FIA GT3 EM
08.11.2011
Erfolgreiches Comeback für Patrick Hirsch
Nach einem Jahr Pause war Patrick Hirsch sehr glücklich darüber, endlich wieder in einem Rennauto zu sitzen. Ende Dezember 2010 waren alle Verträge mit dem Team von Heico Motorsport unterzeichnet und der Start in einem Mercedes AMG SLS GT3 in der FIA GT3 Europameisterschaft war damit besiegelt.
Umso mehr fieberte der junge Geretsrieder den ersten Testfahrten mit seinem neuen Arbeitsgerät auf der französischen Rennstrecke Paul Ricard entgegen. Hier entschied sich dann auch, dass sein Teamkollege, der sich in der Saison mit ihm gemeinsam das Auto über die jeweils zwei Mal 60 Minuten Renndistanz im Rahmen eines Rennwochenendes in dieser Meisterschaft, der Slovake Filip Sladecka heißen sollte.
Die Testfahrten nutzte Patrick Hirsch dazu, um sich auf den Mercedes AMG SLS GT3 und auch das neue Team einzustellen. Schnelle Rundenzeiten und die perfekte Zusammenarbeit mit dem Team sorgten für den absoluten „Wohlfühlfaktor“: „Ich fühle mich in dem Team auf Anhieb sehr wohl. Die Testfahrten sind gut verlaufen und jetzt freue ich mich auf die ersten beiden Rennen in Portugal auf dem Kurs von Portimao!“, so ein hoch motivierter Patrick Hirsch nach den Testfahrten.
Die FIA GT3 Europameisterschaft zählt im internationalen Motorsport zu dem wohl stärksten Starterfeld im Sportwagenbereich. Fahrzeuge wie der Porsche 911 GT3 R, der BMWZ4 GT3, ein Lamborghini Gallardo LP600 oder auch ein Audi R8 LMS und ein Aston Martin DBRS9 – um nur einige Marken zu nennen – kämpfen mit den eingesetzten Mercedes AMG SLS GT3 um Punkte und vor allem Podiumsplätze.
Damit war schon vor der Saison klar, dass sich auch das Team von Heico Motorsport einer harten Konkurrenz zu erwehren hatte.
Und so musste das Team nach den ersten Rennen schnell erkennen, dass die technische Einstufung des Mercedes SLS GT3 (Fahrzeuggewicht und Fahrzeughöhe, Luftdurchlass am Luftmengenbegrenzer etc.) und auch durch die von dem vom Reglement der FIA vorgeschriebenen Zusatzgewichte kaum Siegfähig ist. Erst eine Reglementsänderung durch die FIA, speziell die Zusatzgewichte betreffend, gab dem Mercedes AMG SLS GT3 und somit auch dem Team Heico-Motorsport etwas Erleichterung und die fehlende Lücke zu den anderen Kontrahenten konnte etwas geschlossen werden.
Wie schon in der ersten Saisonhälfte der Saison 2011 kämpfte das Team und Patrick Hirsch auch im Saisonendspurt. Alle in der Mannschaft von Heico-Motorsport arbeiteten hart, was allen gute Platzierungen einbrachte. Und sicherlich wäre bei dem einen oder anderen Rennen ein Podestplatz für Patrick Hirsch und Filip Sladecka möglich gewesen, doch auch Glück gehört im Rennsport mit dazu.
Kurz vor dem Finalrennen, das im niederländischen Zandvoort stattfinden sollte, lag das Team von Heico Motorsport mit Patrick Hirsch und Filip Sladecka noch auf einem 4. Platz in der Teamwertung. Eigentlich hätte das Team nie damit gerechnet noch die Teammeisterschaft zu gewinnen, zudem der Stammteamkollege Filip Sladecka von Patrick Hirsch kurz vor dem Finalrennen erkrankte und nicht an den Start gehen konnte. Kurzerhand wurde deshalb der Niederländer Christiaan Frankenhout ersetzt. Diese Fahrerpaarung Hirsch / Frankenhout sollte sich als super Clou erweisen, zumal Patrick Hirsch beim zweiten freien Training die schnellste Zeit im Feld fuhr und Zandvoort auch eine seiner Lieblingsstrecken ist.
Am Ende reichten ein 4. Platz im ersten und ein 6. Platz im zweiten Rennen zum Gewinn der Teamwertung in der FIA GT3 Europameisterschaft.
Trotz aller Höhen und Tiefen in der Saison 2011 zieht der junge Geretsrieder eine durchaus positive Bilanz über seine erste Saison in der FIA GT3 Europa-meisterschaft mit dem Team Heico-Motorsport: „Ich freue mich natürlich sehr mit meinem neuen Team gleich in der ersten Saison die Teamwertung gewonnen zu haben. Mein Teamkollege Christiaan Frankenhout und ich haben sehr gut zusammengearbeitet. Das Finalrennen in dieser Saison zählt ganz sicherlich – neben dem Sonntagsrennen in Silverstone – zu meinen absoluten Highlights!“, sagte Patrick Hirsch Rückblickend und fügte hinzu: „Die FIA GT3 Europameisterschaft ist eine sehr hart umkämpfte Serie. Ich habe in der Saison sehr viel gelernt. Gerade die neuen Rennstrecken, die ich in dieser Saison kennen gelernt habe, haben meinen Erfahrungsschatz als Rennfahrer sehr erweitert. Ich würde sagen, dass für mich der Umstieg von einem Cup-Auto in einen Mercedes AMG SLS GT 3 der größte Fortschritt war. Das habe ich auch dem Team Heico-Motorsport zu verdanken, bei dem ich mich auf Anhieb sehr wohl gefühlt habe! Dafür möchte ich mich bei allen Team-Mitgliedern auf diesem Weg ganz herzlich bedanken!“.
Nun geht der Blick nach vorne. Die Planungen für 2012 laufen auf Hochtouren. Die ersten Gespräche mit potentiellen Sponsoren laufen bereits. Sollte sich ein attraktives Paket schnüren lassen, so hat Patrick Hirsch neben einem weiteren Jahr in der FIA GT3 Europameisterschaft auch die ADAC GT Masters oder auch die nach Reglement neu gestaltete FIA GT1 Weltmeisterschaft als Option.
Auch ein möglicher Start beim im Januar stattfindenden „24 Stunden von Dubai“ stehen für den jungen Geretsrieder auf dem Plan. Aus diesem Grund hat er auch schon mit einem ausgiebigen Fitness-Programm begonnen, um auf einen möglichen Einsatz bei diesem Rennen Top fit zu sein.
„Mal sehen, in welcher Serie ich in der nächsten Saison starten werde. Ich bin mir aber sicher, dass man mich auch im nächsten Jahr auf den Rennstrecken dieser Welt sehen wird. Ich danke allen meinen Sponsoren, aber auch allen meinen Fans, die mich in der letzten Saison tatkräftig unterstützt haben! Ich freue mich auf ein Wiedersehen 2012!“, sagte Patrick Hirsch abschließend.