Montag, 25. November 2024
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Rallye WM
21.10.2024

Rallye Zentraleuropa: Oliver Solberg hat weiterhin Chancen auf WRC2-Titel

Das Ergebnis der Rallye Zentraleuropa, vorletzter Lauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2024, verändert nichts an den Rängen der Tabellenspitze der WRC2-Kategorie: Škoda Fahrer Oliver Solberg bleibt auf Position eins.

Die Ausgangssituation vor dem Start in der tschechischen Hauptstadt Prag präsentierte sich einfach: Der WRC2-Gesamtführende Oliver Solberg (Škoda Fabia RS Rally2) hatte das gemäß Reglement bedingte Maximum von sieben punktberechtigten WM-Läufen bereits erreicht. Der 23-jährige Schwede durfte die Rallye Zentraleuropa somit nur außerhalb der WRC2-Klasse bestreiten. Er hatte daher für die übergeordnete RC2-Wertung genannt und konnte keine weiteren WM-Punkte sammeln.

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Yohann Rossel als sein erster Verfolger in der Gesamtwertung hätte mit einem Klassensieg die Tabellenführung übernehmen können. Doch die Rallye verlief für den Franzosen anders als geplant: Nach einem Reifendefekt und einem späteren Aufhängungsschaden büßte er alle Chancen auf den WRC2-Sieg ein. Rossel beendete die Rallye auf dem elften Platz und hat sich damit aus dem Rennen um den WM-Titel verabschiedet.

Derweil kämpften Oliver Solberg und sein britischer Beifahrer Elliott Edmondson mit Nikolay Gryazin/Kontantin Aleksandrov um den Sieg in der RC2-Kategorie. Nach den Wertungsprüfungen (WP) in Tschechien am Donnerstag und Freitag lagen die beiden Crews nur 3,1 Sekunden auseinander. Als Solberg/Edmondson am Samstagmorgen nach kleineren Ausritten neben die Strecke wertvolle Sekunden verloren, war die Frage nach dem Gruppensieg entschieden. In der Endabrechnung gewannen Gryazin/Aleksandrov die RC2 mit 16,5 Sekunden Vorsprung auf die schwedisch-britische Škoda Paarung. „Nach einer langen Phase ohne Asphalt-Rallyes war dies ein wichtiges Wochenende für uns. Danke an mein Team für eine großartige Saison“, fasste Solberg die für ihn finale WM-Rallye des Jahres 2024 zusammen.

Gleich fünf Škoda Crews lieferten sich während der gesamten Rallye packende Kämpfe um die Positionen hinter den Top-Drei der RC2-Wertung. Letztlich setzten sich Mikołaj Marczyk/Szymon Gospodarczyk im Duell um Platz vier gegen ihre polnischen Landsleute Kajetan Kajetanowicz/Maciej Szczepaniak durch. Die von Motorsport Ireland unterstützten Joshua McErlean/James Fulton liefen als Sechste ein, das britisch-schwedische Duo Gus Greensmith/Jonas Andersson kam auf Rang sieben.

Zwei deutsche Škoda Besatzungen rundeten das gute Ergebnis für die tschechische Marke ab: Der amtierende Deutsche Rallye-Meister Marijan Griebel und Beifahrer Tobias Braun erreichten bei ihrem Gaststart in der Weltmeisterschaft den achten Platz. Nur wenig hinter ihnen fuhren Armin Kremer/Ella Kremer als Zehnte des Gesamtklassements ins Ziel. Mit dieser Platzierung gewann der schon zuvor als Gesamtsieger des WRC Masters Cup feststehende Armin Kremer ein weiteres Mal diese Unterkategorie für Fahrer ab 50 Jahren. Gemeinsam mit seiner Tochter Ella Kremer auf dem Beifahrersitz des von Baumschlager Rallye & Racing vorbereiteten Škoda Fabia RS Rally2 hat der frühere Rallye-Europameister in dieser Saison nun bei sechs Starts sechs Siege eigefahren.

Das Titelrennen der Kategorie WRC2 entscheidet sich beim Saisonfinale, der Rallye Japan (21. bis 24. November). Tabellenführer Oliver Solberg darf auch dort nicht mehr um Punkte kämpfen und beobachtet umso intensiver seinen einzig verbliebenen Titelrivalen Sami Pajari. Falls der Finne in Japan nicht mindestens Platz zwei der WRC2-Wertung erreicht, krönt sich Oliver Solberg zum WRC2-Champion 2024.