Dienstag, 16. Juli 2024
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Extreme E
14.07.2024

Starke Mannschaftsleistung des SUN Minimeal Teams

Das SUN Minimeal Team hat beim „Hydro X Prix“, der zweiten Veranstaltung der Extreme E 2024 im ehemaligen Kohlebergwerk Glenmuckloch in Sanquhar/Schottland, einen äußerst ereignisreichen ersten Renntag mit einem guten Ergebnis beendet. Die Piloten Klara Andersson (24) und Timo Scheider (45) brachten ihren gelben ODYSSEY21-Prototypen auf dem sechsten Schlussrang ins Ziel und belohnten sich und ihre Mannschaft damit für eine außergewöhnliche Leistung. Denn dass der rund 550 PS starke Elektro-Bolide in den Rennläufen nochmals an den Start gehen konnte, war einem echten Kraftakt der SUN Minimeal-Techniker zu verdanken.

Nachdem sie schon in den freien Trainings auf der 2,7 Kilometer langen Berg- und Talbahn stark unterwegs gewesen waren, hatte sich das schwedisch-deutsche Fahrerduo auch für den Renntag einiges vorgenommen. Und als Klara Andersson im ersten Qualifying als Siegerin durchs Ziel preschte, schien für die Mannschaft von Scheider Motorsport, die für den Einsatz des SUN Minimeal Teams verantwortlich zeichnen, auch alles im Lot zu sein. Doch nur Sekunden später schlug die Freude in Entsetzen um: Unmittelbar nach der Zieldurchfahrt erwischte Klara so unglücklich eine Bodenwelle, dass ihr Renner ausgehoben wurde und sich mehrmals überschlug.

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Dank des hohen Sicherheitsstandards des ODYSSEY21 blieb die junge Schwedin unverletzt. Der Wagen allerdings war schwer beschädigt, ein weiterer Einsatz am selben Tag schien beinahe utopisch. Doch weil das Wort „Aufgeben“ im Wortschatz des SUN Minimeal Teams nicht vorkommt, begannen die Techniker ohne Zaudern damit, den Wagen wieder flottzumachen. Dass auch Mitglieder der Konkurrenzteams spontan ihre Hilfe anboten und auch tatkräftig mit anpackten, zeigt den hohen Sportsgeist in der Extreme E.

Und tatsächlich war der schwer beschädigte Elektro-Bolide zum zweiten Qualifying wieder so weit hergerichtet, dass Andersson/Scheider auf Rang 2 ins Ziel kamen. Dass es dennoch nicht zum Einzug ins große Finale der besten vier Teams reichte, war zwei nach Q1 verhängten Strafen wegen eines Kontakts mit einem Konkurrenten sowie eines Geschwindigkeitsverstoßes in der Wechselzone geschuldet, die zwei Positionen kosteten. Im Stechen mit der punktgleichen Rosberg-Mannschaft um den Einzug ins Finale zog das SUN Minimeal Team um nur sieben Zehntelsekunden den Kürzeren.

Im kleinen Finale, dem sogenannten „Redemption Race“, setzte sich Scheider zunächst an die Spitze, geriet dann aber mit einem Konkurrenten aneinander und wurde in die Strohballen gedrückt, worauf ihm ein weiteres Fahrzeug ins Heck fuhr. Trotzdem kämpften Timo und Klara weiter und beendeten das Redemption Race an zweiter Stelle, was den sechsten Rang insgesamt bedeutete.

Die Hoffnungen auf den zweiten Renntag sind hoch. Scheider: „Wir werden das Auto bis morgen nochmal komplett durchchecken, um sicherzustellen, dass keine Folgeschäden mehr vorhanden sind. Was das Ergebnis angeht, sind wir natürlich enttäuscht, denn wir hatten den Speed, um vorne mitzumischen. Was mich unglaublich beeindruckt hat, war der Teamgeist, den jeder Einzelne an den Tag gelegt hat. Dass die Jungs in weniger als drei Stunden einen fast kompletten Neuaufbau geschafft haben, macht mich fast sprachlos. Und was mich auch sehr gefreut hat, war die spontane Hilfe der anderen Teams. Das zeigt den Geist, der in der Extreme E herrscht. Auch Klara hat den Einschlag mit 48 g sehr gut weggesteckt und sich im Auto gleich wieder wohlgefühlt. Wir haben gezeigt, dass mit uns zu rechnen ist. Ich freue mich auf den Renntag morgen.“

Auch am Sonntag werden die Qualifyings (ab 09.00 Uhr MEZ) und Finalläufe (ab 16.00Uhr MEZ) im deutschsprachigen Raum über den Sport-Pay TV-Sender DAZN sowie via Livestream auf Facebook oder Youtube beziehungsweise über die offizielle Serien-Website gezeigt.
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