Dienstag, 13. August 2024
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STT
13.08.2024

Zander und Klüber/Heyer siegen in Hockenheim

Martin Zander (Audi R8 LMS Evo II) und das Duo Josef Klüber/Kenneth (Mercedes AMG GT3 Evo) fuhren beim dritten Saisonlauf der Spezial Tourenwagen Trophy die Siege ein. Nach einem souveränen Sieg von Zander am Samstag, holten sich Klüber/Heyer am Sonntag nach einer Aufholjagd Platz eins.

Im ersten Rennen am Samstag musste Martin Zander nur zu Rennbeginn kurzzeitig die Führung abgeben. Jürgen Alzen (BMW M4 GT3) war gleich in der ersten Runde am Audi vorbeigekommen und verteidigte die erste Position sechs Runden lang. Danach holte sich Zander den Platz an der Spitze zurück und baute den Abstand aus. Als gegen Rennende noch einmal das Safety Car rausging, entstand noch einmal Spannung. Da das Rennen aber hinter diesem beendet wurde, änderte sich nichts mehr an den Platzierungen. „Am Anfang hatte ich ein bisschen Probleme. Da hat mich Jürgen Alzen überholt. Danach war es ein sensationeller Fight. Das hat richtig Spaß gemacht. Nachdem ich vorbei war, konnte ich mir einen kleinen Vorsprung herausfahren“, erzählte Zander zu Rennen eins. „Die ersten Runden waren noch sehr gut fahrbar. Aber ab der Runde, wo Zander vorbei gegangen ist, hatte das Auto angefangen zu schmieren. Das hat sich auch nicht mehr gefangen. Martin Zander hat gewonnen, er ist auch gut gefahren. Ihn hätte ich nicht halten können“, so Alzen zu seinem zweiten Platz.


Klüber/Heyer siegen am Sonntag

Auch am Sonntag sah es zunächst nach einem Sieg für Zander aus. Die Schlussphase versprach interessant zu werden. Nachdem sich am Vortag Josef Klüber gleich in der ersten Kurve mit kalten Reifen gedreht hatte, lief es für den Routinier diesmal besser. Kenneth Heyer übernahm auf der fünften Position und machte schnell Boden gut. Nach 15 Runden war er am Zweitplatzierten Timo Scheibner (BMW M4 GT3) vorbei. Der Abstand zu Zander schrumpfte zusammen. Als sich der Führende im Überrundungsverkehr drehte, setzte sich Heyer an die Spitze des Feldes. Mit zwölf Sekunden Vorsprung feierte das Duo den Sieg. „Ich habe das Auto super übernommen. Die Reifen waren auch noch richtig gut. Das Auto war geschont, so dass ich noch pushen konnte. Ich konnte einen nach dem anderen überholen. Martin hätte ich auch ohne seinen Dreher noch bekommen, denn ich konnte noch zulegen“, äußerte sich Heyer zum Sieg.

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Insgesamt zeigte sich auch Martin Zander mit dem Ergebnis zufrieden: „Ich hatte das Gefühl, dass sich viele Fahrer heute weniger als gestern nach den blauen Flaggen gerichtet haben. Es kam dann zu einer Situation, wo der Fahrer nicht genau anzeigte, wohin er eigentlich will. Da war ich dann im Kiesbett. Aber ansonsten war es ein gutes Wochenende.“


Plassmann und Scheibner fahren aufs Podium

Im ersten Rennen zeigte Oliver Plassmann (Ferrari 488 GT3), dass er nach seiner langen Pause nichts verlernt hat. Der Ferrari-Pilot setzte sich sofort an die dritte Stelle und brachte die Platzierung auch souverän über die Zeit. Jürgen Bender (Corvette C7 GT3-R), lange Zeit dahinter, kam nicht ganz an den Ferrari-Piloten heran. „Nach 14 Monaten Zwangspause vom Rennsport hatten wir mit dem Rennen heute einen guten Einstand. Ich fühle mich wieder wohl und mein Rücken macht auch wieder mit. Dass ich trotz der 30 Sekunden Strafe doch noch den dritten Platz geholt habe, besser geht es ja nicht. Jürgen Bender konnte ich auf Abstand halten, auch wenn er ab und zu mal etwas näherkam“, berichtete Plassmann über seinen dritten Gesamtplatz.

Am Sonntag lag Plassmann zunächst hinter dem gut gestarteten Josef Klüber, während dahinter Timo Scheibner Druck ausübte. Nach drei Runden kamen sowohl Plassmann als auch Scheibner am Mercedes vorbei. Im achten Umlauf verwies Scheibner den Ferrari auf Rang zwei, kam aber schon eine Runde später an die Box zum Pflichtstopp gefahren. Plassmann blieb etwas länger auf der Strecke, kam aber auch wieder hinter Scheibner raus. Als beim Ferrari das Getriebe Probleme bereitete, war der M4 nicht mehr einzuholen, der somit souverän auf Platz drei fuhr. Da Plassmann eine Runde vor Ende noch die Box ansteuerte, landete Jürgen Bender noch auf Rang vier. „Das Auto war nicht so, wie ich es mir eigentlich gewünscht hatte. Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen. Die Hinterachse machte mir ziemlich Probleme und ich weiß nicht warum. Im Quali hatte ich einen Reifenplatzer, konnte das Auto aber abfangen. Mit der Reparatur sind wir erst fünf Minuten vor dem Start fertig geworden“, berichtete Bender.


Tudor Tudurachi mit Doppelsieg in der Division 2

Es war nicht ganz das Wochenende von Bastian Hein (BMW M4 GT4). Nachdem am Samstag bereits ein Defekt die Spritzufuhr lahmlegte und das Aus noch in der ersten Runde kam, lief es am Sonntagmorgen auch nicht rund. Ein Einschlag in die Reifen lädierte die Hinterachse. Das war bis zum Rennen nicht richtig zu beheben. Tudurachi, der souveräne Sieger aus Rennen eins, setzte Hein sofort unter Druck. Vier Runden lang hielt Hein stand, ehe der schnelle Rumäne Platz eins in der Division eroberte. Zwar blieb Hein zunächst dran, doch nach den absolvierten Pflichtstopps war Tudurachi weg. Für den WS Racing Piloten war es der zweite Sieg an diesem Wochenende. „Ich fühle mich heute großartig nach den zwei Siegen in der Division 2. Das Fahrzeug hat sehr gut gearbeitet. Die Hitze machte mir nichts aus, denn ich konzentrierte mich voll und ganz auf das Rennen. Nach den ersten paar Runden im ersten Rennen war die Strecke sehr rutschig. Ich denke, dass da auch etwas Öl auf der Strecke war. Aber wir haben es geschafft“, so Tudurachi.

Bastian Hein betrieb nach dem Aus diesmal immerhin etwas Schadensbegrenzung: „Die Hinterachse gibt mir immer wieder Schnicker während der Fahrt und riss das Auto rum. Es war nicht angenehm 40 Minuten so zu fahren. Deshalb bin ich mit dem zweiten Platz zufrieden. Gestern hatte sich der Schlauch im Tank gelöst. Die Pumpe war zwar ok, aber sie konnte kein Sprit mehr zum Motor bringen.“


Gelungenes Wochenende für Ralf Glatzel

Mit den Plätzen zwei und drei konnte Ralf Glatzel (Hyundai Veloster TCR) insgesamt zufrieden sein. Im ersten Rennen setzte er sich knapp gegen Luca Link durch, der in Hockenheim statt des gewohnten M4 erstmals im Porsche Cayman GT4 saß. In Rennen zwei sah Glatzel das schwarz-weiß karierte Tuch zwar hinter Link, doch der bekam wegen eines zu kurzen Boxenstopps eine Zeitstrafe aufgebrummt. Somit rutschte Glatzel noch auf Platz drei nach vorne. „Es war die richtige Entscheidung, dieses Jahr vom Hecktriebler auf einen Fronttriebler zu wechseln. Das Auto läuft richtig gut. Aber die BMW sind schon stark. Im ersten Rennen hatten wir am Anfang etwas Probleme dranzubleiben. Wir haben lange gebraucht, um die Reifen warm zu bekommen. Im zweiten Rennen machte uns die Bremse Probleme. Da haben wir gesagt, dass wir dahinter bleiben und versuchen das Rennen so nach Hause zu fahren“, berichtete Glatzel über sein Wochenende.


Baude mit zwei Siegen in der Division 4

Erstmals war Christof Langer mit seinem Porsche 991.2 GT3 Cup in der STT am Start. Mit viel Erfahrung aus dem Carrera und Supercup mischte sich der Heilbronner unter die GT3 Fahrzeuge. Mit den Gesamtplätzen sechs und fünf fuhr der Porsche-Pilot ein starkes Ergebnis an diesem Wochenende ein.

Stark war auch Lucas Baude im Mini JCW R56 unterwegs. An den zweimaligen Divisions-Sieger war kein Herankommen. Beide Rennen entschied Baude souverän für sich. „Wir sind zufrieden, dass bei diesen Temperaturen die Technik durchgehalten hat. Da hatten wir im Vorfeld etwas Bauchschmerzen. Durch den drei Minuten Boxenstopp haben wir Probleme unser Auto herunterzukühlen“, meinte Baude zu Rennen eins. Dahinter landete Yannik Bohmann (Ford Fiesta ST) vor Betty Taube/Andreas Bischoff (BMW 330i) auf dem zweiten Platz. Das Ergebnis wiederholte Bohmann auch am Sonntag, wenn auch mit deutlich mehr Arbeit verbunden. Denn zunächst musste sich Bohmann hinter Bischoff und Joel Maxim Fricke (Ford Fiesta ST) einsortieren. Es dauerte bis zur sechsten Runde, ehe sich Bohmann die zweite Position zurückholen konnte. Am Ende wurde es ein souveräner zweiter Platz vor Bischoff. „Mit zweimal Zweiter bin ich natürlich sehr zufrieden. Heute musste ich auf jeden Fall mehr arbeiten als gestern. Gestern konnte ich schön vorne weg fahren und das kontrollieren. Heute wurde ich am Start etwas von dem Astra aufgehalten und fiel etwas zurück. Ich musste mich dann wieder an den Kontrahenten vorbei kämpfen“, so Bohmann.
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