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Porsche Carrera Cup
21.08.2012

Starke Leistung von Elia Erhart blieb unbelohnt

Beim Rennwochenende auf dem Nürburgring überzeugte Elia Erhart im Porsche Carrera Cup mit einer starken Leistung. Unverschuldete Kollisionen verhinderten ein besseres Ergebnis als einen zwölften Platz.

Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison gastierte der Porsche Carrera Cup am vergangenen Wochenende auf dem Nürburgring. Strahlender Sonnenschein und Temperaturen über 30 Grad Celsius in der Eifel sorgten für perfekte Rahmenbedingungen. Vor den Augen von 90.000 Zuschauern wollte Elia Erhart an die guten Ergebnisse von seinem Heimrennen auf dem Nürnberger Norisring anknüpfen.

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Nach der siebenwöchigen Sommerpause galt es in den beiden freien Trainings zunächst, sich wieder an das Porsche-Rennfahrzeug zu gewöhnen. „Ein paar Runden braucht man schon, um wieder reinzukommen“, erklärte Elia Erhart. Ein Prozess, der dem Röttenbacher schnell gelang. Mit den Positionen zehn und 13 konnte er zufrieden sein. Im Qualifying am Samstagmorgen wurden dann die Startpositionen für die beiden Wertungsläufe herausgefahren. Auf neuen Reifen ging es darum, eine möglichst schnelle Rundenzeit in den heißen Asphalt zu brennen. Am Ende der 30-minütigen Sitzung belegte der Youngster den 14. Rang. Ein solides Ergebnis, mit dem er trotzdem nicht komplett zufrieden war. „Ein bisschen mehr war heute drin. Dafür waren wir sehr konstant, das stimmt mich zuversichtlich für die Rennen“, berichtete Elia Erhart. „Es sollte also noch ein wenig nach vorne gehen.“

In den ersten Rennen der Saison hatte Elia Erhart bereits bewiesen, dass seine Stärke in den Rennen liegt. Auch auf dem Nürburgring sollte er diesem Ruf gerecht werden. Am Start hielt sich der talentierte Nachwuchsrennfahrer geschickt aus dem Gedränge heraus und beendete die Anfangsrunde auf der zwölften Position. Zu Beginn des Rennens arbeitete er sich Stück für Stück an seinen neuen Vordermann heran. Im ersten Streckenabschnitt gelang es dem Porsche-Neueinsteiger, ihn zu überholen. Auf Position elf liegend konnte er im weiteren Verlauf problemlos mit den Rundenzeiten der Fahrzeuge auf den Rängen sechs bis zehn mithalten. Gegen Rennmitte zog er an einem weiteren Fahrzeug vorbei und lag so auf der zehnten Position. Drei Runden vor Schluss setzte ein erfahrener Mitbewerber den 24-Jährigen noch gehörig unter Druck. Elia Erhart behielt einen kühlen Kopf und wagte in der vorletzten Kurve der Schlussrunde ein cleveres Manöver. Er ließ dem etablierten Konkurrenten auf der Innenseite etwas Platz und lockte ihn so in einen Verbremser. Im Kurvenausgang lag der Vorteil also beim fränkischen Nachwuchstalent und er konnte sich wieder am Konkurrenten vorbei arbeiten. Auf Position zehn liegend wurde ein vor ihm fahrender Mitbewerber in der letzten Kurve schlagartig langsamer und ließ Elia Erhart keine Chance, den Auffahrunfall zu verhindern. Mit beschädigtem Fahrzeug rettete er sich auf der zwölften Position über die Ziellinie. „Der neunte Platz war fast schon sicher“, berichtete der amtierende Meister des Seat Leon Supercopa etwas enttäuscht. „Ich hatte aber keine Chance auszuweichen.“ Neben vier Meisterschaftspunkten blieb vor allem die Erkenntnis, dass er aus eigener Kraft mit den Rundenzeiten der etablierten Piloten mithalten konnte. „Genau das müssen wir jetzt mitnehmen“, zeigte er sich zuversichtlich für das zweite Rennen.

Am Sonntagmorgen stand der zweite Wertungslauf auf dem 3,6 Kilometer langen Eifelkurs auf dem Programm. Elia Erhart erwischte einen grandiosen Start und konnte bereits auf den ersten Metern zwei Konkurrenten überholen. „Das war definitiv mein bester Start der Saison“, freute er sich. Doch die Freude sollte nicht lange anhalten. Der vor ihm fahrende Mitbewerber entschied sich für eine ungewöhnliche Linie in der ersten Kurve und lenkte schlagartig stark ein. Der Rennfahrer vom “ADAC Team Nordbayern“ hatte nicht den Hauch einer Chance die Kollision zu verhindern. „Er ist mir direkt vor das Auto gefahren“, schilderte er den Unfallhergang. Wegen des entstandenen Schadens an der Front musste der sympathische Mittelfranke sein Rennen beenden. Trotz des Pechs ist Elia Erhart mit den Erkenntnissen vom Nürburgring aber sehr zufrieden. „Einige Änderungen an der Einstellung des Fahrzeugs haben sich wirklich ausgezahlt“, erläuterte er. „Wir haben gezeigt, dass wir schnell sein können.“

In der Gesamtwertung liegt Elia Erhart nach elf von 17 Rennen jetzt auf der Gesamtposition 15. Bereits am kommenden Wochenende finden die nächsten beiden Carrera-Cup-Wertungsläufe im niederländischen Zandvoort statt. Sein Ziel: „Dort möchte ich das Potenzial vom Nürburgring in Ergebnisse ummünzen.“