ADAC Opel Rallye Cup
26.05.2024
Spannungsgeladene Wasserspiele in den Niederlanden
„Ich freue mich riesig über den Sieg bei dieser wirklich anspruchsvollen Rallye“, strahlte Pröglhöf. „Am ersten Tag war ich angesichts des starken Regens ein bisschen zu vorsichtig, zumal die Ansage unseres Teamchefs Manfred Stohl klar war: Auto heil lassen, unsere Rallyes kommen noch! Am Samstag hat das Gefühl im Auto von Anfang an gepasst. Die Nachtprüfungen an beiden Tagen haben besonders viel Spaß gemacht und gezeigt, dass das Teamwork zwischen Christina und mir gut funktioniert. Und auch wenn sie mir wie gehabt keine Zeiten sagt, ich also nicht weiß, wie es steht, merke ich die ganze Zeit: Wir sind vorne dabei, aber es geht unglaublich eng zu. Der Blick aufs Endergebnis hat diesen Eindruck dann bestätigt …“ Mit dem Sieg übernahm Pröglhöf auch die Führung im Cup-Zwischenklassement.
Noch nach der drittletzten Prüfung hatten Pröglhöf und Español zeitgleich (!) an der Spitze gelegen, doch dann verlor der Iberer im folgenden Rundkurs 17 Sekunden und konnte diesen Rückstand bis ins Ziel nicht mehr ganz egalisieren. „Da haben wir uns ein bisschen vertan“, gestand Español. „Ich bin trotzdem zufrieden mit unserer Performance. Wir haben uns gegenüber dem Auftakt gesteigert und holen nun mehr aus uns und dem Auto heraus. Ich kann nur sagen: Der Corsa Rally Electric macht Spaß, und der Cup macht auch Spaß.“
Mit den Bestzeiten in WP5 und WP8 und einer blitzsauberen Leistung über die ganze Rallye bewiesen die Rott-Brüder, dass sie endgültig an der Spitze des ADAC Opel Electric Rally Cup angekommen sind. „Ich hoffe, der Trend setzt sich so fort“, lachte Pilot Anthony. „Es geht da vorne super eng zu. Aber wir spüren, dass wir mithalten können. Vor allem im Regen lief es sehr gut. Unsere größten Probleme waren am Freitag eine verschmierte Windschutzscheibe und eine kleine Katze, die uns vors Auto gesprungen ist. Zum Glück konnte ich rechtzeitig bremsen. Aber dabei haben wir ganz schön viel Zeit verloren.“
Auch Emma Chalvin strahlte nach ihrem vierten Rang übers ganze Gesicht: „Ich bin richtig happy mit unserer Rallye. Das oberste Ziel bei diesen widrigen Bedingungen mit Nässe, Matsch und Dunkelheit war es, das Auto auf der Straße zu halten und keine gravierenden Fehler zu machen. Natürlich haben wir auch von einigen Ausrutschern der Mitbewerber profitiert, aber wie sagt man so schön: To finish first you first have to finish. Also haben Emy und ich versucht, keine unnötigen Risiken einzugehen. Das ist uns gut gelungen. Ich bin sehr zufrieden, es hat wieder viel Spaß gemacht.“
Pech hatten dagegen zwei Teams, die beim Saisonstart in Sulingen noch auf dem Podest gestanden waren. In Führung liegend blieben die Ungarn Bendegúz Hangodi und Dániel Petrovszki in der dritten Wertungsprüfung nach einem harmlosen Ausritt im selben schlammigen Straßengraben stecken, der in der Startprüfung bereits den Französinnen Alizée Pottier/Joanna Verdier zum Verhängnis geworden war. Bis die nahezu unbeschädigt gebliebenen Corsa Rally Electric vom Streckenpersonal wieder flottgemacht werden konnten, war die Karenzzeit abgelaufen und eine Strafzeit von jeweils 20 Minuten für beide Teams verhängt. Die Auftaktsieger Christian Lemke/Jan-Eric Bemmann kämpften nach ihrer Bestzeit in WP1 weiter um die Spitzenplätze mit, als ihr Fahrzeug in der ersten Samstags-Prüfung (WP5) mit einem durch Wassereintritt verursachten Problem an einer Steckverbindung ausrollte. Zwar konnte der Fehler im Service gefunden und leicht behoben werden, mehr als der zehnte Schlussrang und Platz 3 in der abschließenden Power Stage waren aber nicht mehr drin.
Der dritte Lauf zum ADAC Opel Electric Rally Cup „powered by GSe” geht am 15./16. Juni bei der Rallye Vosges Grand-Est rund um Gérardmer unweit der französisch-deutschen Grenze über die Bühne.