ADAC Procar
16.09.2013
Griessner vorzeitig Meister, Leidinger holt auf
Die Startaufstellung für das zweite Rennen der ADAC Procar bedurfte zunächst einigen Erklärungen. Da das erste Rennen nicht gewertet wurde, sollte das Grid aus Rennen 1 auch für das zweite Rennen Gültigkeit haben. Tim Schricks Strafe, die ihn für das erste Rennen fünf Startplätze kostetet, war aber nur auf dieses beschränkt, sodass sich der Wahl-Münchener neben Johannes Leidinger in der ersten Startreihe wiederfand.
Nach einem reibungslosen Start musste er allerdings den Meisterschaftsführenden Jens Weimann ziehen lassen und versuchte, an den beiden routinierten BMW-Piloten Weimann und Leidinger dranzubleiben. In der Division 2 erwischte Andreas Rinke einen sehr guten Auftakt in das zweite Rennen und konnte in der ersten Runde sowohl an Yury Krauchuk als auch an Thomas Krebs vorbeiziehen. Ralf Glatzel konterte in der zweiten Runde und schob sich wieder vor Rinke. „Ich war hoch motiviert, schließlich ging es für mich noch um die Meisterschaft, die durch den Ausfall von David Griessner zumindest rechnerisch noch machbar gewesen wäre“, erklärte Glatzel später. Doch es kam anders: Ein Motorschaden stoppte ihn und er musste die Box ansteuern.
Krebs fährt zu seinem ersten Sieg
Als Thomas Krebs mit einem sauberen Manöver am Ende der Start-Ziel-Geraden Yury Krauchuk hinter sich ließ und in der sechsten Runde Andreas Rinke an gleicher Stelle auch am jungen Weißrussen vorbei ging, spielten die Emotionen beim Team von ETH Tuning an der Boxenmauer verrückt: Ohne dass er aktiv etwas dazu beitragen konnte, war nun David Griessner die Meisterschaft in der Division 2 nicht mehr zu nehmen. „Was für ein unglaubliches Wochenende. Ich muss mich erst einmal sortieren, gerade kann ich es gar nicht in Worte fassen“, so der frisch gebackene Champion, der damit seinen Teamchef Guido Thierfelder beerbt. Auf dem Podest jubelte vor allem Thomas Krebs, der in seiner ersten Tourenwagen-Saison von Anfang an auf einen Sieg hingearbeitet hatte. „Es ist ein tolles Gefühl, hier oben zu stehen. Ich freue mich wahnsinnig – vor allem, weil es auch ein spannendes und herausforderndes Rennen bei uns in der Division gewesen ist.“ Andreas Rinke und Yury Krauchuk komplettierten das Podest der 1.600er-Klasse.
Die Super 2.000-Boliden konnten beim Thema Spannung weniger von sich reden machen. Johannes Leidinger ließ sich seine Führung nicht nehmen und war im Ziel durchaus zufrieden: „Wir waren am Wochenende durchgehend die schnellsten. Ich habe mit den Sieg fest vorgenommen und schaue nun auf Hockenheim. Dort geht es um alles und ich werde voll attackieren“, sagte er im Ziel. Jens Weimann zog seine Konsequenzen aus den Vorfällen am Vormittag und begnügte sich mit dem zweiten Platz. „Ich wollte auf dieser Strecke nichts riskieren. Ich fahre mit 14 Punkten Vorsprung nach Hockenheim – das ist genug, um ein unnötiges Risiko zu vermeiden“, erklärte er. Strahlend sah man auch den drittplatzierten Tim Schrick auf dem Podest: „Endlich wieder ein richtiges Rennauto. Das Wochenende hat wirklich viel Spaß gemacht und ich musste mich echt lang machen. Die Beiden da vorne fahren schon ein unglaubliches Tempo und das auf einem sehr hohen Niveau. Da kann ich nur meinen Hut vor ziehen“, so der 37-Jährige, der als Gaststarter am Slovakiaring war. Die Titel-Entscheidung in der Division 1 fällt in zwei Wochen am Hockenheimring. Dort werden auch die weiteren Plätze endgültig vergeben.