DMV Kart Championship
15.08.2010
DMV-Wasserfestspiele auf dem Vogelsbergring
Bambini A: Toni Wolf siegt doppelt
Mit Lucas Knepperges (TR Racing) stand nach dem Zeittraining ein neues Gesicht auf der Pole-Position. Auch nach dem Start zum ersten Rennen konnte der Youngster seine Führung verteidigen und war auf dem Weg zu seinem ersten Saisonsieg. Doch in der sechsten Runde sorgte einsetzender Regen für ein heilloses Durcheinander im Feld. Zahlreiche Dreher würfelten die Gesamtwertung durcheinander. Neuer Spitzenreiter war Toni Wolf (Schwabe Motorsport) vor Justin Barth (Ebert Motorsport) und David Beckmann (Schwabe Motorsport). Schnellster Mann auf der Strecke war Barth, der sogar kurzzeitig das Feld anführte. Nach neun Runden beendete die Rennleitung das Rennen vorzeitig. Toni Wolf behielt die Oberhand und siegte vor Justin Barth, David Beckmann, Nick Körner (Renngemeinschaft Graf-Zeppelin e.V.) und Marcel Lenerz (TR Racing). Letzterer lag nach dem Start am Ende des Feldes und zeigte eine beeindruckende Aufholjagd.
Nach dem ereignisreichen ersten Rennen ging es im Finale ruhiger zu. Toni Wolf entschied den Start für sich und machte nach neun Runden den Doppelerfolg perfekt. Dicht hinter ihm komplettierten Justin Barth und Marcel Lenerz auf den Rängen zwei und drei die Podestplätze. Durch den Doppelerfolg von Wolf und einem schwarzen Wochenende für Kevin Metzner (Schwabe Motorsport) und Leonardo Momcilovic (Schwabe Motorsport) rückt das Feld in der Gesamtwertung nochmals enger zusammen und lässt auf ein spannendes Saisonfinale hoffen.
Bambini B: Bastian Benz feiert ersten Sieg
Zu motiviert gingen die Jüngsten im Rahmen des DMV Kart Championships im ersten Rennen zu Werke. Zeittrainingsschnellster Max Hesse (Solgat Motorsport) und sein Verfolger Justin Rebbe (TR Racing) drehten sich in der Einführungsrunde und sorgten für Chaos in der Startaufstellung. Nach diesem Durcheinander benötigte die Rennleitung zwei Startversuche, um das Feld zu ordnen. Während Hesse im Startverlauf weit zurück fiel, übernahm Justin Rebbe vor seinem Teamkollegen Marcel Richter (TR Racing) die Führung. Die beiden verschufen sich direkt Luft zu ihren Verfolgern und machten den Sieg unter sich aus. Die Entscheidung fiel in der fünften Runde. Der bis dato Führende Richter drehte sich und musste Rebbe passieren lassen, der damit seinem ersten Saisonsieg entgegensteuerte. Marcel Richter wurde Zweiter vor Bastian Benz (Nees Racing), Anton Kostioukevitch (TR Racing) und Mike Beckhusen (ADAC Berlin Brandenburg e.V.).
Bastian Benz legte im Finale einen Granatenstart hin und führte das Feld vor Justin Rebbe und Anton Kostioukevitch an. Während Rebbe sich in der zweiten Runde nach einem Dreher aus dem Spitzenpulk verabschiedete, baute Benz seine Position weiter aus und feierte, nach einer bis dato sehr durchwachsenen Saison, seinen ersten Saisonsieg. Auf Rang zwei folgte Anton Kostioukevitch vor Gesamtleader Max Hesse, der nach dem verkorksten ersten Rennen, noch Schadensbegrenzung betreiben konnte.
KF3: Doppelerfolg für das KSM Racing Team
Einen kuriosen Start ins erste Rennen legten die KF3-Akteure hin. Auf nasser Fahrbahn drehten sich der Erst- und Zweitplatzierte Tom Lorkowski (Jedi Racing Team) und Dennis Anoschin. Während Polesetter Lorkowski sein Kart wieder ans Rollen brachte, war für Anoschin das Rennen schon vor dem Erlischen der roten Ampel beendet. Den Start gewann Luca Lüther (KSM Racing Team) vor Kirill Karpov (Team Zinner) und Alex Lambertz (KSM Racing Team), der aus der 15. Position auf die Reise gegangen war. Die drei bestimmten auch das Geschehen im Rennverlauf. Bei immer stärker werdendem Regen kontrollierte Lüther bis kurz vor Rennende das Tempo an der Spitze. Doch dann schlossen Lambertz und Karpov zu dem Führenden auf und sorgten für ein Herzschlagfinale. In der vorletzten Runde waren Lambertz und Karpov kurzzeitig an Lüther vorbei, doch der konterte. Eine Runde später ein ähnliches Bild, diesmal gelang Lambertz das entscheidende Manöver und er gewann vor Lüther und Karpov. Rang vier belegte Kim-Luis Schramm (ADAC Sachsen e.V.) vor Louis Walter (WST Motorsport).
Auftaktsieger Alex Lambertz erlebte im zweiten Rennen einen denkbar schlechten Start. Noch im Startverlauf drehte sich der Youngster und musste sich am Ende des Feldes einordnen. Die Führung übernahm Kim-Luis Schramm vor Luca Lüther und Tom Lorkowski. Aber auch für Lüther nahm das Rennen nicht den erhofften Verlauf: In der zweiten Runden riskierte er zu viel und drehte sich ins Aus. Er konnte das Rennen zwar wieder aufnehmen, büßte aber viele Positionen ein. An der Spitze änderte sich dagegen nichts. Kim-Luis Schramm siegte, trotz einer drei Sekunden Zeitstrafe, vor Tom Lorkowski und Kirill Karpov. Vierter wurde Alex Lambertz, der nach seinem Dreher in der Anfangsphase ein hervorragendes Rennen fuhr. Auf Rang fünf fuhr Fabian Schiller (Jedi Racing Team) sein bestes Saisonergebnis ein.
KF2: Patrick Kappis gewinnt Rennen und Formeltestfahrt
Diszipliniert starteten die KF2-Piloten in ihr erstes Rennen. Nachdem das Zeittraining noch auf trockener Fahrbahn über die Bühne ging, ähnelte der 1.038 Meter lange Kurs im ersten Rennen eher einer Wildwasserbahn. Patrick Gaab (Team Zinner) kam mit den Bedingungen am besten zurecht und dominierte das Geschehen. Dahinter lieferten sich Paul-Tobias Winkler (KSM Racing Team), Patrick Kappis (DMV Team Solgat) und Fabian Kreim (MSC Rodenstein) einen heißen Kampf. Als erster verabschiedete sich Patrick Kappis nach einem Dreher aus dem Verfolgertrio; zu Rennende sollte dieser jedoch noch einmal für Aufsehen sorgen. An der Spitze verschaffte sich Gaab etwas Luft. Zur Rennmitte schloss Lokalmatador Winkler aber zu dem Maddox-Piloten auf und machte mächtig Druck. Drei Runden später meldete sich auch Kappis zurück und es entwickelte sich ein Dreikampf an der Spitze. Zwei Umläufe später war es soweit, Kappis übernahm die Führung und siegte nach 17 Rennrunden. Patrick Gaab behauptete Position zwei vor Paul-Tobias Winkler auf Rang drei. Die Top-Fünf komplettierten André Matisic (KKC Racing) und Fabian Kreim.
Im Finale untermauerte Patrick Kappis seine Titelambitionen. Der Solgat Motorsport Schützling fuhr in einer eigenen Welt und wurde als verdienter Sieger abgewinkt. Auf Position zwei lag über weite Strecken Paul-Tobias Winkler, dem aber in der sechsten Runde ein Fehler unterlief und der am Ende hinter Fabian Kreim, nur Dritter wurde. Rang vier erkämpfte sich Patrick Gaab vor Kevin Wolters (Jedi Racing Team). Durch seinen Doppelerfolg konnte Kappis seine Führung im Gesamtklassement ausbauen und profitierte dabei auch vom Pech seiner Verfolger Fabio Unverdruss (Jedi Racing Team) und Kevin Wolters. Zusätzlich gewann Kappis eine Formel BMW Testfahrt in Spanien.
Rotax Junioren: Kemmling siegt in spannendem Finalrennen
Polesetter Kevin Kemmling (Kartschmie.de) entschied den Start zum ersten Rennen für sich, musste aber nur wenige Meter später den Weg durch die Wiese nehmen. Die Führung war damit Geschichte und er musste sich hinten einreihen. Seinen Platz erbte Moritz Oberheim (MSC Langenfeld e.V.), aber auch ihm unterlief auf weiterhin nasser Strecke ein folgenschwerer Fehler. An gleicher Stelle wie Kemmling rutschte er in die Wiese und verlor zahlreiche Positionen. Nun führte die sympathische Österreicherin Corinna Kamper (VDP Racing Germany) den Tross an und zeigte im Gegensatz zu ihrer männlichen Konkurrenz ein fehlerfreies Rennen. Beim Fallen der Zielflagge durfte sie sich über ihren dritten Saisonsieg freuen. Einen sicheren zweiten Rang fuhr Luka Kamali (KV Oppenrod) nach Hause. Mit konstant schnellen Rundenzeiten kämpften sich Kemmling und Oberheim durch das Feld und wurden noch hervorragender Dritter und Vierter. Als Letzter schaffte Lokalmatador Moritz Kremer (MSC Wittgenborn) den Sprung in die Top-Fünf.
Zum Start des zweiten Rennens kam wieder die Sonne hervor und ließ die Strecke an vereinzelten Stellen abtrocknen. Prefinal-Siegerin Corinna Kamper konnte auch diesmal ihre Position behaupten und führte vor Kevin Kemmling, Fabio Wagner (Straube Motorsport), Moritz Oberheim und Moritz Kremer. Zu Rennmitte wurde es jedoch eng zwischen Kamper und Kemmling, die zwischenzeitlich nebeneinander durch die Kurven fuhren. Wirklich heiß wurde es aber erst in den letzten beiden Runden. Kamper und Kemmling wechselten mehrmals ihre Position, im Ziel hatte Kevin Kemmling am Ende die berühmte Spoilerlänge Vorsprung und siegte in einem Fotofinish. Ein unspektakuläres Rennen fuhr Fabio Wagner auf Rang drei vor Moritz Oberheim und Luka Kamali.
Rotax Senioren: Julian Wagner dominiert Rennen
Auf heimischem Boden umrundete Maximilian Gunkel (MSC Wittgenborn) die Strecke am schnellsten und verteidigte auch im Startverlauf des ersten Rennens seine Position. Von hinten verbesserte sich Julian Wagner (M-Tec Racing) auf Position zwei und lieferte sich mit Gunkel einen packenden Kampf um die Führung. In der vierten Runde fiel die Entscheidung zu Gunsten des Österreichers Wagner, welcher letztlich haushoch mit zwölf Sekunden Vorsprung siegte. Position zwei beanspruchten gleich drei Piloten für sich. Nico Klasen, Christopher Friedrich (Kartschule Racing Team) und Maximilian Gunkel fuhren bis zum Rennende eng aneinander, wechselten aber nicht mehr ihre Positionen. Fünfter wurde Robin Püttmann (MPR Racing), der aus Position 17 gestartet, zwölf Plätze gut machen konnte. Im Nachhinein wurde Maximilian Gunkel aufgrund einer Rennleiterentscheidung disqualifiziert. Robin Püttmann war somit neuer Vierter vor Sebastian Michels (AK Racing).
Julian Wagner knüpfte im Finale an seine Leistung des ersten Rennens an. Bei diesmal halbtrockenen Fahrbahnbedingungen war er ebenfalls unschlagbar und sicherte sich seinen vierten Sieg in Folge. Auf einem sicheren zweiten Platz folgte Christopher Friedrich vor Nico Klasen auf Rang drei. Vierter wurde Tobias Holzhäuser (DMV Team Tom-Tech) vor Robin Püttmann.
KZ2: Wetter entscheidet Renngeschehen
Das M-Tec Racing Duo Alexander Schmitz und Klaus Geilhausen sicherte sich im Zeittraining der Getriebeklasse die erste Startreihe und verwies damit den siebenfachen Formel 1 Weltmeister Michael Schumacher (KSM Racing Team) auf Position drei. Auf nasser Fahrbahn behielt Schmitz die Übersicht und entschied den Start für sich. Gastpilot Schumacher verlor zwei Plätze und kam als Fünfter aus der ersten Kurve. Lange konnte Spitzenreiter Schmitz seine Position aber nicht verteidigen und musste Tobias Zoll (Solgat Motorsport) ziehen lassen, der letztlich auch siegte. Michael Schumacher konnte ebenfalls einige Positionen gut machen und verbesserte sich in einem Schwung von Position fünf auf zwei. Nur eine Runde später war das Rennen für den KSM-Teamchef aber beendet. Am Ende der Start-Ziel-Geraden rutschte er ins Aus und musste sein Kart vorzeitig in der Box abstellen. An der Spitze war ab diesem Zeitpunkt alles entschieden. Zoll fuhr einem sicheren Sieg entgegen. Rang zwei belegte Dominik Schmidt vor Kevin Illgen (Team DMV), Michele di Martino (Jedi Racing Team) und Alexander Voll (M-Tec Racing).
Ein wahrer Krimi spielte sich im Finale der Getriebeklasse ab. Vor Startbeginn war die Strecke zu großen Teilen abgetrocknet und einige Piloten gingen mit Slicks auf die Reise. Darunter auch Sieger Tobias Zoll und Michael Schumacher. Während das Feld in den ersten Runden eng zusammen hing, kristallisierten sich die Slicks als vorerst richtige Wahl heraus. Schnellster Mann im Feld war Michael Schumacher, der wieder einmal sein fahrerisches Können unter Beweis stellte. In der sechsten Runde führte er das Feld an und baute seinen Vorsprung auf mehrere Sekunden aus. Zweiter war Tobias Zoll vor dem ersten Piloten auf Regenreifen Dominik Schmidt (D.S. Racing). Doch der Wettergott hatte kein Einsehen mit den Fahrern. Fünf Runden vor Rennende öffnete er seine Schleusentore und ließ das Rennende zu einer Rutschpartie werden. Leidtragende aus dem Spitzenpulk waren Schumacher und Zoll, die sich den Piloten auf Regenreifen nicht mehr zur Wehr setzen konnten. So gewann letztlich Dominik Schmidt vor David Böhrke (DMV Team Tom-Tech), Kevin Illgen, Alexander Voll und Michele di Martino. Michael Schumacher wurde noch Siebter.
DMV Kart Championship Serienkoordinator Manfred Schulte zog am Abend ein positives Resümee: "Wir haben an diesem Wochenende gesehen, welche Gegensätze herrschen können. Nach den heißen Temperaturen in Wackersdorf, hatten wir hier mit starkem Regen zu kämpfen. Trotz der schwierigen Bedingungen verlief die Veranstaltung reibungslos und vor allem fehlerfrei. Während sich die Meisterschaftskämpfe noch mal zuspitzen, können wir schon den ersten Sieger küren. Patrick Kappis hat die ausgeschriebenen Formel BMW Testfahrt gewonnen und wird im September zwei Tage nach Valencia reisen."