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Automobilsport
14.03.2012

Dominik Kraihamer bereit für WM-Premiere in Sebring

Über zwei Jahrzehnte waren die 12-Stunden von Sebring das traditionelle Eröffnungsrennen der prestigeträchtigen Sportwagen-Weltmeisterschaft. Als 1992 die bislang letzte WM über die Bühne ging, war Dominik Kraihamer gerade einmal zwei Jahre alt.

20 Jahre später bildet ausgerechnet die 60. Auflage des Klassikers in Florida (USA) erneut den Auftakt der neugegründeten Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Und mit Dominik ist am Wochenende von 16. bis 18. März auch ein Österreicher von Beginn an fixer Bestandteil einer neuen Ära.

Wenn am 17. März um 10.30 Uhr Ortszeit die Startampeln des Sebring International Raceways erlöschen, werden Motorsportfans aus aller Welt nach Florida blicken. Mit einem Rekordstarterfeld von insgesamt 61 Fahrzeugen, darunter nicht weniger als 18 LMP-Prototypen, geht dann die neugegründete Langstrecken-Weltmeisterschaft der FIA in ihre erste Saison. Und mittendrin in diesem denkwürdigen Jubiläumsrennen ist mit Dominik Kraihamer ein 22-jähriger Österreicher, der gerade erst vor vier Jahren den Sprung vom Kart in den Langstreckensport gewagt hat.

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Steile Lernkurve im 540 PS starken OAK Pescarolo-Judd

Dementsprechend kurzweilig verliefen die letzten Wochen für Österreichs größtes Motorsport-Talent: Seit seiner Vertragsunterzeichnung beim französischen OAK Racing-Team von Jacques Nicolet absolvierte der junge Salzburger gemeinsam mit seinen beiden Teamkollegen, dem Franzosen Guillaume Moreau und dem Belgier Bertrand Baguette ein dichtgedrängtes Test- und Fitnessprogramm. Auf den Testtag auf dem Circuit Bugatti in Le Mans folgte ein ausgiebiges Reifen-Testprogramm mit Partner Dunlop in Monza, wo Dominik 78 Runden mit dem OAK Pescarolo-Judd drehen konnte.

„Im Vordergrund stand für mich erst einmal, möglichst viel zu fahren und Erfahrungen mit dem LMP1 zu sammeln“, so Dodo, der laut eigenen Angaben in den letzten Wochen eine steile Lernkurve vollführte. „Klar fehlte mir am Anfang im Vergleich zu meinen erfahrenen Teamkollegen noch etwas die Routine, doch speziell von Guillaume konnte ich bereits eine ganze Menge lernen – und vom Speed bin ich schon sehr nahe dran! Es ist das erste Mal in meiner Karriere, dass ich im eigenen Team einen so schnellen Fahrer habe, an dem ich mich orientieren kann. Mit einer so professionellen Mannschaft zu arbeiten macht enormen Spaß!“

Alle 96 Meter ein Auto

In Sebring, wo neben der Langstrecken-WM auch die American Le Mans Series (ALMS) ihren Saisonauftakt feiert, wartet auf Dominik nun eine enorme Challenge: Die 5,9 Kilometer lange Buckelpiste auf dem Gelände eines ehemaligen Militärflughafens mit ihren verschiedenen Asphalt- und Betonschichten, schnellen Kurven und engen Mauern ist für selbst für erfahrene Piloten stets auf neue eine Überwindung. Dazu kommt das kombinierte ALMS und WEC-Fahrerfeld von insgesamt 61 Fahrzeugen – das bedeutet theoretisch alle 96 Meter ein Auto.

„Mein Ziel ist es, meine persönliche Bestleistung abzurufen und die Taktik des Teams perfekt umzusetzen“, so Dominik vor dem Abflug nach Amerika. „Alles andere ergibt sich dann von selbst.“
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