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ROTAX MAX Challenge
04.07.2011

RMC läutet zweite Halbzeit ein

Die Deutsch-Österreichische DMV ROTAX MAX Challenge läutete am ersten Juli-Wochenende die zweite Halbzeit der Saison 2011 ein. Nach dem Abstecher ins Nordostdeutsche Templin zog es den RMC-Tross zum vierten Lauf in die südlichste Station ins bayerische Ampfing. Über 125 Teilnehmer reisten auf den Schweppermannring und eröffneten die heiße Phase der Titelkämpfe. Alles andere als heiß war allerdings das Wetter. Frische Temperaturen minderten das Griplevel der sonst so gummireichen Strecke. Hinzu kamen unbeständige Verhältnisse, die pünktlich zu den Finalrennen am Sonntag auch den erwarteten Regen im Gepäck hatten. Einzig die MICRO-Piloten blieben vom Regen verschont und konnten sämtliche Sessions unter trockenen Bedingungen absolvieren...

MICRO-Cup: Zweiter Sieg für Henkefend
Dass sein Doppelsieg in Templin keine Eintagsfliege war, stellte Louis Henkefend (Topkart) in Ampfing unter Beweis. Dabei war der Elfjährige zunächst nicht der tonangebende Mann. Diese Rolle wurde vielmehr Marcel Mayer (M-Tec) zuteil. Der Pilot aus dem Nintendo Team Scheider sicherte sich in deutlicher Manier die Pole-Position und war auch im Prefinale unschlagbar, welches er vor Louis Henkefend und Tamino Bergmeier (EA) für sich entscheiden konnte.

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Das Finale schien eine Wiederholung des ersten Durchgangs zu werden, doch Henkefend konnte diesmal die Pace Mayers mitgehen. In der letzten Runde machte sich dann die Abwartetaktik des Topkart-Piloten bezahlt: Mit einem Überraschungsmanöver schob sich Henkefend vorbei und holte sich den Sieg vor Mayer und Bergmeier.

MINI-Cup: Kotyk eine Klasse für sich
Felix Kotyk (Interpid) drückte der MINI-Klasse in Bayern seinen Stempel auf. Zu keiner Zeit ließ er sich vom Thron schubsen. Von der Pole-Position aus feierte er im Prefinale einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg vor Luis Glania (PCR) und Pascal Drewing (Energy).

Selbst im Finale, wo einsetzender Regen die slickbereiften Youngster auf eine harte Probe stellte, leistete sich Kotyk keinen Fehler. Im Gegenteil: Im Ziel hatte er einen sensationellen Vorsprung von über 15 Sekunden auf den Zweitplatzierten Glania. Mit den rutschigen Bedingungen kam auch der am Ende Drittplatzierte Luca Engstler (Intrepid) hervorragend zurecht und bewies dies mit seinem ersten Podestplatz in dieser Saison.

JUNIOR-Cup: Erste Saisonsiege für Golla und Wippersteg
Mike Golla (Energy) setzte im Zeittraining des 25-köpfigen Feldes die Bestzeit. Im Prefinale gelang es dem Piloten aus dem Rennstall von GN Motorsport nicht, den Vorteil der Pole-Position zu nutzen. Er verlor gleich mehrere Positionen, während vorne ein gut aufgelegter Leon Wippersteg (EA) das Tempo diktierte. Doch Golla erholte sich schnell vom missglückten Start und kämpfte sich zurück an die Spitze. Zur Halbzeit stand sein Sieg nicht mehr in Frage. Wippersteg hatte es als Zweiter etwas schwerer, musste er sich doch bis zum Fallen der Zielflagge gegen Andreas Stiehr (Intrepid) zur Wehr setzen.

Land unter hieß es im Finale: Wet-Race war angesagt, was dem erklärten Regenspezialisten Leon Wippersteg ein Grinsen ins Gesicht zauberte. Der Fahrer des B&W Kartteams sollte seine Mannschaft nicht enttäuschen. Er übernahm die Spitze, hielt die Verfolger auf Sicherheitsabstand und feierte so seinen ersten Saisonsieg. Golla lief dahinter als sicherer Zweiter ein. Das Podium komplettierte André Hagner (M-Tec), der seine Regenfahrkünste mit Platz drei beweisen konnte.

JUNIOR-World: Oberheim ist zurück
Templin-Sieger Nico Müller (Intrepid) knüpfte auch in Ampfing an die jüngsten Erfolge an: Schon zum zweiten Mal in diesem Jahr mit reglementsbedingtem Leihmotor ausgerüstet, fuhr sich der Kelberger im Zeittraining auf die Pole-Position. Auch im Prefinale ließ er sich die Butter nicht vom Brot nehmen, auch wenn er teilweise bis zu fünf Konkurrenten im Nacken hatte. Letztlich brachte er den Sieg aber knapp vor Moritz Oberheim, Christopher Dreyspring (beide Energy), Luka Kamli (CRG) und Lukas Wenig (M-Tec) ins Ziel.

Mit dem Regen im Finale wendete sich das Blatt an der Spitze. Zunächst gelang es Müller die Führung zu verteidigen, doch bei zunehmender Renndistanz musste er einsehen, dass Oberheim mit den Bedingungen besser zurecht kam. Er ließ den Schermbecker passieren, der fortan keinen Fehler mehr machte und seine Pechsträhne der letzten Wochen endlich mit einem Sieg beendete. Hinter Oberheim war die Entscheidung aber noch nicht gefallen: Florian Wiesinger (M-Tec) war im Regen blendend aufgelegt und hatte sich an die Spitze heran gekämpft. Er fackelte nicht lange und verdrängte Müller am Ende noch auf Position drei.

MAX-Cup: Siege für Bassendowski und Erle
Nach der Siegserie von Iris Perey (M-Tec) bei den letzten zwei Rennen kamen in Ampfing neue Gesichter zum Zug. Den Anfang machte Fabian Erle (Maranello), der als Pole-Setter ins Prefinale ging und auch die Spitze übernahm. Sah es zunächst noch nach einem Spaziergang für den Hattersheimer aus, hatte er es zur Rennmitte auf einmal mit Marco Bassendowski (Intrepid) zu tun. Das Duo lieferte sich ein packendes Duell mit mehreren Führungswechseln. Als sich das Rennen dem Ende neigte, wurde auch die Gangart etwas rauer und so kam es unweigerlich zu einer Rangelei, in welcher Erle den Kürzeren zog. Erle fiel auf Position elf zurück, während Bassendowski vor Niklas Rosenbach und Iris Perey als Sieger abgewinkt wurde. Rosenbach erhielt nach dem Rennen noch eine Zeitstrafe wegen Startvergehens und rutschte auf Position sechs ab. Perey rückte damit auf Position zwei vor und Alessio Curto (CRG) erbte Rang drei vor Fabian Bock (AM) auf vier.

Regen im Finale mischte die Karten völlig neu und würfelte die Rangordnung kräftig durcheinander: Schon am Start war es ausgerechnet Bassendowski, der durch einen Dreher alle Siegchancen verlor. Die ersten Führungsmeter durfte derweil Fabian Bock für sich verbuchen. Doch lange hatte er keine Freude daran, denn mit einem Granatenstart hatte Fabian Erle sich nach vorne katapultiert und den Anschluss zur Spitze hergestellt. Binnen kurzer Zeit war es dann auch der Pilot aus dem Nees Racing Team, der Platz eins eroberte und sich Meter um Meter absetzen konnte. Auf regennasser Bahn feierte Erle am Ende seinen ersten Saisonsieg. Gut acht Sekunden hinter dem Sieger lief Rosenbach als Zweiter ein, der sich damit selbst für die Zeitstrafe aus dem Prefinale entschädigte. Fabian Bock rettete nach 15 Runden noch den dritten Platz vor dem Viertplatzierten Marco Bassendowski, der sich nach seinem Dreher noch bravourös nach vorne kämpfen konnte.

MAX-World: Doppelsieg für Julian Wagner
Larry ten Voorde (EA) sicherte sich im Zeittraining seine erste Pole-Position im laufenden Jahr. Entsprechend motiviert ging der Sieger von Templin ins Prefinale, wo er mit Stefan Riener (Intrepid) und Julian Wagner (M-Tec) jedoch zwei hartnäckige Konkurrenten vorfand. Und diese fackelten nicht lange: Nach wenigen Runden konstatierte die Zeitnahme Julian Wagner als neuen Spitzenreiter. An der Stoßstange des letztjährigen Weltfinalteilnehmers hatte sich Stefan Riener festgebissen, der seinerseits den Druck von Larry ten Voorde hinter sich spürte. Über die gesamte Renndistanz lag dieses Trio eng zusammen, eine Positionsverschiebung sollte es aber bis zum Fallen der Zielflagge nicht mehr geben.

Ein wenig spektakulärer verlief das Finale, wofür nicht zuletzt auch der Regen sorgte. Schon zu Rennbeginn musste Larry ten Voorde alle Hoffnungen begraben. Eine Zeitstrafe wegen Startverstoßes und zu allem Überfluss noch eine Kollision im Getümmel der ersten Kurven warfen ihn aus dem Favoritenkreis. Dieser war auch im Finale sehr klein, denn Wagner legte auf der rutschigen Piste noch einmal derart nach, dass er spielerisch das Feld kontrollierte und den Doppelsieg perfekt machte. Auch Landsmann Riener war der Pace Wagners nicht gewachsen und musste sich am Ende mit Position drei zufrieden geben. Einzig Maximilian Gunkel (Intrepid) spielte in Wagners Liga. Er kämpfte sich im Rennverlauf auf Position zwei nach vorne, kam aber letztlich nicht mehr in Schlagdistanz des Siegers. Immerhin markierte der Rödermarker am Ende die schnellste Rennrunde.

DD2-Masters: Matis auf Titelkurs
Zum 32. Geburtstag machte sich Andreas Matis (Zanardi) in Ampfing selbst das beste Geschenk: Er holte sich die Pole-Position und feierte danach einen unangefochtenen Doppelsieg. Hinter dem Tabellenführer, der nun klar auf Titelkurs liegt, waren die Positionen ebenfalls fest gebucht: Thomas Schumacher (CRG) und Michael Becker (Zanardi) liefen in beiden Rennen jeweils auf den Plätzen zwei und drei ein.

DD2-World: Zweiter Doppelsieg für Wagner
Wie am Schnürchen läuft es zur Zeit für Simon Wagner (M-Tec). Nach einer anfänglichen „Eingewöhnungszeit“ ist der Österreicher seit Templin das Maß der Dinge in der Klasse DD2-World. Er bestimmte das Geschehen auch in Ampfing nach Belieben, fuhr die Trainingsbestzeit und siegte im trockenen Prefinale, ebenso wie im verregneten Finale.

Sein härtester Konkurrent war Vorjahressieger Patrick Henke (PCR), der zweimal als Zweiter die Zielflagge sah. Konnte der Dortmunder den Anschluss im Prefinale noch einigermaßen halten, musste er im Finale jedoch zurückstecken und verlor letztlich über fünf Sekunden auf den Sieger. Wenig Glück hatte Mitfavorit Maximilian Fleischmann (Intrepid). Im Prefinale war die Welt mit Position drei noch in Ordnung, doch im Finale kostete ihn ein Dreher in der Startphase alle Chancen auf eine Podestplatzierung. Diese Chance nutzte Dennis Tuszynski. Der letztjährige MAX-Cup Champion lieferte im verregneten Finale eine starke Leistung ab und schaffte als Dritter zum ersten Mal den Sprung aufs Podium in der DD2-Klasse.

Am Abend blickte RMC-Präsident Peter Kessler auf eine reibungslose Veranstaltung zurück: „Der Zeitplan hat heute erstmals in diesem Jahr auf den Punkt gestimmt. Das zeugt nicht nur vom guten Zusammenspiel der Organisation, sondern auch von der Disziplin der Teilnehmer. Regen ist für einen glatten Veranstaltungsablauf immer ein problematischer Faktor, ebenso wie eine fehlerhafte Beschallungsanlage, die uns hier die Kommunikation mit den Teilnehmern erschwert hat. Doch wir haben diese Hindernisse gemeistert. Sportlich gab es an den Rennen überhaupt nichts auszusetzen. Wir haben sowohl im Trockenen, als auch im Regen packende Kämpfe gesehen. Was mich besonders freut ist die Tatsache, dass das Prinzip der Leihmotoren voll aufgegangen ist. In beiden Klassen konnten die Fahrer mit ihren zugelosten Aggregaten ganz vorne mitmischen. Sowohl bei den JUNIOR-World, als auch bei den MAX-World waren die Trainingsschnellsten mit einem Leihmotor unterwegs!“

Die heiße Phase hat in Ampfing begonnen und die Meisterschaftsfavoriten kristallisieren sich mehr und mehr heraus. Mitte August geht der Kampf um die Titel und auch um die begehrten Weltfinal-Ticktes auf dem Vogelsbergring von Wittgenborn in die nächste Runde.
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