FIA WEC
27.08.2012
Dominik Kraihamer bei seiner Premiere auf Position zehn
Im Vorfeld des 6-Stunden-Rennens von Silverstone hatte Dominik in seinem Morgen-Nissan die freien Trainings noch nach Belieben dominiert. Im Rennen macht ein defekter Starter bereits nach einer knappen Stunde alle Siegeschancen zunichte.
Als um Punkt 18.00 Uhr Ortszeit das 6-Stunden-Rennen von Silverstone abgewunken wurde, wusste Dominik Kraihamer kurzfristig nicht ob er lachen oder weinen sollte: Wieder einmal hatte ein Wochenende aussichtsreich für den 22-jährigen Sportwagen-Shootingstar begonnen, wieder einmal machte ihm schlussendlich die Technik einen Strich durch die Rechnung. Bei seiner Premiere im Morgan-Nissan mit der Startnummer 35 – jenem Boliden, der noch vor wenigen Wochen einen Lauf zur Europäischen Le Mans Serie (ELMS) in Donington gewonnen hatte – machte Dodo auf Anhieb eine gute Figur: Die Schnellste Zeit im ersten Freien Training und die Zweitschnellste im zweiten Freien Training machten Lust auf mehr.
Leider kam Dodo’s belgischer Teamkollege Bertrand Baguette im entscheidenden Qualifying mit dem LMP2-Boliden des französischen OAK-Rennstalls weniger gut zurecht, das Resultat war der ernüchternde neunter Startplatz in der Klasse. Ein positive Überraschung war hingegen der dritte Pilot, der sich mit Dominik das Cockpit teilte: David Heinemeier Hansson aus Dänemark überzeugte das gesamte Wochenende mit fehlerfreien, konstant schnellen Rundenzeiten.
Im Warm-up am Sonntag Vormittag dann ein Schreckmoment: Nachdem sich zwei Signatech-Nissan gegenseitig behindert hatten und hinter einer unübersichtlichen Haarnadel-Kurve die Strecke blockierten, konnte Dominik nicht mehr rechtzeitig ausweichen und kollidierte mit einem Konkurrenten. „Gott sei Dank ist nichts Gröberes passiert und das Auto konnte binnen einer Stunde wieder repariert werden“, so Dominiks Kommentar.
Im Rennen fuhr Startfahrer Bertrand Baguette einen starken ersten Stint – bis beim ersten Boxenstopp besagter Starter-Motor streikte. Mit mehreren Runden Rückstand bliesen David Heinemeier und Dodo zur Aufholjagd. Trotz aller Versuche reichte es jedoch nur zum zehten Rang in der LMP2. „Es ist einfach bitter wenn man weiß was man drauf hat, im Endeffekt dann aber trotzdem nur im geschlagenen Feld landet“, so Dominik nach der Zielflagge. „Aber irgendwann wird auch für uns der Moment kommen – wenn die Technik mitspielt – und dann wird auch das Resultat stimmen.“
Die nächste Chance auf eine Spitzenposition hat Dominik Kraihamer bereits in drei Wochen beim fünften Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft, den 6-Stunden von Sao Paulo in Brasilien am 15. September 2012.