Rallye WM
30.05.2011
Hirvonen auf Platz zwei in Argentinien
Hirvonen hatte den Freitag auf der vierten Position beendet und rückte im Laufe des Samstags bis auf Platz zwei vor, 43,7 Sekunden vom Führenden – Sébastien Ogier – getrennt. Als der Franzose sich während der mit über 48 Kilometern superlangen Auftaktprüfung am Sonntag überschlug und eine defekte Servolenkung davontrug, war der spannende Kampf um den Sieg zwischen Ogier, Hirvonen und Sébastien Loeb neu eröffnet. Der Werksfahrer von Ford startete mit einem Rückstand von 5,7 Sekunden als Dritter in die abschließende Fernsehprüfung, die er hinter Petter Solberg als Zweitschnellster absolvierte und dafür mit zwei zusätzlichen WM-Punkten belohnt wurde. „Als mir schon gleich nach dem Start ein paar kleinere Fehler unterlaufen sind, war mir klar, dass der Sieg nicht an mich gehen würde“, so der 30-Jährige.
„Platz zwei ist ein gutes Ergebnis am Ende eines so schwierigen Wochenendes, an dem es für mich nicht so gut lief. Ich kämpfte insbesondere auf den Asphalt-Passagen mit Problemen. Wären wir dort schneller gewesen, hätte mehr für uns in Reichweite gelegen. Wir haben von vielen unserer Konkurrenten Platzierungen geschenkt bekommen, aber auch selber Präsente verteilt. Ich liebe diese Veranstaltung mit diesen fantastischen Schotterwegen und den vielen Tausend Zuschauern entlang der Strecken, die für eine tolle Atmosphäre sorgen. Das Finale war spannend. Es ärgert mich wirklich, so knapp verloren zu haben, aber die Bonuspunkte auf der ,Power Stage‘ trösten ein wenig.“ Mit diesem Ergebnis festigte Hirvonen seine Verfolgerposition in der Fahrerwertung, aber dies ist nicht sein Ziel. „Zweite Plätze bringen gute Punkte“, so der Ford Focus RS WRCPilot. „Aber wir müssen anfangen, Rallyes zu gewinnen, um unsere Chancen auf den Titel am Leben zu erhalten.“
Sein Teamkollege Jari-Matti Latvala war mit vier WP-Bestzeiten furios in die Rallye Argentinien gestartet und behauptete am Ende der Freitagsetappe eine 18,2-Sekunden-Führung. Diesen Vorsprung konnte der 26-Jährige auch über weite Teile des Samstags behaupten, obwohl er als Erster auf der Strecke von einer dicken Staubschicht auf dem Schotterbelag gehandicapt wurde. Die Galavorstellung fand ein vorzeitiges Ende, als sich der Finne die - 2 - linke vordere Radaufhängung an einem Stein beschädigte und aufgeben musste. Er nahm die Rallye am Sonntagmorgen nach dem SupeRally-Prinzip wieder auf verbesserte sich noch von Rang acht auf die siebte Position. „Welch’ eine bittere Enttäuschung, in Führung liegend das Auto abstellen zu müssen“, grämte sich Latvala noch im Ziel. „Ein wirklich frustrierendes Wochenende, denn wir hatten uns viel mehr ausgerechnet. Wir waren sowohl auf den Schotterpassagen als auch auf den eingestreuten Asphaltabschnitten wirklich schnell unterwegs. Nur auf Schotter schwankten unsere Zeiten etwas – wenn wir zu hart angegriffen haben, rutschten wir noch mehr und verloren weitere Sekunden. Hier muss ich noch konstanter werden.“
Malcolm Wilson, der Direktor des Werksteams Ford Abu Dhabi, zeigte sich mit der Performance des Ford Fiesta RS WRC vollauf zufrieden. „Unser Auto hat einmal mehr unter Beweis gestellt, wie schnell es ist – leider hat es erneut nicht zum Sprung auf die oberste Treppenstufe des Podests gereicht“, so der Brite. „Jari-Matti Latvala hatte die Rallye unter Kontrolle, als er das Fahrwerk seines Ford Fiesta an einem Stein zerstörte. Mikko Hirvonen kämpfte sich nach zwei schwierigen Etappen wieder zurück und hat den zweiten Platz mehr als verdient. Speziell auf den Asphaltabschnitten war unser World Rally Car sehr konkurrenzfähig, dies stimmt mich im Hinblick auf die noch ausstehenden Asphalt-Rallyes sehr optimistisch.“ „Eine Platzierung auf dem Podium ist einerseits immer ein gutes Resultat, das gute Punkte für die Fahrer- und Markenwertung einbringt“, betonte auch Gerard Quinn, der MotorsportChef von Ford Europa. „Andererseits sind wir aber auch enttäuscht, dass hier in Argentinien nicht mehr für uns herausgesprungen ist. Jari-Matti Latvala war konkurrenzfähig genug, um den Sieg einzufahren. Und auch Mikko Hirvonen wäre ein sicherer Siegkandidat gewesen, hätte er auf den ersten beiden Etappen einen schnelleren Rhythmus gefunden.