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ALMS
23.09.2013

BMW Team RLL in Austin auf den Plätzen drei und vier

Das BMW Team RLL hat bei der Rennpremiere der American Le Mans Series (ALMS) auf dem „Circuit of the Americas“ in Austin (US) die Plätze drei und vier in der GT-Klasse belegt. Beide BMW Z4 GTE waren über weite Teile des Rennens sehr gut unterwegs, ehe sie aufgrund des Top-Speed-Vorteils der Konkurrenz noch an Boden verloren.

John Edwards (US) und Dirk Müller sahen im BMW Z4 GTE mit der Startnummer 56 auf Platz drei die Zielflagge, Müller feierte den zweiten Podestplatz hintereinander. Da zudem die Corvette mit der Nummer 4 ausschied, rückt der Deutsche in der Fahrerwertung auf den zweiten Rang vor und hat nun 13 Punkte Rückstand auf die Führenden.

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Trotz Platz vier im Qualifying musste Edwards das Rennen vom Ende des Feldes aufnehmen, da dem Team im Zeittraining ein Fehler mit den Reifen unterlaufen war. Bis zum Boxenstopp in der 24. Runde arbeitete er sich auf den fünften Platz nach vorn, 50 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt vorüber. Müller kehrte als Neunter auf die Strecke zurück, zeigte ebenfalls eine gute Leistung und kam im 48. Umlauf als Dritter für den zweiten Stopp in die Boxengasse. Im Anschluss rückte der zweimalige ALMS GT-Champion auf die zweite Position vor und nahm die Verfolgung der führenden Corvette auf. In der letzten Runde konnte allerdings noch die Viper auf der langen Bergauf-Gerade an Müller vorbeiziehen, sodass er sich mit dem dritten Platz zufriedengeben musste.

Die Startnummer 55, gefahren von Bill Auberlen (US) und Joey Hand (US), überquerte unmittelbar dahinter auf der vierten Position die Ziellinie. Auberlen war von der Pole-Position ins Rennen gegangen, die Hand am Freitag im Qualifying herausgefahren hatte. Allerdings hatte er zu Rennbeginn mit Problemen zu kämpfen, die zwar nach wenigen Minuten wieder verschwanden, ihn aber trotzdem sechs Positionen kosteten. Der Routinier bewies Kampfgeist und machte bis zum Boxenstopp in Runde 19 wieder zahlreiche Plätze gut. Hand griff anschließend auf Rang neun ins Geschehen ein und fuhr nach einer Stunde bereits wieder auf dem fünften Platz. Eine halbe Stunde später lag der BMW Z4 GTE auf der zweiten Position, lediglich fünf Sekunden hinter der Spitze. Nach dem zweiten Stopp in Runde 49 war Hand hinter Müller unterwegs. Vier Runden vor Rennende fiel er dann jedoch noch auf den vierten Platz zurück. Der neunte Lauf der ALMS-Saison 2013 findet am 5. Oktober auf dem „Virginia International Raceway“ in Danville (US) statt.

Stimmen nach dem Rennen

Bobby Rahal (Teamchef BMW Team RLL): „Für das Team tut es mir leid. Aber unser Nachteil in Sachen Top-Speed auf der Gerade führt einfach dazu, dass wir uns nur sehr schwer gegen einige unserer Gegner verteidigen können. Trotzdem ist der BMW Z4 GTE klasse gefahren, das Handling war sehr gut. Unsere Strategie war auch in Ordnung. Wir konnten den Ferrari und beide Vipers in der Box überholen und viele Plätze gewinnen. Kurzum: Wir haben unser Bestes gegeben und die Plätze drei und vier sind insgesamt nicht schlecht. Auf dem VIR werden wir den nächsten Anlauf nehmen. Der Circuit of the Americas ist eine fantastische Anlage. Weltklasse. Ich habe so etwas in diesem Land noch nicht gesehen.“

Dirk Müller (BMW Z4 GTE – Startnummer 56): „Was für ein Rennen. Das war wie eine Achterbahnfahrt. Kurz vor dem Start hatte ich die Nachricht bekommen, dass wir von ganz hinten starten würden. Das hat mich wirklich heruntergezogen und ich wäre am liebsten nach Hause gefahren. Als ich dann aber gesehen habe, wie John durch den Verkehr nach vorn gepflügt ist und absolut entschlossen wirkte, war ich wieder top-motiviert. Ich bin dann ein Rennen gefahren, das sich wie ein knapp zwei Stunden langes Qualifying angefühlt hat. Vor mir fuhr unsere gelbe Konkurrenz, aber zunächst lag auch Joey noch vor mir. Es war toll, sich mit ihm einen Fight zu liefern. Das hat richtig Spaß gemacht. Danach hatte ich nur noch die Corvette im Blick. Wie ein Terrier habe ich mich herangekämpft, Zehntel für Zehntel. Leider büßte ich im Verkehr wieder etwas Zeit ein, habe aber meine ganze Erfahrung in die Waagschale geworfen. Am Ende ist dann leider die Viper noch auf der Gerade vorbeigekommen. Es hat sich angefühlt, als sei das ein GT1-Auto, das da vorbeifährt. Ich wollte gewinnen, aber mit P3 bin ich nun auch zufrieden, denn wir haben wirklich alles gegeben.“

John Edwards (BMW Z4 GTE – Startnummer 56): „Das war heute ein anstrengender Arbeitstag. Wir hatten ein kleines Durcheinander bei den Reifen und mussten deshalb vom Ende des GT-Feldes starten. Unser Auto war aber sehr schnell, sodass ich mich nach vorn orientieren konnte. Die Strategie des Teams hat richtig gut gepasst. Deshalb waren wir sogar noch in der Lage, um den Sieg mitzukämpfen. Aber letztlich lässt sich ein Top-Speed-Nachteil so nicht ausgleichen und wir haben dann ja gesehen, was am Ende passiert ist. Der BMW Z4 GTE ist in den Kurven – vor allem in den S-Kurven – traumhaft zu fahren. Dort konnte ich auf alle Autos bis auf die Prototypen aufholen. Allerdings ist es dort auch extrem schwierig, jemanden zu überholen.“

Bill Auberlen (BMW Z4 GTE – Startnummer 55): „Der Start und die ersten Runden waren wirklich verrückt und ich habe viele Plätze verloren. Dann ging es plötzlich wieder besser. Wir waren schnell genug, um mit den anderen mitzuhalten. Joey ist dann die beiden weiteren Stints gefahren und bis auf Platz zwei nach vorn gekommen. Dann sind unsere schnelleren Gegner allerdings noch an uns vorbeigezogen.“

Joey Hand (BMW Z4 GTE – Startnummer 55): „Ich hatte die ganze Woche eine Menge Spaß. Die Chance zu haben, hier wieder für das BMW Team RLL anzutreten, hat mich sehr gefreut. Auf dieser neuen Strecke kam ich schon nach kurzer Zeit sehr gut zurecht, auch im Regen. Für Bill war es zu Beginn des Rennens nicht einfach, da hat etwas mit den Reifendrücken nicht ganz gepasst. Ich habe mich dann auf meinem ersten Stint wohl gefühlt, die Strategie war auch sehr gut. Für den zweiten Stint hatte ich dann viel Benzin an Bord, sodass die Temperatur der Bremsen anstieg. Das hat es gegen Ende nicht gerade leichter gemacht. Also musste ich vorsichtig zu Werke gehen und das Ergebnis nach Hause bringen. Das ist sehr schade, denn wir hatten ein gutes Rennen – und mein Auto ist gegen Ende insgesamt immer besser geworden. Jeder im Team hat sein Bestes gegeben, mehr war nicht möglich.“