VW Scirocco Cup
28.06.2012
„Air“ Riedle fordert ehemlaige F1-Piloten heraus
Der Weltmeister von 1990 trifft dann im bis zu 285 PS (210 kW) starken Biogas-Scirocco auf die ehemaligen Formel-1- und DTM-Piloten Christian Danner, Nicola Larini und Pedro Lamy.
"Auch am Norisring ist unser Legenden-Rennen herausragend besetzt", sagt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito. "Passend für das einzige Stadtrennen in Deutschland, das auch im Kalender des Scirocco R-Cup ein Höhepunkt ist. Nirgendwo sind die Zuschauer so nah am Geschehen wie in Nürnberg. Das gibt dem Rennen einen ganz speziellen Charakter. Ich bin mir sicher, dass wir spannenden Motorsport mit vielen spektakulären Zweikämpfen sehen werden."
Für den ehemaligen Torjäger Karl-Heinz Riedle (24 Tore in 42 Länderspielen, 72 Tore in 207 Bundesligaspielen) ist das Rennen in Nürnberg bereits der dritte Einsatz im Volkswagen Scirocco R-Cup. 2010 wurde er beim Charity-Rennen im italienischen Adria Fünfter und im vergangenen Jahr gewann er im Münchener Olympiastadion das Prominentenrennen. "Der Norisring ist eine besondere Herausforderung, denn ich habe mir sagen lassen, dass die Mauern sehr nah an der Rennstrecke stehen. Ich werde die Sache also mit dem gebotenen Respekt angehen", kündigt der dreimalige Deutsche Meister und Champions-League-Gewinner an.
Das geplante Duell mit seinem früheren Kollegen Lothar Matthäus fällt allerdings aus. Der Ehrenspielführer der deutschen Nationalmannschaft musste wegen kurzfristiger Termine für DFB und UEFA bei der Fußball-EM seinen Einsatz im Scirocco R-Cup absagen. "Das ist schade, aber selbstverständlich haben wir dafür volles Verständnis. Schließlich freuen auch wir uns über die Erfolge der deutschen Nationalmannschaft und drücken dem Team für das Halbfinale gegen Italien die Daumen", erklärt Jost Capito.
Die Profis Christian Danner (54), Nicola Larini (48) und Pedro Lamy (40) kennen den Norisring aus ihrer Zeit in der DTM. Danner feierte 1995 einen seiner insgesamt fünf DTM-Siege in einem Alfa Romeo auf dem Nürnberger Stadtkurs. Der Bayer, heute Formel-1-Experte beim TV-Sender RTL, absolvierte vor seiner Zeit in der DTM zwischen 1985 und 1989 36 Rennen in der Formel 1. Rang vier beim Großen Preis der USA 1989 in Phoenix war sein bestes Ergebnis. "Ich freue mich, den Platz hinter dem Mikrofon mal wieder mit dem in einem Renncockpit zu tauschen. Vor allem in Nürnberg, denn der Norisring ist von der Atmosphäre ein absolutes Highlight im Rennkalender. Außerdem haben Nicola Larini und ich dort in unserer aktiven DTM-Zeit schon gewonnen. Ich bin mal gespannt, wer von uns am Samstag die Nase vorn hat."
Nicola Larini war von 1987 bis 1997 in der Formel 1 aktiv, absolvierte 49 Rennen und stand beim GP von San Marino 1994 als Zweiter neben Sieger Michael Schumacher auf dem Podium. 1993 debütierte er in der DTM. Gleich im ersten Jahr gewann er 13 Rennen und holte sich den Titel. Auch an den Scirocco R-Cup hat der Italiener gute Erinnerungen. 2011 gewann er beim Saisonauftakt in Hockenheim die Legenden-Wertung. "Diesen Erfolg möchte ich natürlich wiederholen, zumal ich den Norisring gern mag. Immerhin habe ich hier 1993 und 1994 schon gewonnen. Besonders bemerkenswert finde ich am Scirocco R-Cup das Bio-Erdgas-Konzept. Das zeigt, dass sich Motorsport und Umweltbewusstsein nicht ausschließen", lobt Larini das Volkswagen Engagement.
Als frischgebackener Sieger der GTE-Am-Klasse bei den 24 Stunden von Le Mans kommt der Portugiese Pedro Lamy nach Nürnberg. Auch der 40-Jährige kennt die Formel 1 und die DTM. Von 1993 bis 1996 startete er bei 32 Grands Prix für Lotus und Minardi. 2000 und 2001 bestritt Lamy in der DTM 26 Rennen mit Mercedes. 2003 wurde er Meister in der deutschen V8STAR-Serie. Danach machte sich Lamy vor allem einen Namen als Langstreckenspezialist, gewann vier Mal das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring. Lamy: "Ich freue mich darauf, wieder in Deutschland zu fahren. Hier habe ich so manchen Sieg eingefahren und mit dem Erfolg in der Deutschen Formel-3-Meisterschaft den vielleicht wichtigsten Grundstein für meine spätere Karriere gelegt."
Kurzbiografien der Legenden-Starter
Christian Danner (geb. 4. April 1958 in München/D) schrieb 1985 Motorsport-Geschichte als Premierensieger der neuen Formel 3000. Von 1986 bis 1989 bestritt er 36 Grands Prix in der Formel 1. Neben einem Abstecher in die US-IndyCar-Serie bestritt er bis zu seinem Karriereende 1997 überwiegend Tourenwagen-Rennen. In der DTM gewann er zwischen 1988 und 1996 insgesamt fünf Läufe. Seit 1998 ist er Formel-1-Co-Kommentator bei RTL.
Pedro Lamy (geb. 20. März 1972 in Aldeia Galega/P) holte 1992 den Titel in der deutschen Formel-3-Meisterschaft. Von 1993 bis 1996 fuhr er Formel 1. Seitdem startet er erfolgreich bei Sport- und Tourenwagen-Rennen. Zu seinen größten Erfolgen zählen vier Gesamtsiege beim 24-h-Rennen auf dem Nürburgring (2001, 2002, 2004, 2005), der Gewinn der V8STAR-Serie 2003 sowie der LMP1-Fahrertitel in der Le-Mans-Serie 2007.
Nicola Larini (geb. 19. März 1964 in Lido di Cameiro/I) startete von 1987 bis 1997 unter anderem für Ferrari, Sauber und Ligier bei 49 Grands Prix in der Formel 1. Seine größten Erfolge feierte der Italiener jedoch im Tourenwagen. 1993 gewann er auf Anhieb mit Alfa Romeo die DTM, in der er bis 1996 insgesamt 18 Rennsiege einfuhr und damit der fünfterfolgreichste Pilot in der Geschichte der Serie ist.
Karl-Heinz Riedle (geb. 16. September 1965 in Weiler/D) wurde 1990 mit Deutschland Fußball-Weltmeister. Riedle spielte in seiner Karriere unter anderem für Werder Bremen, Borussia Dortmund, FC Liverpool und Lazio Rom. Seinen größten Erfolg im Vereinssport feierte der Stürmer, der wegen seiner Sprungkraft den Spitznamen "Air Riedle" erhielt, 1997 bei Borussia Dortmund mit dem Gewinn der UEFA Champions League. Seitdem betreibt er unter anderem im Allgäu ein Hotel und ein Fußballcamp für Jugendliche.