Dienstag, 17. September 2024
Motorsport XLDas Motorsport MagazinVorschau Abonnement
Rallye Allgemein
17.09.2024

Ex-Rallye-Weltmeister Petter Solberg und sein Sohn testen legendären Škoda 200 RS

Der frühere Rallye-Weltmeister Petter Solberg und sein Sohn Oliver Solberg, aktuell Gesamtführender in der WRC2-Kategorie der FIA Rallye-Weltmeisterschaft, trafen sich zu einem ganz besonderen Rendezvous zu dritt: Die Rallye-Profis jagten den legendären Škoda 200 RS über die Rallye-Piste.

Der Škoda 200 RS und Petter Solberg, FIA Rallye-Weltmeister von 2003, haben einiges gemeinsam: Beide wurden 1974 geboren, befinden sich bis heute in Topform und sind – wie ihr jetziges Zusammentreffen zeigte – immer noch richtig schnell. Zum Track-Test lud Petter Solberg auch seinen 22-jährigen Sohn Oliver ein, der in der WRC2-Kategorie der FIA Rallye-Weltmeisterschaft einen Škoda Fabia RS Rally2 pilotiert und dort mit dem agilen Allradler die Gesamtwertung anführt.

Anzeige
Zu seiner Zeit galt der Škoda 200 RS als äußerst innovativ. Dank Leichtbauweise – unter anderem mit Dah und Fronthaube aus Aluminium und Motorhaube aus glasfaserverstärktem Kunststoff – brachte er es auf ein Leergewicht von nur rund 800 Kilogramm und wies rundum Scheibenbremsen auf. Der 2,0-Liter-Vierzlinder im Heck mobilisierte mehr als 170 PS Spitzenleistung, die an die Hinterräder übertragen wurden. Damit erreichte das Fahrzeug je nach Getriebeübersetzung eine Höchstgeschwindigkeit von bis 240 km/h.

„Es muss sich außergewöhnlich angefühlt haben, dieses Auto im Wettbewerb zu fahren“, erklärte Petter Solberg nach seiner Ausfahrt in dem 50 Jahre alten Renner. „Durch das Drehmoment des Motors lässt sich das Auto beim Driften sehr einfach kontrollieren“, analysierte der frühere Rallye-Weltmeister nach einigen heißen Runden. „Mit dem Gewicht des Motors auf der Hinterachse findest du hervorragende Traktion. Das Auto ist gut ausbalanciert und deshalb einfach zu fahren.“

Der Škoda 200 RS debütierte im Mai 1974 bei der IDA-Rallye in der damaligen Tschechoslowakei. Einige Wochen später setzt Škoda zwei Exemplare bei der Barum Rallye und der in Mladá Boleslav ausgetragenen Škoda Rallye ein. Dort trafen die beiden rotweiß lackierten Škoda 200 RS auf ihr Schwesterauto, den Škoda 180 RS.

Die Ingenieure bei Škoda hatten ein erstklassiges Rallye-Fahrzeug entwickelt, das auch stärkster Konkurrenz gewachsen war. Doch ihr Potenzial konnten die ersten RS-Modelle nicht wirklich aufzeigen, denn eine Reglementsänderung beendete die Karrieren von 180 RS und 200 RS vorzeitig: Eigens gefertigte Prototypen waren bei Rallyes nicht mehr startberechtigt, stattdessen mussten die Wettbewerbsfahrzeuge fortan auf Serienmodellen basieren. Diese Einschränkung führte dazu, dass lediglich zwei Škoda 200 RS und ein Škoda 180 RS entstanden.

Die bei ihrer Konstruktion gesammelten Erfahrungen kamen der Marke dann aber bei der Entwicklung eines neuen, auf dem Škoda 110 R basierenden Rallye-Geräts zugute: des Škoda 130 RS. Mit diesem Modell erzielten Škoda Fahrer bis 1983 zahlreiche nationale und internationale Rallye-Erfolge. Heute nutzt Škoda die Bezeichnung ‚RS‘ auch als Merkmal der sportlichsten Serienmodelle der Marke.