24h Le Mans
12.06.2012
Dominik Kraihamer bei der 80. Auflage der 24h Le Mans
Während „Dodo“ bei seiner Premiere im Vorjahr die schnellste Rennrunde der zweitschnellsten Klasse LMP2 fuhr, tritt er heuer für das französische OAK Racing Team in der Königsklasse LMP1 an – auf Augenhöhe mit Toyota-Pilot Alex Wurz und den favorisierten Audi-Stars. Wenngleich man sich gegen die überlegenen Hybrid-Werksfahrzeuge keine Wunder erwarten darf, geht Dominik topmotiviert in das Rennen des Jahres – seit Wochen wird sein Tagesablauf nur von einem einzigen Ziel bestimmt: Le Mans!
Man schrieb das Jahr 2006, als der damals 16-jährige Kart-Junior Dominik Kraihamer in einem Sportwoche-Interview zur großen Verblüffung aller von sich gab, dass ihn die Formel 1 nicht interessiere. Stattdessen gäbe es für ihn nur ein wahres Rennen auf dieser Welt: die 24 Stunden von Le Mans. Keine sechs Jahre später, im Juni des Jahres 2012, hat „Dodo“, wie er von seinen Freunden genannt wird, seinen eigenen Lebenstraum nun endgültig eingeholt: Am kommenden Wochenende startet er für das französische OAK Racing Team in der höchsten Kategorie bei den 24-Stunden von Le Mans – vor 250.000 Zuschauern an der Rennstrecke und Millionen TV-Zuschauern weltweit.
„Es ist ein unglaubliches Gefühl, wenn ein Ziel, auf das man so viele Jahre hingearbeitet hat, endlich in Erfüllung geht“, gibt Dominik zu, warnt jedoch im selben Atemzug vor allzu großen Erwartungen. „Die Menschen Zuhause dürfen nicht vergessen, dass 2012 ein Lehrjahr für mich ist. Unser erstes Ziel heißt durchkommen, danach sehen wir, was unterm Strich rausschaut.“
Teamkollege Moreau bei Test verletzt
Dass das Rennen in den rund 550 PS starken Prototypen kein Kinderspiel ist, zeigt auch der Unfall von Dominiks französischer Teamkollegen Guillaume Moreau: Während des offiziellen Testwochenendes in Le Mans vor knapp zwei Wochen verlor dieser die Kontrolle über den OAK Pescarolo-Judd und verletzte sich beim Einschlag in die Streckenbegrenzung am Rücken. Beim Rennen am kommenden Wochenende wird Moreau deshalb von seinem routinierten Landsmann Franck Montagny ersetzt, der sich im Renncockpit mit dem Belgier Bertrand Baguette und eben Dominik abwechseln wird.
„Persönlich habe ich Franck erst einmal kurz getroffen, vor ein paar Tagen hat er mich dann angerufen und mir gesagt, er freue sich auf die Zusammenarbeit“, so Dominik über seinen neuen Teamkollegen, der bereits über Formel 1-Erfahrung verfügt. „Mit 34 Jahren und vier Podiums-Plätzen in Le Mans hat er mit Sicherheit die nötige Erfahrung.“
Zum 80. Mal 13,629 Kilometer, 38 Kurven, Tempo 340
Morgen Mittwoch wird es für Dominik Kraihamer dann ernst: Ab dann gehen auf der 13,629 Kilometer langen Strecke, die damals wie heute teils über abgesperrte Landstraßen führt, die freien Trainings und Qualifyings über die Bühne. Der Start zur 80. Jubiläums-Ausgabe der 24-Stunden erfolgt dann am Samstag, Punkt 15.00 Uhr.