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DMV TCC
15.10.2012

DMV TCC-Meister Jürgen Bender: „Ziel erreicht“

Wie schon im Vorjahr war es auch beim diesjährigen Saisonfinale der DMV TCC eine mehr als spannende Angelegenheit. Am Ende gewann Jürgen Bender den Titel mit 0,1 Punkten Vorsprung vor Martin Dechent.

Dabei war es eine knappe Sache. Sieben Minuten vor Ende des Rennens zwei der Division 2 lag Jürgen Bender hinter Gerd Beisel auf Platz zwei der Klasse 10. Dies hätte nicht für die Meisterschaft gereicht, da Martin Dechent auf dem Weg in Richtung Klassensieg war.

„In dem Moment dachte ich nur: Da musst du wohl noch einen Zahn zulegen“, so Jürgen Bender bei der Meisterfeier am Abend in Hockenheim. „Das Motto konnte nur lauten: Dranbleiben und hoffen, dass der Reifen hält.“ Der Reifen hielt bis zum Ende. Das war die eine gute Nachricht für Bender. Die zweite Nachricht war, dass Gerd Beisel mit einem technischen Problem an die Box musste. „Das ist schade, ich hätte heute gerne noch einmal den Klassensieg geholt“, so Corvette-Pilot Gerd Beisel am Ende.

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Mit dem Stopp von Beisel, war der Weg für Jürgen Bender frei. Am Ende holte er sich den Sieg in der Klasse 10 und sogar noch Gesamtplatz drei hinter Edy Kamm (Audi A4) und Jürg Aeberhard (Porsche 997 GT3 R).

„Natürlich freut man sich wenn es geklappt hat“, so nochmals Bender, „das Team 'Sportwagenschmiede Bayer' hat super Arbeit geleistet.“

Anfang des Jahres war Jürgen Bender noch mit einem Porsche 997 GT3 unterwegs. Erst am drittletzten Rennwochenende in Dijon stieg er auf eine Corvette GT3 von Callaway Competition um. „Mit dem Porsche hätte ich die Meisterschaft nicht geholt“, so der Reifenhändler aus Neckarsulm. „Dafür waren die andere Autos zu stark. Die anderen Corvette und auch die Mercedes SLS AMG GT3 wären nicht zu schlagen gewesen.“

Dabei hätte die Corvette GT3 schon im März ausgeliefert werden sollen. Da gab es aber noch Lieferschwierigkeiten mit Ersatzteilen in den USA. So wollte Callaway Competition um Ernst Wöhr das Risiko nicht eingehen und Bender blieb auf Porsche. Dann riskierte es Bender in Frankreich und das Ergebnis mit zwei Klassensiegen gab ihm recht. „Wir hatten zwar am Freitag noch Probleme mit der Software, aber das bekamen wir in den Griff.“

Eine große Schrecksekunde für das Team gab es dann aber auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Monza. Nach der schnellen Start-und-Ziel-Gerade rollte die Corvette auf einmal aus. „Mein Auto ging aus und die komplette Elektrik war weg. Ich rollte dann in die Schikane und beim dritten Reset lief er wieder“, so Bender.

Gleiches passierte ihm bei Rennen eins im Finale auf dem Hockenheimring. Diesmal wusste er sofort was man tun musste. Stehenbleiben und wieder anschalten. So verlor er diesmal „nur“ knapp 30 Sekunden. „Ich bin ausgerollt und stehen geblieben. Dann habe ich den Motor wieder angelassen und konnte weiterfahren.“ Seine Aufholjagd von Rang sechs in der Klasse beendete er in der letzten Runde noch auf Platz vier und holte sich noch wichtige Punkte. Dies war der Grundstein zum Meistertitel.

„Mit der Corvette musste ich ganz anders fahren, als mit dem Porsche. Das waren knapp 130 PS Unterschied. Aber es machte auch Spaß und letztlich haben wir alles richtig gemacht und unser Ziel erreicht.“

Dabei war das Ziel vor der Saison keinesfalls die Meisterschaft. „Damit konnte man nicht rechnen...“. Erst recht nicht nach den Plätzen fünf und sieben beim Saisonauftakt auf dem Nürburgring. Doch dann ging es mehr und mehr aufwärts. Mit dem Porsche fuhr er sechsmal auf das Podest der Klasse 10. Mit der Corvette dann insgesamt in sechs Rennen fünfmal. Davon vier Mal zum Sieg.

Im Fahrerlager gönnten die Kontrahenten Jürgen Bender den Erfolg. Auch sein Markenkollege Sepp Klüber zog den Hut vor ihm: „Jürgen fuhr immer konstant schnell. Er hat den Titel verdient.“

Text: Ralph Monschauer - motorsport-xl.de

Saisonbilanz von Bender in der Klasse 10

Nürburgring,
Platz 5 + 7, Hockenheim 1, Platz 3 + 3, Hockenheim 2, Platz 5 + 2, Oschersleben, Platz 2 + 3, Red Bull Ring, Platz 3 + 5, Dijon, Platz 1 + 1, Monza, Platz 1 + 3, Hockenheim 3, Platz 4 + 1