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DMV Kart Championship
22.08.2011

DMV Kart Championship im Hitzekessel von Urloffen

Das Gastspiel auf dem Ortenauring von Urloffen beendete am vergangenen Wochenende (20./21.08.2011) die zweimonatige Sommerpause des DMV Kart Championships. Trotz andauernder Ferienzeit fanden rund 70 Teilnehmer den Weg auf den mit 840 Meter kürzesten Kurs im DMV-Tourplan 2011. Mit Temperaturen jenseits der 30 Grad-Grenze kehrte auch der Sommer aus seiner Auszeit zurück und sorgte im wörtlichsten Sinne für heiße Rennen. Einzig die Mittagspause brachte mit einem Regenschauer fast schon erleichternde Abkühlung beim fünften Saisonlauf des Jahres.

Bambini: Punktemaximum für Gianni Janzik
Pole-Setter Gianni Janzik (TR Racing) gab auch im Prefinale den Ton an. Er suchte sofort sein Heil in der Flucht und feierte am Ende einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg. Dahinter brannte jedoch die Luft. Max Hesse (Solgat Motorsport), der von Position zwei ins Rennen gegangen war, erwischte einen miserablen Start und fiel auf Position sieben zurück. Fortan blies er zur Aufholjagd und fand zur Rennhalbzeit wieder den Anschluss an eine Dreiergruppe. In einem spannenden Finish war es am Ende Marcel Richter (Schwabe Motorsport), der sich knapp auf Position zwei vor Max Hesse, Jannes Fittje (Ebert-Motorsport) und Dominik Choroshavin (Tony Kart) behaupten konnte.

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Auch im Finale war Gianni Janzik das Maß der Dinge. Am erneuten Sieg des Jesolo-Piloten konnte auch Max Hesse nichts ändern, der bis ins Ziel dahinter vergeblich auf seine Chance gewartet hatte. Als Dritter komplettierte Jannes Fittje nach einem einsamen und sicheren Rennen die Top drei des Finales.

KF3: Schramm gewinnt Finale
Von der Pole-Position aus hatte Gabriel Seebald (KKC-Racing) das Prefinale im Griff. Einen leichten Gang hatte er dennoch nicht, denn mit Marcel Lenerz (TR Racing) hatte er bis zum Fallen der Zielflagge einen hartnäckigen Gegner im Nacken, der aber letztlich keinen Weg vorbei fand. Dahinter hielt das Duell zwischen Fabian Schiller (Jedi Racing Team) und Kim-Luis Schramm (KSM Racing Team) die Zuschauer in Atem. Bis zur letzten Kurve schenkten sich die beiden keinen Meter und so kam es kurz vor dem Ziel zu einem Lackaustausch. Beide verloren Schwung und so freute sich Louis Wölfle (TR Racing) als lachender Dritter über Rang drei im Ziel. Schramm lief im Fotofinish als Vierter vor Schiller ein.

Im Finale trumpfte Schramm mit dem besten Start auf und so konnte sich der KSM-Pilot sofort an die Fersen vom Führenden Seeblad hängen. Es dauerte nur eine Runde bis Schramm auch den Spitzenreiter kassieren konnte und Platz eins übernahm. Seebald folgte wie ein Schatten, kam aber bis zum Ende nicht mehr an Schramm vorbei. Platz drei gehörte zunächst Wölfle, der jedoch zu Rennbeginn mit Schiller aneinander geriet und einen Ausritt in die Wiese in Kauf nehmen musste. Auch Lenerz, der im Anschluss Position drei erbte, konnte sich nur kurz darüber freuen und musste sein Kart mit technischem Defekt vorzeitig abstellen. Am Ende war es Schiller, der sich haudünn den letzten Podestplatz sichern konnte.

KF2: Doppelsieg für Andre Matisic
Klare Verhältnisse herrschten im zehnköpfigen Feld der KF2. Der Trainingsschnellste Andre Matisic (KKC-Racing) hatte die Konkurrenz auch im Prefinale unter Kontrolle und fuhr den Sieg mit einen kleinen Respektvorsprung problemlos nach Hause. Das galt auch für die weiteren Platzierten, Jonas Wolters (Eurokart CRG Germany) und Julia Leopold (KSM Racing Team), die die Positionen zwei und drei sicher ins Ziel brachten. Nach vorne ging es derweil für Tom Lorkowski (Jedi Racing Team), der nach dem Qualifying auf dem letzten Platz zu finden war. Der Rösrather verbesserte sich im Prefinale auf den vierten Rang.

Matisic ließ sich auch im Finale nicht die Butter vom Brot nehmen. Einmal in Führung liegend, musste er sich nur kurzzeitig gegen den Zweitplatzierten Wolters zur Wehr setzen bevor er den Doppelsieg perfekt machen konnte. Wolters fuhr einen sicheren zweiten Platz nach Hause, während sich Lorkowski dahinter an Leopold vorbei arbeiten konnte und damit den letzten Podestplatz sein Eigen nennen durfte.

Rotax Junioren: Familienduell der Dreysprings
Die Geschwister Anna-Lisa (Energy) und Christopher Dreyspring (Intrepid) sorgten schon im Zeittraining für Aufsehen und bildeten zusammen die erste Startreihe. Dabei ließ der Bruder seiner schnelleren Schwester den Vortritt. Das Prefinale fand nach einem Regenschauer in der Mittagspause auf nasser Strecke statt und mischte die Karten komplett neu. Die richtige Reifenwahl sollte entscheidend sein. Nur vier Piloten – darunter die Pole-Setterin – setzten auf den vermeintlich sicheren Regenreifen und so konnte Anna-Lisa Dreypring in den ersten Runden ihren Vorteil klar ausspielen. Auch die Regenreifenfahrer, Lukas Wenig (Nintendo Team Scheider) und Philipp Killensberger (MSC Ipf Bopfingen) trumpften direkt dahinter auf, mussten aber dann unabhängig voneinander ihre Karts mit technischem Defekt vorzeitig abstellen. Konkurrenzlos konnte Dreypring ihre Führung derweil auf über sechs Sekunden ausbauen als die Strecke zur Halbzeit so gut wie abgetrocknet war. Nun kam die Stunde der Slickpiloten: In Windeseile hatte Felix Goldammer (Ernst-Motorsport) den Rückstand egalisiert und kurzen Prozess mit der Spitzenreiterin gemacht. Auch ihr Bruder Christopher war wenige Meter später zur Stelle und fand sofort einen Weg vorbei. Am Ende gewann Goldhammer den Reifenpoker und damit das Prefinale vor Christopher und Anna-Lisa Dreyspring.

Eine reine Familienangelegenheit wurde das Finale für die Dreyprings. Zwar konnte Prefinalsieger Goldammer zunächst die Spitze behaupten, doch schnell drehten Christopher und Anna-Lisa Dreyspring richtig auf und gingen nacheinander am Führenden vorbei. Während Goldammer sich daraufhin mit dem dritten Platz zufrieden gab, entbrannte vorne das Geschwisterduell. Doch in den 18 Runden gab es keine Positionsverschiebung mehr an der Spitze und Christopher hielt seine Schwester bis zum Fallen der Zielflagge in Schach.

Rotax Senioren: Wendt bestimmt das Geschehen
Mit nur fünf Teilnehmern waren die Rotax Senioren leider sehr schwach vertreten. Stark hingegen war die Leistung von Phillip Wendt (DMV Team Straube), der im Zeittraining die Bestzeit markierte und auch im Prefinale unschlagbar war. Der Intrepid-Pilot hielt die Konkurrenz bis zum Ziel auf Sicherheitsabstand und gewann vor Marc Lupfer (JLC Racing) und Maximilian Gunkel (VPD Team Germany).

Gunkel erwischte im Finale den besten Start und bugsierte sich auf Position zwei. Zu Rennbeginn lieferte er noch einige Angriffsversuche gegen den Führenden Wendt ab, musste aber dann einsehen, dass der Pilot aus dem DMV Team Straube an diesem Wochenende unschlagbar war. Während Wendt den Doppelsieg perfekt machte, konzentrierte sich Gunkel auf die Verteidigung seines zweiten Platzes, denn der Drittplatzierte Lupfer übte über die gesamte Renndistanz mächtig Druck auf den VPD-Mann aus. Am Ende entschied Gunkel das Duell knapp zu seinen Gunsten.

KZ2: Michele Di Martino dominiert
Ungewöhnlich unspektakulär ging diesmal die Königsklasse der Schaltkarts zu Werke. Schon im Zeittraining brannte Michele di Martino eine Zeit in den Asphalt, die fast eine halbe Sekunde schneller als die Konkurrenz war. Entsprechend verlief das Prefinale: Di Martino enteilte dem Feld zunehmend und fuhr souverän den Sieg nach Hause. Auch die Ehrenplätze waren sofort nach dem Start bezogen und gingen an Patrick Kreutz (AK Racing) und Gastpilot Maximilian Severin.

Wie schon im ersten Durchgang entschied der Start bereits das Rennergebnis: Di Martino setzte sich an die Spitze, hatte zunächst noch Kreutz im Nacken, konnte diesen dann aber kontinuierlich abschütteln. Di Martinos Sieg stand danach nicht mehr in Frage. Auch der zweite Platz von Kreutz war eine sichere Sache. Knapp wurde es nur um den dritten Rang, welchen Gérard Phililipe Eckhardt (Energy/TM) knapp vor Tobias Zoll (MSR Motorsport) ins Ziel retten konnte.

Am Abend blickte man auf eine äußerst gelungene Veranstaltung zurück. Der ansässige RMSV Urloffen wurde einmal mehr seinem Ruf als engagierter undzuvorkommender Gastgeber gerecht und auch sportlich kamen die zahlreichen Zuschauer voll auf ihre Kosten. Mehr davon erwarten wir bereits in zwei Wochen. Dann geht es für das DMV Kart Championship zur nächsten Station, wenn auf dem Erftlandring in Kerpen (04. September) der vorletzte Saisonlauf bereits die ersten Titelentscheidungen bringen kann.
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