Race of Champions
29.11.2010
Schumacher und Vettel gewinnen ROC-Nations-Cup
Der Portugiese Filipe Albuquerque lieferte sich im Finale einen extrem engen Fight mit dem siebenfachen Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb und setzte sich schließlich nach drei Läufen als „Champion der Champions“ durch. IMPPräsident Fredrik Johnsson und TSP-Geschäftsführer Patrik Meyer freuten sich sehr über die gelungene Veranstaltung und dankten den Fahrern, welche großen Motorsport erstmalig in einem deutschen Stadion zeigten.
Der neue ROC-Champion Albuquerque hatte zuvor im Halbfinale die Hoffnungen auf einen deutschen Endrundenteilnehmer zunichte gemacht, als er den frisch gebackenen Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel besiegen konnte. Dieser hatte sich im Achtelfinale gegen Michael Schumacher, seinen Teamkameraden vom Vortag, durchsetzen können. Rallye-Ikone Sébastien Loeb qualifizierte sich durch den Viertelfinalsieg über den achtfachen Le-
Mans-Sieger Tom Kristensen sowie das gewonnene Semifinale gegen den ehemaligen Tourenwagen-Weltmeister Andy Priaulx für den finalen Shootout. Insgesamt traten am Wochenende 16 Weltklassepiloten an, die unter anderem Weltmeistertitel in Motorrad-, Tourenwagen- und Rallyesport sowie der „Königsklasse“ Formel 1 repräsentierten.
Für Loeb wäre es der vierte ROC-Fahrertitel gewesen. Doch das wurde nun von einem aufstrebenden Talent verhindert. Albuquerque, der in diesem Jahr in einer italienischen GT3-Serie auf Audi den Vizemeistertitel holte, hatte sich im August durch einen Sieg beim ROC Süd-Europa als Teilnehmer für die Veranstaltung in Düsseldorf qualifiziert. Er nutzte seine Final-Chance perfekt, als er den siebenfachen Rallye-Weltmeister 2:1 schlagen konnte.
Filipe Albuquerque: „Das war mein Tag heute. Alles lief einfach großartig, und ich habe keine Fehler gemacht. Von Anfang an musste ich gegen dermaßen gute Fahrer antreten. Zwei Mal musste ich Sebastian Vettel bezwingen und dann im Finale… Wow, Sébastien Loeb hat wirklich Druck gemacht. Ich bin einfach mein Rennen gefahren und als ich das erste gewonnen hatte, war ich so was von glücklich. Im zweiten Rennen habe ich dann einen kleinen Fehler gemacht, und sofort hat er die Chance genutzt und ging als Sieger über die Linie. In diesem Wettbewerb darfst du dir wirklich nicht den kleinsten Fehler erlauben, sonst stehst du am Ende mit leeren Händen da. Doch im entscheidenden Rennen fuhr ich extrem flüssig und ohne den geringsten Fehler. Ich bin zum ersten Mal beim Race of Champions dabei und habe es gleich gewonnen – ich kann’s noch gar nicht glauben. Das übersteigt meine kühnsten Träume. Hier in Deutschland so große Fahrer zu besiegen, darunter Lokalmatador Sebastian Vettel, der gerade erst Formel-1-Weltmeister geworden ist… Es ist einfach fantastisch!“
Sébastien Loeb: „Das war ein richtig guter Kampf, doch Filipe war wirklich extrem stark heute. Ich habe einige wirklich gute Rennen gezeigt und mich in ein paar sehr interessanten Duellen fürs Finale qualifiziert. Ich habe absolut alles gegeben. Heute Morgen war ich nicht allzu zuversichtlich. Schließlich musste ich mich gestern im ROC-Nations-Cup Andy Priaulx geschlagen geben. Doch heute lief es wesentlich besser. Ich gewann alle Rennen außer dem wichtigsten – dem Finale. Doch ich bin sicher, dass Filipe nächstes Jahr wieder dabei sein wird, um seinen Titel zu verteidigen und hoffe, dass ich dann ebenfalls wieder am Start bin und wir es erneut miteinander auskämpfen können.“
Sebastian Vettel: „Ein Finale mit dem amtierenden Rallye-Weltmeister und dem amtierenden Formel-1-Weltmeister wäre sicherlich äußerst interessant gewesen – doch es sollte nicht sein. So ist das halt. Filipe ist ein sehr gutes Rennen gefahren. Wenn die Rennen so schnell aufeinander folgen und zwischen Viertel- und Halbfinale gerade mal ein Rennen liegt, kann sich das mal für dich und mal gegen dich auswirken. Im Viertelfinale gegen Michael hat es funktioniert, aber im Halbfinale habe ich in der ersten Kurve zu sehr gepusht und so zu viel Zeit verloren. Das entscheidende Rennen gegen Michael hat sehr viel Spaß gemacht und nach der ersten Runde war es extrem eng. Da ging mir durch den Kopf, was letztes Jahr im Halbfinale passiert ist, und ich sagte mir: ‚Nicht schon wieder!’ Damals bin ich abgeflogen, doch dieses Jahr habe ich es geschafft, auf der Linie zu bleiben. Wirklich schön, dass ich mich bei ihm revanchieren konnte.“
Michael Schumacher: „Das Problem im entscheidenden Rennen gegen Sebastian war, dass ich nach der ersten Runde in Führung lag und dadurch vermutlich zu zurückhaltend zu Werke gegangen bin. Ich bin einfach zu vorsichtig gefahren – und er ging als Sieger über die Linie. Trotzdem war es schön, hier wieder mal all diese talentierten Jungs zu treffen. Klar, es ist natürlich eine Veranstaltung, in der wir alle versuchen, jeden Gegner zu schlagen und am Ende ganz oben auf dem Treppchen zu stehen. Doch trotzdem geht es hier ein bisschen entspannter zu als sonst, und wir haben die Chance, uns auch mal mit Leuten auszutauschen, die wir sonst eher nicht treffen. Auch aus diesem Grund habe ich das Wochenende extrem genossen. Und ich bin auch froh, dass Heikki und seine Freundin den Unfall weitgehend unbeschadet überstanden haben.“