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DMV Kart Championship
13.06.2010

Halbzeit im DMV Kart Championship

Auf dem Hunsrückring/Hahn wurde am vergangenen Wochenende die Halbzeit des DMV Kart Championship eingeläutet. Bei bestem Kartwetter gingen in den sieben ausgeschriebenen Klassen 127 Piloten an den Start und boten attraktiven Kartsport. Am Abend standen gleich fünf neue Sieger auf dem Podium und sorgten für neue Spannung in der Gesamtwertung.

Bambini A: Wipprecht und Janzik reihen sich in Siegerliste ein
Bei den Bambini A waren es wieder bis zu zehn Piloten, die sich Chancen auf den Sieg ausrechnen durften. Im Zeittraining lagen gleich 17 Schützlinge innerhalb einer Sekunde. Pole-Setter Kevin Metzner (Schwabe Motorsport) entschied im Prefinale den Start für sich, doch von hinten drückte die Konkurrenz. Zu Rennmitte war es dann soweit, erst übernahm Teamkollege Cedric Piro (Schwabe Motorsport) die Führung, doch nur eine Runde später war es Marc Wipprecht (Schwabe Motorsport), der sich in einem Manöver von Position drei auf eins verbesserte. Beim Fallen der Zielflagge reihten sich die ersten elf wie an einer Perlenschnur gezogen aneinander. Hinter Sieger Wipprecht folgten Gianni Janzik (TR Racing), Cedric Piro, Marcel Lenerz (TR Racing) und Kevin Metzner, der noch bis auf Rang fünf abrutschte.

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Zwei Startversuche brauchten die Youngster im Finale. Den besten Start legte Gianni Janzik hin. Pech hatte dagegen Auftaktsieger Marc Wipprecht, der noch in der Startphase einen Verlust seines Spoilers verzeichnen musste und nach einem Zwangsboxenstopp weit zurück fiel. Unbeirrt von den Ereignissen zog Janzik ruhig seine Bahnen und verbuchte seinen ersten Saisonsieg. Gelassen auf Position zwei folgte Piro. Die Entscheidung um den letzten Podestplatz fiel unterdessen erst auf den letzten Metern. Das Trio Lucas Knepperges (RMW Eurotec Team), Jannes Fittje (Schwabe Motorsport) und Kevin Metzner wechselte im Rundentakt ihre Positionen. Den längeren Atem hatte letztlich Knepperges auf Position drei. Fittje wurde Vierter vor Metzner auf Platz fünf.

Bambini B: Max Hesse siegt im Doppelpack
Max Hesse (Solgat Motorsport) dominierte das Zeittraining der jüngsten Piloten im Rahmen des DMV Kart Championships. Mit einem Vorsprung von fast einer halben Sekunde vor Mike Beckhusen (ADAC Berlin Brandenburg e.V.) und Justin Rebbe (TR Racing) deklassierte Hesse die Konkurrenz deutlich.

Solch ein leichtes Spiel hatte der Birel-Pilot im ersten Rennen jedoch nicht. Rebbe und Beckhusen klebten förmlich an der Stoßstange des Führenden Hesse. Trotz hartnäckiger Angriffe seiner Verfolger behielt Hesse die Oberhand und feierte seinen zweiten Saisonsieg. Rebbe und Beckhusen wurden als Zweiter und Dritter abgewinkt. Marcel Richter (TR Racing) und Luke Wankmüller (KKC Racing) sahen das Ziel leicht abgeschlagen auf vier und fünf.

Im zweiten Durchgang bildete sich eine Fünfergruppe bestehend aus Hesse, Beckhusen, Rebbe, Richter und Wankmüller. Zu Rennmitte war Rebbe wieder auf Rang zwei und machte Druck auf Hesse. Doch der behielt wie auch schon im ersten Rennen seine Nerven und machte Sieg Nummer drei perfekt. Mike Beckhusen verlor unterdessen den Anschluss an das Duo und musste sich gegen Richter zur Wehr setzen. Beim Fallen der Zielflagge änderte sich aber nichts mehr. Hesse siegte vor Rebbe, Beckhusen, Richter und Wankmüller.

KF3: Meisterschaftskampf spitzt sich zu
Heiß her ging es schon vor dem Start zum ersten KF3 Rennen. Die erste Startreihe bestehend aus Sebastian Balthasar (Team Hantscher Kart Racing) und Tom Lorkowski (Jedi Racing Team) schaffte es nicht das Feld vernünftig zusammen zu halten. Rennleiter Reinhard Tropp stoppte das Feld nach zwei Anläufen und nahm das Führungsduo noch mal ins Gebet. Beim dritten Versuch lief dann alles glatt und Balthasar verteidigte seine Spitzenposition. Eine Runde später war jedoch Kim-Luis Schramm (ADAC Sachsen e.V.) zur Stelle und übernahm die Führung. Aber auch diese hielt nicht lange, Schramm musste sich den Angriffen von Tom Lorkowski beugen, der letztlich siegte. Im Kampf um Position zwei setzte sich Sebastian Balthasar in den letzten drei Runden gegen Kim-Luis Schramm durch. Die Top-Fünf komplettierte das KSM Racing Team Duo Luca Lüther und Alex Lambertz.

Die Entscheidung um den Tagessieg fiel erst auf den letzten Metern des Finales. Tom Lorkowski führte das Feld bis zur Rennmitte an, dann war es Oppenrod-Doppelsieger Louis Walter der eine Lücke nutzte und in Führung ging. Doch der Kuchen war noch lange nicht gegessen. Lorkowski setzte zum Gegenschlag und war wieder Erster. Zwei Runden vor Schluss kam es dann zur Kollision zwischen Lorkowski und Walter, wobei Letzterer auf der Strecke blieb. Lachender Dritter war Kim-Luis Schramm, der nun den Sieg vor Augen hatte. Diese Rechnung hatte er aber ohne Lorkowski gemacht, der in der letzten Runde wieder in Führung ging. Doch Schramm ließ nicht locker und passierte Lorkowski in der vorletzten Kurve, dieser drehte sich und wurde nur Zehnter. Nutznießer des Favoritensterbens war Lambertz auf Position zwei vor Balthasar, Kirill Karpov (Team Zinner) und Dennis Anoschin (ADAC Hessen Thüringen).

KF2: Doppelerfolg für Jedi Racing Team
Mit Kevin Wolters (Jedi Racing Team) und Fabio Unverdruss (Jedi Racing Team) erstrahlte die erste Startreihe der KF2 in einem prächtigen Blau. Nach einem Bilderbuchstart enteilte das Duo auch im ersten Durchgang dem Feld ungehindert und es sah nach einem souveränen Doppelsieg aus. Doch drei Runden vor Schluss spielte die Technik Wolters einen Streich und er fiel bis auf Rang zwölf zurück. Seinen Sieg erbte Unverdruss gefolgt vom Meisterschaftsdritten André Matisic (KKC Racing) und Fabian Kreim (MSC Rodenstein). Vierter wurde Patrick Gaab (Team Zinner) vor seinem Namensvetter Patrick Meister (KKC Racing). Pech hatte auch Patrick Kappis (DMV Team Solgat Motorsport): Der bis dato Führende im Gesamtklassement schied auf einem sicheren dritten Rang liegend kurz vor Rennende vorzeitig aus.

Das Finale begann ereignisreich. Zuerst verweigerte das Kart des Zweitplatzierten André Matisic seinen Dienst und ließ alle Chancen auf einen erhofften Sieg platzen. Am Ende hatte der Hamburger aber Glück im Unglück. In der Startphase verunglückten Jonas Hrdlicka (KSM Racing Team) und Stephen Stumpf (Eurokart CRG Germany) im hinteren Mittelfeld. Der Rennleiter handelte sofort und brach das Rennen nach nur einer Runde ab. Die Entwarnung kam schnell, beide Piloten waren unverletzt. Beim Neustart war nun wieder Matisic mit von der Partie. Diesmal lief alles glatt und Unverdruss verteidigte seine Führung. Doch von hinten pflügte Pechvogel Kevin Wolters durch die Meute. Aus der letzten Startreihe gestartet, ging er durch das Feld wie das sprichwörtliche heiße Messer durch die Butter. In der siebten Runde war es diesmal Unverdruss, der sein Kart im Aus abstellen musste. Die Führung erbte Matisic vor einem entfesselt fahrendem Wolters. Drei Runden vor Schluss fand Wolters eine Lücke und gewann vor Matisic. Weit abgeschlagen auf den Plätzen drei bis fünf kamen Kreim, Gaab und Meister ins Ziel.

Rotax Junioren: Moritz Oberheim übernimmt Gesamtführung
Nach einem durchwachsenen Rennwochenende in Oppenrod, meldete sich Moritz Oberheim (MSC Langenfeld e.V.) in Hahn zurück an der Spitze der Rotax Max Junioren. Der Youngster entschied das Zeittraining für sich und brachte im ersten Durchgang einen sicheren Sieg mit knapp 3,5 Sekunden Vorsprung nach Hause. Auch auf Platz zwei und drei hatten Kevin Kemmling (Kartschmie.de) und Fabian Erle (Nees Racing Kart Team) ihre Ränge schnell bezogen. Die Fetzen flogen im Kampf um Position vier und fünf. Letztlich fiel die Entscheidung zu Gunsten von Niclas von Wendt-Papenhausen und Phillipp Killensberg (RS Motorsport).

Auch im Finale führte kein Weg an Moritz Oberheim vorbei. Zu Beginn musste er sich mächtig strecken, um Kevin Kemmling und Niclas von Wendt-Papenhausen hinter sich zu halten. Doch nach fünf Runden hatte er schon wieder einen beachtlichen Vorsprung und ließ nichts mehr anbrennen. Zwischen Kemmling und van Wendt-Papenhausen war dagegen noch nicht das letzte Wort gesprochen. Beim Fallen der Zielflagge hatte Kemmling aber die Nase vorne. Dritter wurde von Wendt-Papenhausen vor Erle und Killensberger.

Rotax Senioren: Maximilian Gunkel kämpft sich an die Spitze
Michaela Engelhard (Jedi Racing Team) stellte im Zeittraining die gesamte Konkurrenz in den Schatten und ging im ersten Durchlauf aus der Pole-Position auf die Reise. Engelhard entschied den Start für sich, doch Nino Kuhn (Baral Racing) und Christopher Friedrich (Kartschule Racing Team) machten der schnellen Lady das Leben schwer. Anfänglich profitierte Engelhard von einem Gerangel zwischen ihren Verfolgern, zur Halbzeit herrschte bei den Beiden aber Einigkeit und sie fuhren die Lücke zur Führenden wieder zu. In der viertletzten Runde reihten sich auch noch Maximilian Gunkel (MSC Wittgenborn) und Phillip Wendt (ADAC Berlin Brandenburg e.V.) in das Führungsquintett ein und wirbelten dieses kräftig durcheinander. Beim Fallen der Zielflagge eroberte Kuhn vor Engelhard und Gunkel seinen ersten Saisonsieg. Vierter wurde Friedrich gefolgt von Wendt.

Laufsieger Nino Kuhn führte die Meute zu Beginn des Finales an, doch zwei Runden später meldete Maximilian Gunkel erste Siegambitionen an und ging nur wenige Meter später in Führung. Ihm dicht auf den Fersen war Michaela Engelhard, die mit durchschlüpfte und ebenfalls den Sieg vor Augen hatte. Durch die Reibereien an der Spitze büßte das Duo Zeit ein, so dass sich zum Rennende ein Achtkampf entwickelte. Doch Gunkel nutzte seine enorme Erfahrung und setzte sich durch. Nino Kuhn, Phillip Wendt, Christopher Friedrich und Michaela Engelhard folgten auf den weiteren Plätzen.

KZ2: Wehrlein überrascht - Geilhausen siegt
Mit einem Paukenschlag meldete sich Pascal Wehrlein (KSM Racing Team) im Kartsport zurück. Normalerweise im Formelsport am Start, nutzte der Youngster die Sommerpause, um wieder Kartluft zu schnuppern. Bei seinem ersten Rennen im Getriebekart fand er sich auf Anhieb erstklassig zu Recht und ließ im Zeittraining die renommierte Konkurrenz hinter sich.

Beim Start zum ersten Rennen machte sich die geringe Schaltkarterfahrung von Wehrlein bemerkbar, etwas Verhalten am Gas verlor er gleich drei Positionen. Die Spitze übernahm Tobias Zoll vor Klaus Geilhausen (M-Tec Racing) und Kevin Illgen (Team DMV). Langweilig wurde es jedoch nicht an der Spitze. Das Quartett lieferte sich einen herzerfrischenden und fairen Kampf. Zu Rennmitte war Wehrlein zurück an der Spitze und feierte bei seiner Schaltkartpremiere mit drei Sekunden Vorsprung einen beeindruckenden Sieg. Geilhausen verteidigte Rang zwei gegen Illgen, David Böhrke (DMV Team Tom-Tech) und Falko Günther (WST Motorsport TBH).

Auch im Finale ließ Wehrlein es am Start etwas ruhig angehen und reihte sich hinter Klaus Geilhausen auf Position zwei ein. Diesmal lief es aber nicht ganz nach den Vorstellungen des Youngsters. Wehrlein büßte zunehmend an Performance ein und musste auch noch Kevin Illgen ziehen lassen, der sich wiederum auf die Jagd nach Geilhausen machte. Trotz schnellerer Zeiten von Illgen fand er kein passendes Mittel, um den vollen Anschluss an Geilhausen herzustellen und musste zusehen, wie dieser gewann und seine Meisterschaftsführung weiter ausbaute. Hinter Illgen kam Wehrlein als Dritter ins Ziel, Böhrke wurde wieder Vierter vor Günther.

DMV Kart Championship Koordinator Manfred Schulte war am Abend höchstzufrieden mit dem dritten Wertungslauf auf dem Hunsrückring/Hahn: "Wir haben hier eine erstklassig organisierte Veranstaltung gesehen. Der Zeitplan konnte zum ersten Mal in dieser Saison eingehalten werden, das Wetter hat mitgespielt und bis auf einen Unfall, der zum Glück glimpflich ausgegangen ist, waren es allesamt spannende Rennen. In den Gesamtwertungen sieht man eine erste Tendenz, wer in diesem Jahr die Titel holen könnte. Ich freue mich schon jetzt auf das nächste Rennen in Wackersdorf."
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