Kartsport Allgemein
26.08.2011
KSM Racing Team feiert mit Kart-Club Kerpen-Manheim
Dabei verbindet das Team weitaus mehr mit dem Kart-Club Kerpen-Manheim als der unweit entfernte Firmensitz in Bergheim. Auf dem Erftlandring ist man nicht nur zu Hause, sondern auch im Clubleben des Vereins seit Gedenken äußerst aktiv. Die Erfolgsgeschichte von KSM hat ihre Wurzeln in Kerpen und ist über Jahrzehnte mit der Clubgeschichte gewachsen. Zahlreiche Talente und heutige Motorsport-Größen des Kartclubs haben ihre Sporen auch zusammen mit dem KSM Racing Team verdient. Kein Wunder also, dass Formel 1-Rekordweltmeister und KSM-Teilhaber Michael Schumacher, ebenso vor Ort war wie der amtierende F1-Weltmeister Sebastian Vettel und DTM-Profi Ralf Schumacher. Die 1.500 Zuschauer sahen bei ausverkauftem Haus aber nicht nur die Motorsport-Stars von heute, die in der Mittagspause für einige Showurnden ins Kart stiegen, sondern auch die potenziellen Weltmeister von morgen. Alleine das Team von KSM schickte insgesamt 16 Nachwuchspiloten ins Jubiläumsrennen.
Bei den Bambini gingen mit Leon Deselaers, Kevin Hilgenhövel und Luke Füngeling drei Fahrer für das Team an den Start. Hilgenhövel machte nach einem eher mäßigen Zeittraining einen tollen Job, arbeitete sich in den Vorläufen zunehmend nach vorne und konnte sogar einen Laufsieg für sich verbuchen. Im Finale lieferte er sich einen packenden Vierkampf um den Sieg und im Fotofinish kreuzte er als sehr guter Zweiter den Zielstrich. Deselaers war ebenfalls in schnell unterwegs und konnte sich zu jeder Zeit spielerisch in den Top-Ten bewegen. Er wurde am Ende mit dem neunten Platz belohnt. Komplettiert wurde das Ergebnis bei den Jüngsten von Luke Füngeling, der sich im Finale auf Position 17 wiederfand.
Fünf KSM-Junioren ging in der Klasse KF3 an den Start. Pechvogel war eindeutig Luca Wollgarten. Als Zehnter des Zeittrainings musste er leider schon im ersten Rennen durch einen Unfall alle Segel streichen. Dafür bewies er mit Platz vier im zweiten Vorlauf sein Können. Leider blieb ihm eine ähnlich gute Leistung im Finale verwehrt, musste er doch wiederum einen Ausfall in Kauf nehmen. Dafür holten seine Teamkollegen die Kohlen aus dem Feuer: Nicholas Otto arbeitete sich von Sitzung zu Sitzung stetig nach vorne und schaffte als Neunter den Sprung unter die Top 10 des Finales. Auch die Platzierung zwölf von Arlind Hoti und 16 von Noyan Akdumann zeugen im Endergebnis des hart umkäpften KF3-Feldes vom Potenzial des KSM-Kaders. Einer stach aber besonders heraus: Die Rede ist von Kim-Luis Schramm. Nach einem bescheidenen Trainingsergebnis blies er in den Vorläufen zur Aufholjagd. Er verbesserte sich auf den dritten Startplatz für das Finale und konnte diese gute Ausgangslage souverän umsetzen. In einem packenden Duell kämpfte er über die gesamte Renndistanz um den Sieg, welchen er am Ende nur um Sekundenbruchteile verpasste. Dennoch war Rang zwei auf dem Podium ein starkes Ergebnis für den Youngster.
In Topform waren einmal mehr die KSM-Senioren in der KF2. Allen voran gaben David Detmers und Hendrik Grapp einmal mehr den Ton an. Nachdem Detmers im Zeittraining mit der Bestzeit für Furore sorgte, legte Grapp im ersten Vorlauf mit dem Laufsieg nach, während sich Detmers mit Rang drei begnügte. Einzig der zweite Durchgang verlief aufgrund einsetzenden Regens weniger erfolgreich, was die beiden in der Startaufstellung fürs Finale ins Mittelfeld zurückwarf. Doch im Abschlussrennen drehte das Duo gehörig auf und pflügte im Doppelpack spektakulär durch das Feld. Am Ende schaffte Detmers mit Platz drei den Sprung aufs Podium und verdrängte Teamkollege Grapp auf den undankbaren vierten Platz. Letzterer konnte sich am Abend aber über die schnellste Rennrunde freuen.
Weniger erfreulich verlief das Wochenende für Tobias Amann, der im Finale leider nicht die Zielflagge sah. Lediglich im zweiten Vorlauf konnte er mit dem sehr guten sechsten Platz sein Können unter Beweis stellen. Für solide Ergebnisse sorgte derweil Lisa-Christin Brunner, die sich kontinuierlich nach vorne arbeitete und im Finale mit Rang zwölf ein beachtliches Empfehlungsschreiben ablieferte. Damit hatte sie auch ihren Teamkollegen Marcel Schilbach im Griff, der nach durchwachsenen Vorläufen als 15. noch ein versöhnliches Schlussergebnis erzielen konnte.
Ein starkes Aufgebot stellte die KSM-Truppe in der Königsklasse der KZ2-Schaltkarts. Insgesamt fünf Fahrer – darunter auch DTM-Pilot Ralf Schumacher – kämpften hier an vorderster Front. Lokalmatador Marcel Jeleniowski hatte die Konkurrenz ziemlich fest im Griff, fuhr die Trainingsbestzeit und ging in den Vorläufen mit den Plätzen zwei und drei kein allzu großes Risiko ein. Erst im Finale zauberte er wieder alle Reserven aus dem Hut und konnte sich nach einem spektakulären Fight haudünn den Gesamtsieg vor heimischer Kulisse sichern. Auch dahinter brillierten die KSM-Fahrer: Auf dem starken fünften Platz sah Paul-Tobias Winkler das Ziel und auch Rang neun von Julian Becker war ein eindrucksvolles Endergebnis. Unter den Top Ten war auch Ralf Schumacher stets zu finden. Er rangierte im Finale sogar schon auf Position fünf als ihn eine Kollision aus dem Rennen warf. Dennoch war er gut gelaunt: „Eigentlich habe ich ja gedacht, dass ich hier ein kleines Spaßrennen fahre, aber das Fahrerfeld ist so hochkarätig, was im Übrigen für die gesamte Veranstaltung gilt, dass es gar nicht so einfach ist, ganz vorne mitzumischen. Trotzdem hat es sehr viel Spaß gemacht und das ist die Hauptsache.“ Bei Lucas Zuber lief es leider nicht ganz planmäßig. Er hatte schon in den Vorläufen einen Ausfall verarbeiten müssen und betrieb als 14. im Finale noch einigermaßen Schadensbegrenzung.
Am Abend war die Freude im KSM-Zelt groß: „Eine großartige Veranstaltung“, waren sich die Teamchefs Peter Kaiser und Thomas Muchow einig. „Wir haben in allen Klassen einen Piloten auf dem Podium – das ist eine traumhafte Bilanz für das Team. An dieser Stelle möchten wir aber auch dem Kart-Club Kerpen-Manheim zum Jubiläum und einem eindrucksvollen Event gratulieren. Wir sind stolz darauf, unseren Beitrag zum Gelingen dieses Renntages geleistet zu haben.“ Und auch die F1-Stars zeigten sich begeistert vom Jubiläumsrennen: „Es ist immer wieder toll zurück zu den Wurzeln zu kommen und alte Gesichter und Freunde zu treffen“, erklärte Sebastian Vettel und Michael Schumacher ergänzte: „Dass so viele Zuschauer erschienen sind, um sich mit uns zusammen am Kartsport zu erfreuen und das Jubiläum zu feiern, macht das Event zu einem unvergesslichen Ereignis.“