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Porsche Carrera Cup
28.04.2012

René Rast gewinnt turbulentes Auftaktrennen

Perfekter Saisonauftakt für René Rast (Frankfurt). Der Markenpokal-Profi vom Team Deutsche Post by tolimit – Team Pole Promotion gewann den ersten Lauf zum Carrera Cup Deutschland in Hockenheim mit 8,851 Sekunden Vorsprung.

Zweiter wurde der Franzose Nicolas Armindo (Attempto Racing). Der Champion der Saison 2010 meldete sich damit nach einer schwachen Saison im Vorjahr eindrücklich zurück. Als Dritter jubelte Michael Ammermüller (SWITCH IT Lechner Racing) aus Pocking auf dem Podium. Der schnellste deutsche Markenpokal wird mit identischen Porsche 911 GT3 Cup ausgetragen. Der 450 PS starke GT-Rennwagen basiert auf dem Leichtbau-Straßensportwagen 911 GT3 RS.

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Von der Pole-Position ins Rennen gegangen, setzte sich Sean Edwards (Team Deutsche Post by tolimit) in der ersten Kurve an die Spitze. Der Brite musste die Führung nur kurz an den französischen Neueinsteiger Kévin Estre (Hermes Attempto Racing) abgeben, holte sie sich aber routiniert sofort wieder zurück. Der Vize-Champion des vergangenen Jahres fuhr ein kontrolliertes Rennen an der Spitze und konnte sich, gefolgt von seinem Teamkollegen René Rast, sukzessive von den Verfolgern absetzen – bis ihn ein Reifenschaden in der sechsten Runde aus dem Rennen warf.

Einen Einstand nach Maß feierte Michael Ammermüller mit Platz drei, zumal der ehemalige Formel-1-Testfahrer vor einer Woche in Bahrain beim Porsche-Supercup mit Platz vier das Podium noch knapp verpasst hatte. Hinter dem Lechner-Pilot kam Jaap van Lagen (FE-Racing by Land-Motorsport) als Vierter ins Ziel. Der Niederländer, der damit gegenüber dem Qualifying einen Platz gut gemacht hat, gehörte 2011 mit seinem Triumph im österreichischen Spielberg zu den sechs unterschiedlichen Rennsiegern des Jahres.

Für eine Überraschung sorgte Philipp Eng als Fünfter. Der Österreicher von MRS GT-Racing verfügt gerade mal über ein Carrera-Cup-Rennen Erfahrung: Er war Gaststarter beim Finale 2011 in Hockenheim. Mit Rang fünf setzte sich Eng, der ebenfalls bereits einmal einen Formel-1-Test absolvieren durfte, an die Spitze der neu eingeführten Rookie-Wertung im Carrera Cup. Hinter ihm kam sein Landsmann Norbert Siedler, der Führende des Porsche Mobil 1 Supercup, ins Ziel. Der Konrad-Motorsport-Pilot war nach einem schwierigen Training zufrieden mit einer gelungenen Aufholjagd und den ersten Punkten. Der Däne Nicki Thiim (Hermes Attempto Racing) holte Platz sieben vor dem deutschen Neueinsteiger Elia Erhart (Team Marschall Goebel).

Die Porsche-Junioren Klaus Bachler und Michael Christensen gaben einen gelungenen Einstand. Der Österreicher vom Team Deutsche Post by tolimit war auf Rang acht unterwegs, als er wegen eines Reifenproblems die Box ansteuerte. Nach dem Wechsel der Reifen lag der 20-jährige Bachler zwar weit zurück, konnte aber die Rundenzeiten der Spitze mitgehen und wurde als 17. abgewinkt. Der Däne vom Team Konrad Motorsport verlor im Renngetümmel die Frontlippe seines Elfers. Trotz des daraus resultierenden starken Untersteuerns fuhr der 21-jährige Christensen noch auf den neunten Platz in seinem Premierenrennen.

Für die Startaufstellung des Sonntagsrennens ist die schnellste Rundenzeit aus dem Qualifying maßgeblich. Die erste Startreihe teilen sich Sean Edwards und Jaap van Lagen. Als Dritte und Vierte starten Kévin Estre und René Rast, und aus der dritten Startreihe gehen Nicki Thiim und Philipp Eng ins Sonntagsrennen.

Das Rennen wird morgen bereits um 9.30 Uhr gestartet und auf der offiziellen Porsche-Website (www.porsche.com) exklusiv in hoher Qualität live übertragen – mit redaktionellen Beiträgen vor dem eigentlichen Livestream, Live-Timing und Kommentar in Deutsch und Englisch. Am 30. April, dem Montag nach dem Rennwochenende, strahlt der Nachrichtensender N24 um 18.30 Uhr das 30-minütige „Porsche Carrera Cup Magazin“ aus. Sport1 sendet die Carrera-Cup-Highlights am Dienstag, 1. Mai, von 16.30 bis 17.00 Uhr.

René Rast (Sieger): „Ich bin natürlich super zufrieden mit meinem Rennen. Ich bin von Platz drei gestartet und habe den Sieg geholt. Es war ein bisschen Glück dabei für mich, was aber gleichzeitig schade ist für meinen Teamkollegen Sean und unser Team. Wir wissen noch nicht, wo er sich den Reifenschaden geholt hat. Aber wir haben morgen noch die Chance, ein gutes Teamergebnis einzufahren.“

Nicolas Armindo (Zweiter): „Toll, endlich mal wieder auf dem Podium zu stehen. Das ist lange her. Ich war heute sicher nicht der Schnellste, aber mit Cleverness und ein bisschen Glück hat es aufs Podium gereicht.“

Michael Ammermüller (Dritter): „Ich bin natürlich zufrieden, beim ersten Rennen von Startplatz acht aus auf Platz drei zu kommen. Das hätte ich nicht erwartet. Platz fünf war das Maximum, was ich mir zugetraut hätte. Es war sicher auch ein bisschen Glück dabei, aber ich hatte auch ein perfekt abgestimmtes Auto.“

Michael Christensen (Porsche-Junior, Neunter): „Nach dem schwierigen Qualifying haben wir es geschafft, dass unser Auto im Rennen eine gute Abstimmung hatte. Ich dachte, der Start wird schwierig, aber der lief ganz gut. Ich bin dann ziemlich im Verkehr gesteckt, habe im Getümmel die Frontlippe meines Elfers abgerissen und kämpfte daraufhin mit Untersteuern. Zum Schluss kam noch ein Bremsplatten dazu. Da habe ich mir gedacht: jetzt ganz vorsichtig sein, um ins Ziel zu kommen.“

Klaus Bachler (Porsche-Junior, 17.): „Mein Start war nicht gut, aber danach bin ich ein solides Rennen gefahren, habe auf Fehler der vor mir Fahrenden gewartet und die auch ausgenützt. Ich konnte mich steigern und war schon auf Platz acht, als ich ein Reifenproblem bekam und zum Wechsel an die Box fuhr.“
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