FIA WEC
19.03.2012
Dominik Kraihamer: „Zufrieden mit Potenzial nach oben“
Obwohl ein Motorschaden nach 9 von 12 Stunden der Renndistanz das vorzeitige Aus bedeutete, zieht „Dodo“ nach seinem Debüt in der höchsten Sportwagen-Klasse LMP1, in der das Audi-Werksteam einen Doppelsieg feierte, ein positives Fazit. Schließlich war der gebürtige Mattseer mit einem Leistenbruch in das Rennen gegangen.
„Stolz, um eine gehörige Portion Erfahrung reicher und vor allem hundemüde“ – so fühlte sich Dominik Kraihamer nach seinem ersten Renneinsatz für den französische Rennstall OAK Racing beim traditionsreichen 12-Stunden-Rennen von Sebring. Der erst 22-jährige Rennsport-Youngster, der von internationalen Fachmedien längst als einer der kommenden Superstars der Langstrecken-Szene gefeiert wird, gab bei der 60. Auflage des Langstrecken-Klassikers in Florida sein Debüt in der Langstrecken-Weltmeisterschaft – quasi der „Champions League“ des Prototypen-Rennsports.
Zunächst wurde das Team wegen der Beanstandung des Air-Restrictors während der technischen Nachkontrolle auf den letzten Startplatz zurückversetzt. Im Rennen schließlich sah Dominik, der sich das Cockpit des 540 PS starken LMP1-Sportwagens mit dem Franzosen Guillaume Moreau und dem Belgier Bertrand Baguette teilte, aufgrund eines kapitalen Motorschadens nach 9 von 12 Stunden nicht die Zielflagge. Aus persönlicher Sicht fällt das Fazit des Motorsport-Talents dennoch positiv aus: „Das ganze Wochenende war eine einzige Berg- und Talfahrt. Da war zunächst der sensationelle Einstand mit den Rängen fünf im freien Training und sechs im Qualifying. Im Rennen hatte ich gleich zu Beginn meines ersten Stints eine Schrecksekunde, also ich zunächst in einer einzigen Kurve gleich zwei direkte Konkurrenten (einer davon der Ex-Formel 1-Pilot Nick Heidfeld, Anm.) überholen konnte, die gewonnenen Plätze eine Runde später bei einer Feindberührung aber gleich wieder verloren habe. Gott sei Dank wurde das Auto dabei nicht beschädigt.“
Das Niveau in der Langstrecken-Weltmeisterschaft ist wie erwartet extrem hoch. Dass Dominik auf Augenhöhe mit seinen erfahrenen Teamkollegen inmitten der Sportwagen-Weltelite fuhr, kann angesichts eines Leistenbruches, den er sich erst wenige Tage vor dem Rennen beim Krafttraining zugezogen hatte, nicht hoch genug bewertet werden. „Die Verletzung hat es ganz sicher nicht leichter gemacht, irgendwie spukt es doch immer im Kopf herum, wenn man weiß: Zuhause wartet der OP auf dich“, so Dominik. „Auf jeden Fall bin ich nun um eine Erfahrung reicher. Das Team OAK Racing ist mit meiner Leistung sehr zufrieden, das ist auf jeden Fall eine Basis, auf der man beim nächsten Rennen aufbauen kann.“