Das Rennwochenende begann verheißungsvoll: Im Pole-Shootout erzielte Lucas Auer bei seiner Bathurst-Premiere auf Anhieb die Bestzeit der Top-Teams. Von der Pole-Position ging es am frühen Sonntagmorgen – noch bei Dunkelheit – in eine hochspannende 22. Auflage des australischen Langstreckenklassikers. Dabei konnten sich alle vier in der Pro-Kategorie gestarteten Mercedes-AMG GT3 zunächst souverän im Vorderfeld behaupten.
Mit zunehmender Renndauer kam es jedoch auch zu Rückschlägen: In der 35. Runden schied die #222 von Scott Taylor Motorsport nach einem Kontakt mit der Streckenbegrenzung aus. Kurz nach Rennmitte verunfallte Maxime Martin in der #888 des Mercedes-AMG Team GMR und musste den Kampf um den Gesamtsieg vorzeitig beenden.
In der Schlussphase mit noch sechs GT3-Fahrzeugen in der Führungsrunde geriet die Tank- und Boxenstrategie schließlich zum entscheidenden Faktor. Zehn Minuten vor Rennende lag Schlussfahrer Lucas Auer im Mercedes-AMG GT3 #77 auf dem zweiten Platz mit Chancen auf den Sieg. Er musste jedoch dann noch einmal zum Tanken an die Box und fiel auf Rang fünf zurück. Zu den Profiteuren dieses Stopps gehörte auch Jules Gounon im Mercedes-AMG GT3 #75: Der dreifache Bathurst-Sieger rückte auf den dritten Rang vor und hielt diesen bis zur Zieldurchfahrt nach 306 Runden.
Ein Sieg und zwei zweite Plätze in den Klassenwertungen
In der Bronze-Kategorie gelang es dem Mercedes-AMG GT3 #27, sich souverän durchzusetzen. Im Ziel hatten Ross Gunn (GBR), Ian James (GBR) und Zacharie Robichon (CAN) vom AMG Customer Racing Team Heart of Racing by SPS insgesamt 14 Runden Vorsprung auf ihren nächsten Verfolger. Das Trio beendete das 12-Stunden-Rennen zudem auf einem hervorragenden siebten Gesamtrang. Zu dem Klassensieg gesellen sich zwei weitere Podiumsplatzierungen: Im Silver-Cup holte das australische Quartett James Koundouris, Theo Koundouris, David Russell und Luke Youlden mit dem Mercedes-AMG GT3 #47 den zweiten Platz für das Team Supabarn Supermarkets/Tigani Motorsport. Bei den GT4-Fahrzeugen ging der zweite Rang an den von Daniel Bilski (FIA), Adam Christodoulou (GBR) und Mark Griffith (AUS) (GT4) pilotierten Mercedes-AMG GT4 #47 vom Team Nineteen.
Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Herzlichen Glückwunsch an BMW zum verdienten Gesamtsieg hier in Bathurst. In einem von der Strategie dominierten Rennen konnten unsere Performance Teams die gute Ausgangslage nach dem Qualifying nicht ganz in einen Sieg ummünzen. Dennoch können wir mit einem Gesamtpodium und wertvollen Punkten für die IGTC-Meisterschaft sowie dem Klassensieg von Heart of Racing zufrieden die Heimreise antreten.“
Jules Gounon, SunEnergy1 Racing #75: „Das war heute ein wirklich hartes Rennen. Wir hatten nicht ganz die Pace, also haben wir beschlossen, Sprit zu sparen, um uns am Ende einen Boxenstopp zu ersparen. Es ist unglaublich, für mich ist es der 5. Podiumsplatz in Bathurst in Folge. Und das in einem so harten Rennen auf einer so schwierigen Strecke. Danke an Kenny, Luca und an das gesamte Team und Mercedes-AMG. Diese Serie von Siegen und Podiumsplätzen ist ein starker Beweis dafür, wie gut das Produkt ist.“
Kenny Habul, SunEnergy1 Racing #75: „Ich fühle mich großartig. Zuallererst danke ich Mercedes-AMG. Ich bin auch Jules und Luca sehr dankbar. Sie machen einfach den Unterschied aus. Aber auch ein großes Dankeschön an das Team und die Strategie. Wir hatten nicht den Speed, also mussten wir sie austricksen. Das ist mein fünftes Podium hier in Bathurst. Unglaublich!“
Lucas Auer, Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Racing #77: „Das Qualifying war mein persönliches Highlight. Wir hatten gestern ein wirklich fantastisches Auto. Leider ist unsere Strategie heute nicht ganz aufgegangen und wir sind auf P5 gelandet. Aber es gibt trotzdem eine Menge positiver Dinge, die wir mitnehmen können. Hoffen wir, dass wir nächstes Jahr alle wieder hier sind.“
Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo Racing #77: „Wir sind nicht hierhergekommen, um auf P5 zu stehen. Wir hatten ein klares Ziel, wir hatten eine gute Herangehensweise und das Team hat einen tollen Job gemacht. Das Auto war viel besser als letztes Jahr, Lucas hat im Qualifying fantastisch abgeliefert. Das zeigt, wie gut das Auto war. Im Rennen haben wir alles versucht, um uns in eine Position zu bringen, in der wir um den Sieg kämpfen konnten, aber es hat nicht geklappt. Ich möchte auf jeden Fall zurückkommen und dieses großartige Rennen endlich gewinnen.“
Ian James, Heart of Racing by SPS #27: „Ich bin super zufrieden. Es waren nervenaufreibende 12 Stunden voller harter Kämpfe. Letztes Jahr gab es beim letzten Restart Schwierigkeiten und wir haben den Sieg verloren. Dass wir dieses Jahr zurückgekommen sind und gewonnen haben, ist eine Entschädigung dafür. Der Mercedes-AMG lief 12 Stunden lang wie ein Uhrwerk. Wir haben nur eine Runde Rückstand auf die Pro-Autos und sind als bestes Nicht-Pro-Fahrzeug mit dem Resultat mehr als zufrieden.“
Maxime Martin, Mercedes-AMG Team GMR #888: „Ich bin wirklich frustriert. Es ist sehr schade, ein Rennen auf diese Weise zu beenden. Ich kann mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal ein Auto gecrasht habe. Aber solche Dinge können im Motorsport passieren. Wir hatten ein gutes Auto, das Team hat viel harte Arbeit geleistet. Im Rennen hatten wir einige Strafen, einige Probleme, aber trotzdem haben wir um den Sieg gekämpft. Es tut mir sehr leid für das ganze Team. Nächstes Jahr werden wir stärker zurückkommen!“