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VLN
18.10.2011

Hopp oder Top bei Bonk motorsport

Gegensätzlicher hätte das Wochenende bei Bonk motorsport kaum sein können. Beim neunten Lauf der VLN Langstreckenmeisterschaft trat die Mannschaft mit sechs Fahrzeugen an und kam entweder gar nicht oder als Sieger ins Ziel. Zumindest sah es so aus, bis die Rennleitung einem Auto eine Strafe verpasste.

Das änderte aber nichts daran, dass auf der Strecke diesmal nur eins galt: entweder siegen oder gar nicht zu Ende fahren. Unterdessen ist der Kampf um die Meisterschaft entschieden und Mario Merten und Wolf Silvester müssen am Ende der Saison die Startnummer 1 abgeben.

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Die amtierenden Meister wussten, dass ihre Chance auf die Titelverteidigung nur noch gering war. Dafür tat das Duo im BMW 325 i aber alles. Mit einem überlegenen Klassensieg fuhr das schnelle Duo die maximale Punktzahl ein. Einfach war es für die beiden aber nicht, denn rund um die Strecke ereigneten sich zahlreiche Unfälle. Sich entsprechend rauszuhalten war eine besondere Aufgabe. Zwischenzeitlich musste das Rennen sogar unterbrochen werden, da kein Streckensicherungsfahrzeug mehr frei war. Dies ist aber zwingend nötig, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Ebenfalls ganz oben in der Klasse, aber nicht ganz unfallfrei, war am Ende das Trio Alexander Mies, Axel Burghardt und Jens Moetefindt. Im BMW 320 is strichen die drei den nächsten Klassensieg ein, auch wenn Alexander Mies zu Beginn im Getümmel ein wenig einstecken musste. „Ich hatte eine kleine Kollision, die aber nicht weiter schlimm war.“ Schrammen und eine Beule in der Fahrertür zeugten von der unsanften Begegnung.

Dagegen mussten Tobias Guttroff, Joachim Kiesch und Andreas Möntmann ihre Hoffnungen auf einen Klassensieg frühzeitig beerdigen. In der dritten Runde kam Guttroff mit defekter Kupplung an die Box. „Ich konnte meine Platzierung halten, aber plötzlich blieb ich im zweiten Gang stecken.“ Die Callaway-Corvette ließ sich nicht mehr schalten und musste in der Garage stehenbleiben.

Auch Arvid Steinberg, Peter Bonk und Tobias Neuser sahen mit dem LuK-Porsche die Zielflagge nicht. Nach dem Restart wurde der Porsche plötzlich groß im VLN-Fan-TV gezeigt. Doch zum Entsetzen der Mannschaft nicht etwa in schneller Hatz, sondern stehend neben der Piste. Ein Elektronikproblem beendete jeglichen Vortrieb des 997 GT3 Cup.

Dagegen hätten Henry Walkenhorst und Christian Moers eigentlich den Sieg in der GT4-Klasse SP10 feiern können. Denn das Duo wurde als erstes abgewinkt. Doch in der Ergebnislisten wurde das Fahrzeug auf Platz drei angegeben. Grund: Walkenhorst wurde nachträglich mit einer Runde Abzug bestraft, da er unterwegs ein Flaggensignal nicht beachtet hatte. „Die Strafe müssen wir so akzeptieren. Das ist zwar sehr schade, aber es ist auch richtig, dass die Rennleitung durchgreift“, meinte Michael Bonk.

Überhaupt nicht ins Rennen gehen konnten der Japaner Toshiya Ito und Tim Neuser. Nachdem sich Neuser im Training verschaltet hatte, war dem jungen Fahrer der Motor um die Ohren geflogen. „Knapp 8000 Touren hält so ein Motor einfach nicht aus“, meinte Bonk. Und an seinen Fahrer gerichtet sagte er nur: „So etwas kann passieren und gehört leider auch zum Motorsport dazu.“

In zwei Wochen folgt nun das Finale der VLN Langstreckenmeisterschaft. Auch wenn der Titel bereits vergeben ist, bleibt Bonk motorsport hoch motiviert. „Wir wollen jetzt Rang zwei holen“, sagt Michael Bonk. Mit einem Klassensieg im letzten Lauf können sich Mario Merten und Wolf Silvester immer noch den Vizetitel sichern. Den neuen Meistern von Black Falcon gratulierte Michael Bonk schon jetzt: „Wir hätten natürlich gerne den Titel verteidigt. Unsere Glückwünsche gehen an die drei neuen Meister und die komplette Mannschaft von Black Falcon.“