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Porsche Carrera Cup
18.09.2011

Nick Tandy baut mit Sieg Tabellenführung aus

Sein Blitzstart war der Schlüssel zum Sieg: Vom zweiten Startplatz aus holte sich Nick Tandy beim achten und vorletzten Lauf des Porsche Carrera Cup Deutschland seinen dritten Saisonsieg. Mit dem Erfolg in der Motorsport Arena Oschersleben baute der Brite von Konrad Motorsport seine Führung im schnellsten deutschen Markenpokal vor dem Finale auf zwölf Zähler aus.

Der einzig verbliebene Rivale um den prestigeträchtigen Titel, Landsmann Sean Edwards (Team Deutsche Post by tolimit), rettete in einem dramatischen Rennen unter schwierigsten Streckenbedingungen Rang fünf ins Ziel und wahrte damit seine Chance, in fünf Wochen in Hockenheim doch noch Meister zu werden.

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Kurz vor dem Start des 22-Runden-Sprints hatte es leicht zu nieseln begonnen und im Verlauf des Rennens regnete es immer stärker – die Strecke wurde daher immer rutschiger. Dies sorgte selbst beim mit Abstand führenden Nick Tandy für einige Schrecksekunden durch leichte Ausrutscher gegen Ende des Rennens. Als kurz vor Schluss das Safety-Car ausrückte, weil ein Auto im Kiesbett stand, fuhr der Vizemeister des Vorjahres hinter dem Sicherheitsfahrzeug ungefährdet als Erster ins Ziel.

Als Zweiter freute sich der amtierende Champion und derzeit Führende des internationalen Porsche Mobil 1 Supercup, René Rast (Frankfurt), über das Safety-Car. Der Förch-Racing-Pilot hatte sich wie Tandy bereits am Start am Trainingsschnellsten Nicki Thiim vorbeigeschoben. Rast konnte anfangs Anschluss an Tandy halten, verlor diesen zwar sukzessive, hatte aber nach hinten Luft. In den letzten Runden witterte jedoch Nicki Thiim hinter Rast Morgenluft. Auf der nassen Fahrbahn fuhr der Däne von Hermes Attempto Racing wie beflügelt und holte pro Runde eine halbe Sekunde auf Rast auf. Für den Sieger des Lausitzring-Rennens kam das Safety-Car daher zur Unzeit auf die Strecke, denn es machte seine Hoffung zunichte, doch noch den zweiten Platz zu erobern. Mit Rang drei katapultierte sich Thiim aber bei seinem Heimrennen vor einer großen Gruppe dänischer Fans auf den dritten Rang der Gesamtwertung.

Auch für Jan Seyffarth aus Querfurt ist Oschersleben ein Heimrennen. Der Vizemeister des Carrera Cup 2008 freute sich, am Ende einer schwierigen Saison zum zweiten Mal Vierter zu werden. Obwohl der enge Kurs nicht eben zum Überholen einlädt, gab es mehrere Positionswechsel zwischen dem Piloten von SMS Seyffarth Motorsport und dem amtierenden Meister Nicolas Armindo – ein Duell, das Seyffarth am Ende für sich entscheiden konnte. Der Franzose von Hermes Attempto Racing verlor seinen sicher geglaubten fünften Rang in der Schlussphase durch einen Ausrutscher.

Von Armindos Pech profitierte Sean Edwards, der so wieder einen Platz gut machte. Der Brite fuhr ein kampfstarkes Rennen, in dem er mit Nicki Thiim in den ersten Runden gleich zwei Mal die Plätze tauschte. Sieben Runden vor Schluss wurde die Lage für den Deutsche-Post-Piloten dramatisch: Edwards büßte beim Räubern über die Streckenbegrenzung seinen Frontspoiler ein, zeigte danach aber sein ganzes Können, als er auf der nassen Strecke dieselben Rundenzeiten fuhr wie die Konkurrenz. Mit Rang fünf betrieb Edwards Schadenbegrenzung in Sachen Titel.

Als Sechster kam Armindo ins Ziel, dicht gefolgt vom Polen Robert Lukas (Förch Racing) als Siebtem und Robert Renauer (Jedenhofen), der als Gaststarter des Teams Deutsche Post by tolimit in Oschersleben am Start war, auf Rang acht. Die letzten Plätze der Top-Ten gingen an Spielberg-Sieger Jaap van Lagen (Niederlande, Land Motorsport) und Hannes Plesse (Niederntudorf), der bei Schnabl Engineering den verhinderten Stammpiloten Martin Ragginger ersetzte.

Am 17. September strahlt der TV-Sender Sport1 von 17.05 bis 17.35 Uhr das Carrera-Cup-Magazin mit Rennrückblick, Interviews und Reportagen aus.

Nick Tandy (Erster): „Super! Aber es ist noch nicht vorbei. Zwölf Punkte Vorsprung sind natürlich gut. Es war wohl das schwierigste Rennen dieses Jahres, die Strecke wurde von Runde zu Runde feuchter und rutschiger – und ich war der Führende, bei dem die anderen schauen konnte, was passiert. Ein paar Mal war ich neben der Strecke, aber es gab keinen Grund zur Panik. Ich hatte mir ja anfangs einen guten Vorsprung herausgefahren, von dem ich dann profitieren konnte.“

René Rast (Zweiter): „Ich bin zufrieden mit Platz zwei. Nicki ist schlecht gestartet, daher kamen Nick und ich an ihm vorbei. Ich konnte anfangs an Tandy dranbleiben, weil er immer wieder kleine Fehler gemacht hat, aber irgendwann konnte er sich absetzen. Am Schluss hat es so stark geregnet, dass das Safety-Car die richtige Lösung war.“

Nicki Thiim (Dritter): „Es war ein ereignisreiches, sehr schwieriges Rennen. Leider habe ich den Start vermasselt. Die Bedingungen waren total schwierig, man musste alles abrufen, was man je gelernt hat. Für mich war es ärgerlich, dass das Safety-Car kam, sonst hätte ich René gepackt, vielleicht auch Nick. Wir sind jetzt Dritter der Meisterschaft, und das ist nach einem Jahr Pause echt gut.“