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Automobilsport
25.07.2012

Erneut starkes Wochenende für das HMSC Racing Team

Zum dritten Lauf in der Cup & Tourenwagen Trophy ging es für die Piloten des Hesse Motor Sports Club Racing Teams auf die anspruchsvolle Rennstrecke von Spa-Francorchamps. Erneut gelang mit zwei Platzierungen für René Freisberg und Günter Göbel auf dem Treppchen ein starkes Gesamtergebnis. Zudem begeisterten die Fahrer mit clubinternen Positionskämpfen um den Sieg in den Klassen.

Für einen Teil der Piloten war der knapp über 7 km lange Kurs sogar noch Neuland. Dies betraten auch René Freisberg, Walter Trachsel und Tim Wüstefeld. Während René Freisberg erstmals mit seinem Nirobo Audi RS3 antrat, ersetzt Walter Trachsel seinen Ford Fiesta mit dem bisherigen Einsatzfahrzeug von Freisberg. Tim Wüstefeld trat nach der Premiere im Citroen Saxo in Spa mit einem schönen Audi A3 an. Schon im Zeittraining zeigte sich, dass die Fahrzeugwechsel zu einem besonders starken Teamergebnis beitragen würden. Acht HMSC Piloten lagen auf den ersten elf Plätzen– die Pole von René Freisberg war da noch ein nettes Zubrot.

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Im ersten Rennen verteidigte Freisberg zunächst gegenüber einem deutlich leistungsstärkeren Porsche 996 GT3 Cup die Spitzenposition. Am Ende musste sich der Kelkheimer aber knapp dem Druck des Porsche-Piloten beugen. „Mehr ist gegen den Porsche nicht zu machen, daher bin ich mit Platz zwei zufrieden. In den Kurven kam ich immer wieder heran, aber auf den Geraden fuhr er wiederdavon. Dazu wurde ich beim Überrunden aufgehalten, wodurch ich etwas den Kontakt verloren habe“, erklärte Freisberg, der sich im zweiten Heat mit stark abbauenden Reifen zu einem guten vierten Gesamtplatz quälte. Nach Platz vier in Rennen eins belegte Günter Göbel diesmal den dritten Platz und kletterte damit zum fünften Mal aufs Treppchen.

„Jetzt hat es besser geklappt. Im ersten Rennen waren die Reifen das Problem und so ist es eben nicht optimal gelaufen. Nach der Eau Rouge konnte ich an René Freisberg vorbeiziehen und den dritten Platz halten. Ich habe auch versucht weiter nach vorne zu kommen, aber die Autos und Fahrer sind schon sehr stark. Daher wollte ich lieber den sicheren Platz nach Hause fahren, als zu viel riskieren“, so der Porsche-Pilot. Damit belegte der Mainzer wie schon René Freisberg im ersten Rennen den zweiten Platz in der Klasse 18.

Tolle Positionskämpfe der HMSC Piloten

Diese Klasse war an diesem Wochenende fest in der Hand der HMSC Piloten. Denn mit Walter Trachsel, Christian Ladurner (Seat Leon Supercopa) und Sven Schneider (Audi TT) standen noch drei weitere Fahrer in Spa-Francorchamps in der Top-Klasse der Cup & Tourenwagen Trophy am Start. Für Walter Trachsel hatte sich der Fahrzeugwechsel jedenfalls voll bezahlt gemacht. Gesamtrang fünf und sechs, sowie bester Seat Leon – für den Obertshausener war das Wochenende ein voller Erfolg. Vor allem im ersten Rennen lieferte sich der Seat-Pilot einen tollen Zweikampf mit Clubkamerad Günter Göbel. „Ich war selbst überrascht, dass ich die Pace mitgehen konnte. Anfangs hatte ich mit den neuen Reifen noch Gripprobleme, konnte mich aber hinter Günter Göbel halten und sogar vorbeifahren“, war Walter Trachsel zufrieden.

Am Ende kostete eine 30-Sekunden Strafe wegen des Überfahrens der weißen Linie den eigentlich verdienten vierten Gesamtplatz im ersten Rennen. Christian Ladurner platzierte seinen Seat Leon Supercopa zweimal auf dem siebten Gesamtrang. Nach Problemen im Zeittraining musste der grüne Seat von weiter hinten starten und sich erst mühsam nach vorne kämpfen. „Vom Training her hat es nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Aber im Rennen hat es dann gut geklappt und ich konnte von Startplatz 18 bis auf Rang sieben vorfahren“, so Ladurner. Auf den Plätzen neun und acht landete Sven Schneider mit seinem Audi TT. Der Mainzer hatte einen schönen Zweikampf mit HMSC-Pilot Manfred Lewe, der seinen Ford Focus an diesem Wochenende leider nach acht Runden abstellen musste. „Spa macht einfach Spaß. Im ersten Rennen konnte ich nach Eau Rouge an Manfred Lewe vorbeigehen und versuchte meine Position zu verteidigen. Beim zweiten Rennen hatte ich gegen Rennende Probleme mit den Reifen. Es war jedenfalls ein schönes Wochenende, mit dem ich zufrieden sein kann“, befand der Audi-Pilot.

Tim Wüstefeld bei der Audi-Premiere zweimal auf Klassenrang zwei

Zufrieden konnte auch Tim Wüstefeld mit seinem ersten Einsatz auf dem Audi A3 Turbo sein. Im ersten Rennen belegte der 19jährige nach tollem Zweikampf mit Christian Ladurner Gesamtrang acht und Platz zwei in der Klasse 17. Auch im zweiten Durchgang gelang der Sprung auf die zweite Position in der eigenen Wertungsklasse. „Es war ein schöner Zweikampf mit Christian Ladurner. In der schnellen Doppelinks habe ich dann einen Bremsfehler gemacht, wodurch er dann innen vorbeikam. Ich habe zwar noch einmal versucht vorbeizukommen, es aber nicht mehr geschafft“, resümierte der junge Mainzer. Nicht ganz so gut lief diesmal das Wochenende für Fabian Göbel, der seinen Seat Leon im ersten Rennen bereits nach nur zwei Runden abstellen musste. „Die beiden Starts von mir waren gut. Leider fuhr ich im ersten Rennen ins Heck von Tim Wüstefeld, da er sich versc haltet hatte und langsamer wurde. Da ein Kühlerschlauch Probleme machte, musste ich das Auto abstellen. Im zweiten Rennen wurde das Auto zu heiß und ich bin lieber rausgefahren – vermutlich ein Folgeschaden aus dem ersten Rennen“, so Fabian Göbel.

Klassensieg für Julien Schlenther

In der Klasse 15 konnte Julien Schlenther (Renault Clio) nach dem Ausfall von Manfred Lewe einen Sieg verbuchen. Knapp über neun Sekunden schenkte der Essener dem zweitplatzierten Clio ein. “Julien konnte sich kontinuierlich steigern. Er orientiert sich zunächst an den anderen Clios in seiner Klasse und möchte sich da gut behaupten“, war Vater und Teamchef Reiner Schlenther zufrieden.Im zweiten Heat musste sich Schlenther dagegen um nicht einmal eine halbe Sekunde gegenüber einem weiteren Clio geschlagen geben. Für Matthias Dreher, der mit seinem Toyota Yaris in der zusammengelegten Klasse 13+14 zweimal den zweiten Platz belegte, stand ganz klar das Erlebnis Spa-Francorchamps im Vordergrund. „Die Strecke ist einfach gigantisch. Ich habe mich hier von Training zu Training gesteigert. Aber um hier mit dem Yaris alles herauszuholen, muss schon noch einiges trainieren, zumal ich Spa vorher überhaupt nicht kannte“, erzählte Dreher, der beim nächsten Rennen in Zolder mit weiteren Cup-Yaris als Gegner rechnen darf.

Bei den Youngtimern war zudem mit Stephan Pröbsting (Zweiter in der Gruppe N) ein weiterer Fahrer des HMSC Racing Teams aktiv. In der Scuderia Alfa Classico musste HMSC Pilot Lothar Moll seinen Fiat Uno dagegen bereits nach dem Zeittraining wieder aufladen.

Die sehr starke Leistung der HMSC Piloten trübten an diesem Wochenende nur das etwas übereifrige Boxenpersonal. Doch am Ende standen trotz des Ärgers die tollen Erfolge in Spa-Francorchamps im Vordergrund. In drei Wochen geht es im belgischen Zolder für die Piloten des HMSC Racing Teams in die nächste Meisterschaftsrunde.

Text: Patrick Holzer