaufstellung. Das Wetter am Nürburgring zeigte sich vorerst von seiner guten Seite: Die Fahrer wurden mit Sonne und stabilen Verhältnissen empfangen.
Dabei waren natürlich zunächst alle Augen auf das Abschneiden der beiden Titelkontrahenten gerichtet. Sowohl für Bedrich als auch für Ehlebracht ist die Nürburgring GP-Strecke bereits gut bekannt, weshalb beide mit ähnlichen Voraussetzungen auf Zeitenjagd gingen.
Nur zwei Zehntelsekunden trennen Titelaspiranten im Zeittraining
Einen Vorgeschmack darauf, dass es ein äußerst enges Rennwochenende im Titelkampf werden würde, gaben die beiden Titelaspiranten im Zeittraining: Mit einer Rundenzeit von 2:41:177 sicherte sich Marco Bedrich die Pole-Position nur äußerst knapp vor Dirk Ehlebracht mit 2:41:396. Auf den dritten Startplatz schaffte es Dario Apa (CH) vor Thomas Eckert (DE). Die dritte Startreihe wurde komplettiert von Lars Stubanus (DE) und Ruth Mbabazi vor Marcalis Shinaul (US) im CUPRA Ibiza Rennwagen.
Matchball nach Bedrich-Sieg im ersten Rennen: „ex ae quo“ für das letzte Rennen
Das erste Rennen wurde mit einem rollenden „Indianapolis Start“ freigegeben und die Action auf der Strecke ließ daraufhin nicht lange auf sich warten. Pole-Setter Bedrich musste sich direkt harten Attacken von Dirk Ehlebracht erwehren und es wurde Runde um Runde um die Positionen gefahren. Auch dahinter gab es einige Duelle zu sehen: Lars Stubanus schaffte es sich an Thomas Eckert vorbei auf eine bessere Position zu schieben. An der Spitze hatten sich indes die ersten beiden einen kleinen Vorsprung verschaffen können, aber auch Dario Apa auf Platz drei konnte den Anschluss noch halten.Nach einigen „Gelbphasen“ bedingt durch das große Starterfeld auf der Rennstrecke ging das erste Rennen in seine finale Phase. Bedrich konnte sich nun gegen Ehlebracht etwas durchsetzen und die Führung halten. Zu allem Überfluss für Ehlebracht hatte dieser kurz vor Rennende noch ein Problem am Ausrücklager seines Chevrolet Cruze Eurocup Rennwagen, was ihn auf den dritten Platz hinter Dario Apa, der sein bisher bestes Saisonergebnis einfuhr, zurückwarf. Durch dieses Rennergebnis gingen nun sowohl Dirk Ehlebracht als auch Marco Bedrich „ex ae quo“ mit 86 Wertungspunkten punktgleich in das finale und alles entscheidende Rennen am Samstag.
PRTC-Titel 2023 entscheidet sich in der letzten Rennrunde
Nach dem ersten Rennlauf am Freitag rückten zunächst die Wetterverhältnisse in den Fokus, da Sturm und Regen für neue Bedingungen sorgten. Doch so wie die Eifel eben für ihre wechselnden Wetterverhältnisse bekannt ist, so trocknete es zu Rennen 2 am Samstag wieder ab.
Dabei setzte nach der Startfreigabe Dirk Ehlebracht zunächst alles auf eine Karte und schaffte es die Führung vor Bedrich zu übernehmen, was ihn zu diesem Zeitpunkt zum PRTC-Meister machte. Ehlebracht blieb zunächst in Front und eine „Full Course Yellow“ Phase neutralisierte daraufhin das Rennen. Damit hatten sich Ehlebracht vor Bedrich und Apa einsortiert, sowie Thomas Eckert auf der weiteren Position, der an Lars Stubanus vorbeigehen konnte.
Das Bangen bei Marco Bedrich durfte indes groß gewesen sein: Sollte das Rennen mit der „Full Course Yellow“-Phase zu Ende gehen, wäre Dirk Ehlebracht der Gewinner der Gesamtwertung. Doch es sollte zu einem letzten „Showdown“ kommen. Das Rennen wurde für die letzten zwei Rennrunden freigegeben und Dirk Ehlebracht gelang es, das Feld als Erster in die letzte Runde zu führen.
Marco Bedrich ging zum direkten Angriff über und das Duell um die Meisterschaft sollte fast über eine halbe Runde gehen, nachdem sich die beiden Kontrahenten von Kurve zu Kurve nichts schenkten und versuchten sich gegenseitig die Führung abzuluchsen. Auf den letzten Metern schaffte es Marco Bedrich sich gegen Dirk Ehlebracht durchzusetzen und damit den PRTC-Titelgewinn 2023 einzufahren. Der Rennsieger des letzten Rennens war indes ein anderer: Dario Apa nutzte den Zweikampf der beiden Fahrer und fuhr den Sieg vor Bedrich und Ehlebracht für die Schweiz nach Hause.
Nun heißt es für die erfolgreichen Fahrer vorerst ihre Erfolge zu feiern. Die PRTC geht in eine wohlverdiente Pause bis zur Jahressiegerehrung „finishing straight“ am Ende des Jahres in Würzburg.