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ADAC Kart Masters
16.05.2012

Sophia Flörsch holt Pole Position beim Kart Masters in Ampfing

Am Wochenende fand das zweite Rennen des ADAC Kart Masters auf dem 1.063 Meter langen „Schweppermannring“ südöstlich von München statt. Bei extrem heißen Temperaturen am Freitag und regnerischen Verhältnissen am Samstag mussten die Teilnehmer ständig ihren Fahrstil dem Wetter anpassen.

Die Grünwalderin Sophia Flörsch erlebte ein Wechselbad der Gefühle: Zunächst erkämpfte sie sich mit einer beachtlichen Leistung die PolePosition in der von Jungs dominierten KF3 Klasse, doch nach einer Kollision im ersten Finale am Sonntag fiel sie weit zurück und stand am Ende ohne Punkte für die Gesamtwertung da.

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Am Samstag war Sophia das Maß aller Dinge auf dem Asphalt. Im Zeittraining erreichte sie den ersten Platz ihrer Gruppe. Aufgrund der angewandten 101% Regel reichte es gesamt nur für den zweiten Platz des Qualifyings. Am Nachmittag gewann die Nachwuchspilotin ungefährdet den ersten Heat. Im zweiten Heat ließ sie nur einen Fahrer ziehen, wissend, dass ihr mit dem zweiten Platz die Pole Position nicht mehr zu nehmen war. Nach dieser bärenstarken und dazu fehlerfreien Galavorstellung schnappte sich die erst Elfjährige als erstes Mädchen und jüngster Fahrer überhaupt für das Finale den Platz an der Sonne in der internationalen KF3-Junioren.

Im ersten Lauf konnte die jüngste Pilotin im Feld zunächst die Spitzenposition behaupten. Mit sicheren Manövern auf allen Streckenabschnitten hielt sie die männlichen Konkurrenten auf Distanz. Im Laufe des Rennens schmolz der Vorsprung jedoch dahin, sodass ein Kontrahent vorbeizog. Doch Sophia ließ sich nicht abschütteln und es entwickelte sich ein packender Kampf um Platz eins. Auf trockener Strecke setzte die Elfjährige in einer Linkskurve im Innenfeld zu einem Überholmanöver an, sie kollidierte jedoch mit dem vorausfahrenden Kart und wurde unsanft von einem Reifenstapel gestoppt. Der Unfall war so heftig, dass das Rennen zur Bergung abgebrochen werden musste. Glücklicherweise hat die Pilotin den Zwischenfall ohne schlimmere Blessuren überstanden – es bleiben allerdings einige blaue Flecken und ein demoliertes Fahrzeug. Die Teilnahme am Restart war aber unmöglich.

Das Team der gebürtigen Münchnerin setzte das Kart nach dem Zwischenfall mit geübten Handgriffen wieder zusammen, sodass einem Start für das zweite Rennen nichts mehr im Wege stand. Mit gut vorbereiteten Manövern arbeitete sich die junge Pilotin in den 15 Rennrunden noch bis auf den 14. Platz nach vorne.Trotz mindestens einem Überholmanöver in jeder Runde fuhr sie die Rundenzeiten der TopTen. Allerdings ahndeten die Rennkomissare eine Stunde nach Rennende auf Hinweis eines Streckenpostens ein Überholmanöver mit einer 10-Sekundenstrafe. Trotz famoser Aufholjagd wurde Sophia auf dem 26. Platz gewertet und erreichte damit keine Meisterschaftspunkte. Nach den fantastischen Ergebnissen am Samstag und der eroberten Pole Position überwiegt die Enttäuschung bei der Elfjährigen, die nach dem „Crash“ allerdings auch froh ist alles unverletzt überstanden zu haben. Professionell kommentiert Sophia die Ereignisse: „Das sind halt Sachen, die im Motorsport passieren und mit denen man lernen muss, umzugehen. Unser Speed war beachtlich und ich habe mich sehr darüber gefreut, wie viele meiner meist männlichen Konkurrenten mir zu meiner Pole Position gratuliert haben“.

In der Gesamtwertung der ADAC Kart Masters belegt die jüngste Teilnehmerin der KF3 Klasse nun den elften Platz. Schon in wenigen Tagen steht mit dem DMV Rennen in Wackersdorf das nächste Motorsportereignis für Sophia an, und am ersten Juniwochenende startet sie beim ADAC Kart Masters in Kerpen.
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