VLN
17.06.2012
Endlich zeigen, was geht
Keine 24, sondern nur vier Stunden Renndistanz stehen für Patrik Kaiser am 23. Juni 2012 auf der Agenda: Dann startet der vierte Lauf zur Langstreckenmeisterschaft Nürburgring, kurz VLN. Der Schellenberger Rennfahrer wird dann, wie schon bei den ersten beiden Rennen der Meisterschaft, erneut auf dem Audi TTRS in der Klasse SP4 an den Start gehen. Kaiser hat, so sagt er selbst, noch eine tiefe Scharte auszuwetzen: „Mein erstes 24h-Rennen war nicht wirklich von Erfolg gekrönt – im Training wurde ich abgeschossen und das Rennen endete durch einen Unfall früher als geplant. Die Wunde ist tief und heilenden Balsam kann nur das nächste Rennen liefern. Ich will endlich zeigen, was ich kann, was der TT kann.“
Dafür hat sich Kaiser weiter intensiv vorbereitet und sein speziell für das 24h-Rennen erstelltes Trainingsprogramm kurzerhand verlängert. Die fünf Wochen Zwangspause hat Kaiser genutzt, um weiter intensiv an seiner körperlichen Fitness zu feilen. Ausdauer- und Krafttraining gepaart mit Entspannungsübungen und angepasster Ernährung haben den Schellenberger noch fitter gemacht, als er es ohnehin schon war. Doch damit war es Kaiser nicht genug. „Ich habe mir von meinem Team sämtliche Videoaufzeichnungen der Rennen geben lassen, inklusive aller technischen Auswertungen. Dann habe ich mir die Aufnahmen immer und immer wieder angeschaut und mit den technischen Parametern verglichen. Ich denke nun zu wissen, an welchen Stellen der Nordschleife ich Zeit verliere.“
Trotz seiner Ambitionen, den Klassengegnern das Heck des von Raeder Motorsport eingesetzten Audi TTRS zu zeigen, bleibt Patrik Kaiser realistisch und berechnend. Er weiß, dass auch die anderen Fahrer und Teams die Zeit zwischen dem 24h-Rennen und dem kommenden VLN-Lauf nicht sinnlos haben verstreichen lassen: „Ich bin mir sicher, dass auch die anderen Teams und Fahrer ihre Hausaufgaben mehr als gut erledigt haben und uns das Leben so schwer als möglich machen wollen. Das verspricht schon im Vorfeld ein harter Kampf zu werden, bei dem ich mit viel Vorsicht agieren muss, um das Auto nicht zu beschädigen.
Schnell, umsichtig und an meine Grenze muss ich fahren, ohne sie dabei zu überschreiten. Eine schwierige, aber nicht unlösbare Aufgabe.“ Kaiser hat unlängst bewiesen, dass er sowohl mit dem Auto als auch mit der Nordschleife bestens zurecht kommt und hat bei seinem Audi-Debüt mit fabelhaften Rundenzeiten brilliert. Gemeinsam mit seinen Fahrerkollegen „Tiger“ (Pseudonym) und Heinz Schmersal (beide Wuppertal/D) hofft Kaiser, endlich den lang ersehnten Klassenseig einfahren zu können. „Wir können es, das Auto kann es – jetzt müssen nur noch die Rahmenbedingungen passen. Dann geht unser Plan auf und meine Mühen werden belohnt.“