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Rallye Allgemein
18.06.2024

Bitteres Aus für Liam Müller bei EM-Rally in Schweden

Der Nachwuchspilot Liam Müller (Hemhofen) wollte bei der Königlichen Rally Skandinavien nichts dem Zufall überlassen: Mit Videostudium und einigen Testkilometern am Mittwoch hatte sich der 20-Jährige auf den dritten Lauf der Junioren-Europameisterschaft in Schweden vorbereitet. Ein Ausrutscher auf Prüfung 7 bedeutete für den Nachwuchsfahrer am Freitag das vorzeitige Aus.

Die Königliche Rally Skandinavien, der dritte Lauf der Junioren Europameisterschaft der FIA, ist ein echtes Brett: fast 900 Kilometer vom Start bis zum Ziel, 17 Wertungsprüfungen (WP) über 191,5 Kilometer auf schnellen Schotterpisten mit spektakulären Sprüngen in der schwedischen Provinz Värmland. Mit am Start am vergangenen Wochenende war der 20-jährige Liam Müller. Gemeinsam mit Beifahrer Alexander Hirsch (Tannenberg) wollte er im Opel Corsa Rally4 (154 kW / 212 PS) wieder Punkte für die Junior ERC einfahren.

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Trotz der Vorbereitung mit Videostudium und Testfahrten am Mittwoch war Liam Müller mit dem Einstieg in die Rally nicht wirklich zufrieden. Auf WP 2 verunfallte der direkt vor ihm gestartete Max McRae, Neffe von Rally-Legende Colin McRae. “Bereits rund einen Kilometer vor der Unfallstelle haben uns die Zuschauer signalisiert, dass wir langsamer fahren sollen. Dadurch haben wir extrem viel Zeit verloren”, so Liam Müller. Das wurde aber mit einer Zeitgutschrift durch den Veranstalter zumindest teilweise kompensiert.

“Wir konnten uns danach immer weiter steigern. Aber unser Aufschrieb war zu zurückhaltend, zu langsam”, erklärt der Nachwuchspilot. In WP 4, der Prüfung mit der legendären Sprungkuppe Colin’s Crest, konnte Liam Müller auf Rang 8 bis auf 12 Sekunden an den Etappenschnellsten Patrik Hallberg heranfahren. In WP 6 trennten ihn nur 10 Sekunden vom erneuten Sieger Hallberg. Top-Zeiten, die zeigten, dass Liam mit der Strecke immer besser zurecht kam. 

Das vorzeitige Ende für das Duo Müller/Hirsch kam am Freitag rund 300 Meter vor dem Ziel der siebten Prüfung. “Das Auto ist mir im fünften Gang mit dem Heck aus einem Cut rausgerutscht, kam quer und ich konnte es nicht mehr halten”, beschreibt Liam. Das Auto touchierte einen Baum und drehte sich seitlich aufs Dach. Liam Müller und sein Beifahrer konnten unverletzt aussteigen.

Der Schaden am Opel Corsa Rally4 war jedoch so groß, dass es vor Ort in Schweden nicht mehr fahrtüchtig gemacht werden konnte. Ein Restart am Samstag war nicht möglich. “Das ist sehr schade. Die schnellen Schotterprüfungen haben mir extrem viel Spaß gemacht und ich hätte gerne noch ein paar Rally-Kilometer gesammelt”, so der junge Franke.

Mit der Rally in Schweden sind drei der sechs Rennen der Junioren-Europameisterschaft abgeschlossen. Nach seinem Ausfall büßt Liam Müller vier Plätze in der Meisterschaftswertung ein und liegt zur Halbzeit auf Rang 9. Der nächste Lauf, die Rally Estland, findet von 5. bis 7. Juli statt.

Bereis am kommenden Wochenende sitzt Liam Müller wieder hinter dem Steuer des Škoda Fabia Rally2 (210 kW / 286 PS). Bei der San Marino Rally (21./22. Juni) nimmt er mit Beifahrer Alexander Hirsch neun Wertungsprüfungen über 64,17 Kilometer in Angriff. “Uns erwarten schöne, aber auch sehr selektive Prüfungen”, sagt Liam Müller vorab. “Wir wollen an unserem Aufschrieb arbeiten, schnelle Zeiten fahren – und viel Spaß haben”. Sein Bruder Jonas muss wegen der Berufsschule erneut pausieren. Sein nächster Start ist für die Rally Casentino (12./13. Juli) geplant.
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