ADAC Formel Masters
12.08.2012
Meisterschaftsführung nach Rennen 2 für Gustav Malja
Alessio Picariello gewann den zweiten von drei Wertungsläufen der Formel ADAC an diesem Wochenende auf dem Red Bull Ring in Österreich. Es war sein zweiter Sieg und seine fünfte Podestplatzierung in der Nachwuchsserie. Bereits beim ersten Rennen am Samstag fuhr der Belgier in die Top-Drei. Am vergangenen Rennwochenende auf dem Nürburgring erzielte Picariello mit seinem Debüterfolg den ersten Triumph der Formel ADAC. "Wenn die Notwendigkeit bestand, konnte ich immer noch ein paar Zehntel schneller fahren, das stimmt mich für den abschließenden Lauf an diesem Wochenende optimistisch", sagte er.
Picariellos Sieg war ungefährdet. Der Belgier setzte sich gleich nach dem Start vom Feld ab und fuhr nach 16 Runden mit einem Vorsprung von acht Sekunden auf den Zweitplatzierten Gustav Malja (16, SWE, Neuhauser Racing) als Sieger über die Ziellinie. Malja zeigte erneut eine starke Leistung. Der Schwede startete von Platz zehn und kämpfte sich in der zweiten Rennhälfte bis auf den zweiten Rang nach vorne.
Mit seinem siebten Podestplatz in dieser Saison übernimmt Malja die Führung in der Fahrerwertung. Mit 178 Punkten liegt der Neuhauser-Pilot 14 Zähler vor dem bisherigen Spitzenreiter Marvin Kirchhöfer (18, Leipzig, Lotus), der im zweiten Lauf Rang neun belegte und damit zum ersten Mal in dieser Saison die Gesamtführung abgeben musste. Der Lotus-Pilot verursachte im ersten Lauf eine Kollision mit seinem Teamkollegen Kuba Dalewski (16, POL, Lotus). Die Folge waren der letzte Startplatz und eine zusätzliche Durchfahrtsstrafe in Rennen zwei.
Dalewski komplettierte das Podest beim zweiten Auslandsgastspiel der ADAC Formelschule in diesem Jahr als Dritter. Der erste Pole in der Formel ADAC profitierte von zwei nachträglichen Strafen für Indy Dontje (19, NED, Lotus) und Hendrik Grapp (18, Berlin, ADAC Berlin-Brandenburg e.V.). Beide Piloten fuhren in der letzten Runde auf den Positionen drei und vier, erhielten jedoch eine Durchfahrtsstrafe wegen viermaligen Verlassens der Strecke, die nach Rennende in eine 30-Sekunden-Zeitstrafe umgewandelt wurde. Sie fielen auf die Plätze 13 und 14 zurück.
Thomas Jäger (17, AUT, Neuhauser Racing) beendete ein kurioses Rennen auf Rang vier. Der Lokalmatador nahm das Rennen von der 15. Startposition auf und verbesserte sich bis ins Ziel um elf Positionen. Bereits beim ersten Lauf am Samstag hatte sich der Österreicher um zwölf Plätze auf Rang fünf vorgearbeitet. Eine ähnliche Aufholjagd gelang Jeffrey Schmidt (18, SUI, Lotus), der das Rennen von Startplatz 14 als Fünfter beendete. Nicolas Beer (16, DK, HS Engineering) profitierte von zahlreichen Durchfahrtstrafen seiner Konkurrenten und erzielte mit Platz sechs sein bislang bestes Ergebnis in der Formel ADAC.
Der Meisterschaftsdritte Jason Kremer (17, Bonn, Mücke Motorsport) holte als Siebter sechs Punkte und machte in der Meisterschaftswertung weiter Boden auf Kirchhöfer gut. Kremers Rückstand beträgt nach 14 von 24 Wertungsläufen 13 Punkte auf den Gesamtzweiten.
Stimmen der Top-Drei Fahrer
Alessio Picariello, Sieger:
"Ein Start-Ziel-Sieg ist ein großartiges Resultat. Einfach wurde es mir in den ersten Runden aber nicht gemacht. Jason Kremer war dicht hinter mir und übte viel Druck auf mich aus. Nachdem er aufgrund einer Strafe zurückfiel, konnte ich aber einen Vorsprung auf meine Verfolger herausfahren. Im Anschluss versuchte ich, ein kontrolliertes Rennen zu fahren und die Reifen zu schonen - schließlich steht noch ein dritter Lauf an. Wenn die Notwendigkeit bestand, konnte ich immer noch ein paar Zehntel schneller fahren, das stimmt mich für den abschließenden Lauf an diesem Wochenende optimistisch."
Gustav Malja, Zweiter:
"Ich führe die Meisterschaft jetzt an - das ist ein unglaubliches Gefühl, das ich so zuvor noch nie erlebt habe. Am liebsten will ich die Führung bis zum Saisonende verteidigen. Ich wurde im Rennverlauf erneut immer schneller - das ist wichtig, denn das Rennen wird nicht in den ersten Runden entschieden. Ich denke, wir haben eine sehr gute Strategie und gehen zu Beginn schonend mit den Reifen um - so kann ich am Ende angreifen, wenn die Pace der anderen Piloten abnimmt."
Kuba Dalewski, Dritter:
"Es war eine schöne Überraschung für mich, als mir mein Renningenieur sagte, dass ich auf dem Podest stehe - ich dachte, ich wäre Fünfter. Es war heute sehr schwierig, die Strecke nicht zu verlassen und ich stand selbst kurz vor einer Strafe. Auch war es nicht einfach, Druck auszuüben und niemals die Linie zu kreuzen, besonders weil ich meine Position ständig verteidigen musste."