DKM
15.10.2012
DKM-Finale in Genk feiert neue Sieger und Vizemeister
Für zusätzliche Spannung sorgten auch die Witterungsbedingungen. Nach einem verregneten Zeittraining und ebenso regnerischen Vorläufen auf dem 1.360 Meter langen Kurs, fanden die 120 Teilnehmer am Rennsonntag trockene Verhältnisse vor.
DKM: Norris mit Doppelsieg zum Vizetitel
Im verregneten Zeittraining fühlte sich Ole Petersen (BOISEN Petersen) pudelwohl. Der dänische Tony Kart-Pilot markierte die Bestzeit vor Daniil Pronenko (Andrey Chupinin) und Maksimilian van Meever (RK Racing Team). Doch unmittelbar nach dem Qualifying folgte für den Trainingsschnellsten die Hiobsbotschaft der Disqualifikation. Die Zeit des Dänen wurde aufgrund eines Regelverstoßes gestrichen und so kam Pronenko in den Genuss der Bonuspunkte für die Bestzeit.
In den Vorläufen spielte der Pronenko aber keine Rolle mehr. Er musste einen Ausfall in Kauf nehmen und rutschte im Klassement auf Rang acht zurück. Dafür übernahm Joel Affolter (PDB Racing Team) das Zepter. Er sicherte sich einen Sieg und einen zweiten Platz und schnappte sich damit die Pole-Position für das erste Rennen. Dahinter machte Tim Zimmermann (RS-Motorsport) als bester Deutscher deutlich Boden gut und verbesserte sich dank eines Laufsieges auf den zweiten Rang.Platz drei ging an Maksimilian van Meever vor dem vorzeitigen Champion Dennis Olsen (Energy Corse) und dem Vizetitel-Aspiranten Thomas Krebs (RS Motorsport), der damit zwei Positionen vor Rivale John Norris (Mach1 Motorsport) rangierte.
Das erste Rennen stand bei trockenen Bedingungen ganz im Zeichen der Vizetitel-Kandiaten. Joel Affolter spielte trotz Pole-Position nicht lange die erste Geige und wurde in Windeseile entthront. Thomas Krebs, John Norris und Dennis Olsen passierten den Niederländer zügig, so dass diesem am Ende nur der undankbare vierte Schlussrang blieb. Vorne schenkten sich Krebs, Norris und Olsen zu Rennbeginn keinen Meter. Zur Halbzeit wurde jedoch klar, dass Norris die besten Reserven hat. Der Ire übernahm die Spitze und brachte den Sieg mit 0,7 Sekunden Vorsprung knapp vor Olsen und Krebs nach Hause. Die Entscheidung um den Vizetitel war damit auf das letzte Rennen des Jahres vertagt. Aus deutscher Sicht sorgte Tim Zimmermann für das beste Ergebnis, auch wenn er im Kampfgetümmel noch bis auf Platz zehn zurückfiel.
John Norris überließ nach dem Sieg im ersten Lauf auch im letzten Rennen des Jahres nichts dem Zufall. Er behauptete seine Führungsposition am Start. Dennoch war nicht unbedingt der Mach1-Pilot der Startgewinner: Richtig vorwärts ging es für Dylan Perreira (DAEMS Racing Team) und Vasiliy Romanov (Energy Corse), die sich vom fünften beziehungsweise siebten Startplatz sofort in den Windschatten des Führenden Mach1-Piloten bugsierten. Ganz zum Leidwesen von Dennis Olsen und Thomas Krebs, die sich dahinter nur auf den Position vier und fünf einordnen konnten.
Fortan bestimmte dieses Quintett das Renngeschehen. Nach einer langen Zeit der Waffenruhe wurden jedoch in der zweiten Halbzeit die Messer gewetzt und die Positionen fleißig getauscht. Zu diesem Zeitpunkt machte Norris alles richtig und zog dem Kampfpulk einige Meter davon. Mit diesem Sicherheitsabstand hatte er die Zügel fest in der Hand und brachte nicht nur den Doppelsieg, sondern auch die ersehnte Vizemeisterschaft nach Hause. Platz zwei erkämpfte sich am Ende Olsen vor Perreira und Romanov. Krebs blieb am Ende der fünfte Platz im Rennen und der dritte Rang in der Meisterschaftswertung 2012.
DJKM: Doppelsieg für Kremers – Vizetitel für Hoti
Die erste Bestmarke setzte Denis Bulatov (RED Racing) im nassen Zeittraining und rangierte damit vor Marijn Kremers (Keijzer Racing), der seinerseits schnellster Mann seiner Gruppe war. Michael Kuiper (Keijzer Racing) und Mick Betsch (KSM Racing Team) folgten dahinter auf den Rängen drei und vier.
Die Heats wurden förmlich zur Regenschlacht, aus der Mick Betsch als Sieger hervorging. Der Deutsche sicherte sich damit seine erste Pole-Position in der DJKM und hielt damit auch erfahrene Konkurrenten in Schach. Hierzu gehörte unter anderem Stan Pex (Keijzer Racing), der sich vom fünften Platz auf Rang zwei verbessern konnte und die erste Startreihe komplettierte. Zu den Gewinnern der Vorläufe gehörte zweifelsohne auch Otto Tjäder (KSM Racing Team). Im Qualifying noch auf Platz 23 rangierend, katapultierte sich der Däne auf den vielversprechenden dritten Startplatz. Alexey Korneev (RED Racing) und Denis Bulatov komplettierten die weiteren Startplätze nach den Heats.
Der Start zum ersten Rennen verlief turbulent. Besonders an der Spitze wurde es richtig eng mit einigen Rangeleien und so konstatierte man nach den ersten Metern mit Marijn Kremers einen Überraschungsführenden. Der Niederländer hatte in der Startrunde nicht weniger als zehn Positionen gut machen können! Damit überrumpelte er vor allen Dingen Pole-Setter Mick Betsch, der im Rennverlauf noch rapide zurückgereicht werden sollte und nur als Zehnter gewertet wurde. Aber auch Stan Pex hatte kein Glück und musste frühzeitig die Segel streichen. Es verblieben Martijn van Leeuwen (Keijzer Racing) und Otto Tjäder auf den Verfolgerplätzen zwei und drei. Binnen der 16 Rennrunden war jedoch kein Kraut gegen den führenden Zanardi-Piloten gewachsen, der letztlich mit einem sicheren Vorsprung vor van Leeuwen und Tjäder die Zielflagge sah.
Rang vier ging an Benjamin Lessennes (Kosmic), der vom 17. Platz aus ins Rennen gegangen war. Für das beste deutsche Ergebnis sorgte Marcel Lenerz (ADAC Hessen-Thüringen) auf Platz fünf. "Ich hatte einen unfassbar tollen Start und habe auch davon profitiert, dass sich einige Fahrer vor mir ins Gehege gekommen sind. Wir wussten, dass wir gute Chancen haben würden. Dass ich so schnell nach vorne gefahren bin, war natürlich nicht abzusehen, aber perfekt für mich. Ich hoffe, dass ich im zweiten Rennen auch ganz vorne dabei bin", erklärte Laufsieger Kremers nach dem ersten Finale.
Mit seiner Aussage sollte Youngster richtig liegen. Zwar verlor er am Start zum zweiten Rennen die Führung an seinen Teamkollegen Martijn van Leeuwen, heftete sich aber sofort an dessen Fersen. Fortan führte das Keijzer-Duo souverän bis sich dahinter eine Verfolgergruppe, bestehend aus Arlind Hoti (KSM Racing Team), Mick Betsch und Benjamin Lessennes, formierte und zügig zu den Führenden aufschloss. Als sich jedoch Betsch und Lessennes in die Quere kamen und ans Ende des Feldes zurückfielen, war es an Hoti den Keijzer-Doppelsieg zu verhindern. Der Tony Kart-Pilot mischte die beiden Zanardi-Piloten kräftig auf, was van Leeuwen letztlich die Spitzenposition kostete.
Diese übernahm daraufhin Kremers, der sich schnellstmöglich etwas Luft verschaffte und vom Duell zwischen van Leeuwen und Hoti nicht mehr viel mitbekam. Am Ende machte Kremers den Doppelsieg perfekt, indem er auch das zweite Rennen für sich verbuchen konnte. Dahinter behielt van Leeuwen die Oberhand, indem er Hoti trotz mehrfachen Platztausches bis zum Schluss in Schach hielt. Hoti freute sich dennoch über den dritten Schlussrang, brachte ihm das Ergebnis doch den Vizetitel in der DJKM 2012 ein: "Als es am Samstag geregnet hatte, habe ich den Vizetitel eigentlich schon abgeschrieben, da ich nicht unbedingt ein Regenfahrer bin. Doch mit dem Wetterumschwung am Sonntag ging es aufwärts und ich habe meine Chance genutzt. Ich freue mich sehr über diesen Erfolg."
DSKM: Pex und Midrla feiern die Finalsiege
Joey Hanssen (Luxor Racing Team) fuhr auf nasser Piste nicht nur die schnellste Runde seiner Gruppe, sondern etablierte sich damit auch an der Spitze des gesamten Feldes. Auf Rang zwei glänzte Alexander Schmitz (KSM Racing Team) und platzierte sich als bester Deutscher vor dem Schweden Viktor Öberg (PDB Racing Team) und dem Niederländer Ricardo Romkema (Energy/TM).
Die verregneten Vorläufe wurden für Joey Hanssen zum Waterloo. Zwar gewann der Niederländer einen Heat, musste aber auch einmal vorzeitig die Segel streichen, was ihn letztlich auf den zwölften Startplatz zurückwarf. Nichts anbrennen ließ hingegen Alexander Schmitz. Mit einem Sieg und einem zweiten Platz bugsierte er sich auf die Pole-Position für das erste Rennen. Neben ihm komplettierte Viktor Ölberg die erste Startreihe vor dem Meister Jorrit Pex (CRG Holland) und Ricardo Romkema.
Auf trockener Strecke gingen die Schaltkartprofis am Sonntag ins erste Rennen. Hier erwischte Pole-Setter Alexander Schmitz einen mäßigen Start und fiel schon in der ersten Runde bis auf Position drei zurück. Von dort aus konnte er den Kampf um die Führung beobachten, in welchem sich Viktor Öberg und Jorrit Pex einen packenden Schlagabtausch lieferten. Nach gut einem Drittel der Renndistanz setzte sich Pex endgültig durch und verschaffte sich einen respektablen Vorsprung, der ihm letztlich den Sieg einbrachte. Dahinter blieb die Entscheidung weiter offen. Während Schmitz sein Rennen aufgrund eines defekten Heckauffahrschutzes vorzeitig beendete, musste Öberg seine Position hart verteidigen. Hinter dem Zweitplatzierten hatten sich Arnaud Kozlinski (AVG Racing) und Joey Hanssen aufgebaut und erhöhten den Druck zunehmend. Kurz vor Rennende musste der Schwede dann einsehen, dass seine Defensive gebrochen war: Sowohl Kozlinski, als auch Hanssen schlüpften auf den letzten Metern noch vorbei und sicherten sich damit die Ehrenplätze auf dem Podium. Als bester Deutscher glänzte Michele Di Martino (JEDI Racing Team) mit Rang sieben vor Landsmann Marcel Jeleniowski (KSM Racing Team) auf Platz acht.
Wie schon im ersten Durchgang schien Champion Jorrit Pex auch im zweiten Rennen das Maß der Dinge zu sein. Der Niederländer gewann den Start und behauptete sich vor Arnaud Kozlinski, Joey Hanssen, Jan Midrla (JOKA Kart Team) und Viktor Öberg. Dieses Quintett löste sich bis zur Rennhalbzeit weit vom Rest des Feldes bevor der Kampf begann. Besonders Hanssen stach aus der Meute heraus und arbeitete sich bis auf Position zwei vor, um Pex in den verbliebenen Runden das Leben schwer zu machen. Letzterer dachte aber gar nicht daran, seinem Landsmann freie Fahrt zu gewähren und konterte sämtliche Angriffe Hanssens gekonnt. In der letzten Runde kam es dann im Infight zu einer unglücklichen Kollision der beiden Führenden. Beide landeten damit ungewollt im Aus. Für Hanssen war des Ausfall doppelt tragisch. Er musste damit nicht nur ein gutes Rennergebnis abschreiben, sondern verspielte zugleich die fast schon sichere Vizemeisterschaft. Über diese durfte sich am Ende Arnaud Kozlinski freuen, der das Rennen auf dem zweiten Platz vor Viktor Öberg beendete. Strahlender Überraschungssieger wurde nach dem unerwarteten "Doppelausfall" der Tscheche Jan Midrla.
Energy Corse gewinnt die Teamwertung
Am Abend feierten aber nicht nur die Fahrer ihre Siege und Titel; auch die Teams kamen letztlich auf ihre Kosten. Die Sonderwertung der Deutschen-Team-Kartmeisterschaft sah mit Energy Corse einen eindeutigen Sieger. Dennoch glänzten auch die deutschen Mannschaften von Mach1 Motorsport und RS Motorsport, die sich die Positionen zwei und drei der Meisterschaft sichern konnten.
Zu guter Letzt zog DKM-Koordinator Stefan Wagner ein positives Fazit der abgelaufenen Saison: "Wir können mit Sicherheit hochzufrieden sein. Wir hatten einen enormen Teilnehmerzuwachs, der auch beim Saisonfinale nicht eingebrochen ist. Die zahlreichen Stimmen aus dem Fahrerlager bestätigen mir, dass wir gute Arbeit geleistet haben." Und auch im Hinblick auf 2013 scheint der Trend weiter nach oben zu zeigen, wie Wagner ergänzt: "Viele vergleichbare Meisterschaften in unserer europäischen Nachbarschaft hatten 2012 große Probleme. Auch wir hatten unsere Krisenjahre und haben diese überwunden. Ich habe bereits viel Resonanz für das kommende Jahr bekommen und bin mir sicher, dass der Aufschwung weiter anhalten wird. Die Weichen dafür sind bereits gestellt und so wird es am bewährten Konzept keine großen Veränderungen geben. Die Termine für 2013 stehen noch nicht zu 100% fest, jedoch sind die Austragungsorte mit Kerpen, Hahn, Wackersdorf, Amfing und Genk bereits fix."
» Bildergalerie:DKM in Genk (BE) am 13./14.10.2012
» Ergebnisse:DKM in Genk (BE) am 13./14.10.2012
Text: www.motorsport-xl.de / Fotos: www.kartfoto.de