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Automobilsport
31.10.2013

Interview: Stefan Wendl blickt auf die Saison zurück

ADAC GT Masters, 24h Nürburgring, 24h Dubai, VLN: Hinter dem Team Schubert liegt eine abwechslungs- und erfolgreiche Motorsport-Saison. Vor allem im ADAC GT Masters konnte das „Pixum Team Schubert“ powered by Jochen Schweizer mit drei Siegen, neun Podestplätzen und dem dritten Platz in der Teamwertung die eigenen Erwartungen erfüllen.

Bei den Langstreckenklassikern hatte Schubert Motorsport allerdings Pech. Im Interview blickt Teammanager Stefan Wendl auf die Saison 2013 zurück und gibt einen ersten Vorgeschmack auf das Programm für das kommende Jahr.

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Herr Wendl, wo würden Sie die Saison von Schubert Motorsport auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) einordnen?
Stefan Wendl: „Ich würde ihr insgesamt eine 7 geben. Allerdings lässt sich die Saison 2013 aus unserer Sicht zweiteilen. Unser Jahr im ADAC GT Masters hat sicher eine 8 oder 9 verdient. Dort haben wir einen super Job gemacht und uns in unserer zweiten Saison sehr gut etabliert. Wir hatten zwei BMW Z4 GT3 am Start und konnten dank unserer starken Sponsoren viel mehr testen als im Vorjahr. Das hat uns in die Situation gebracht, dass wir bis zum letzten Rennen in der Teamwertung an der Spitze lagen. Leider hat es dann ganz knapp nicht zum Titelgewinn gereicht, aber im Nachhinein sind wir auch auf den dritten Platz stolz. Wir hatten eine sehr gute Saison, der leider das i-Tüpfelchen eines Titelgewinns gefehlt hat.“

Auf der Langstrecke lief es nicht ganz so gut …
Stefan Wendl: „Deshalb würde ich ihr auch nur eine 3 geben. Obwohl wir über das Jahr hinweg häufiger im ADAC GT Masters unterwegs waren, waren die 24 Stunden auf dem Nürburgring und in Dubai sehr wichtige Rennen für uns. Vor allem auf der Nordschleife zum zweiten Mal in Folge als von BMW werksunterstütztes Team an den Start gehen zu dürfen, war eine große Ehre für uns. Umso größer fiel unsere Enttäuschung darüber aus, dass wir es aufgrund eines Unfalls und technischer Probleme bei beiden Langstreckenrennen nicht geschafft haben, auf das Podium zu kommen. Eigentlich war es immer eine Stärke unseres Teams, geringe Ausfallquoten zu haben. Wir hoffen, 2014 wieder zu dieser alten Stärke zurückzufinden.“

Wie zufrieden sind Sie generell mit der Zusammenarbeit mit BMW Motorsport?
Stefan Wendl: „Wir arbeiten nun schon seit vielen Jahren sehr gut zusammen und sind stolz darauf, zum zweiten Mal in Folge Werksunterstützung bei den 24 Stunden auf dem Nürburgring bekommen zu haben. Wir haben gemeinsam hart gekämpft, hatten aber in dieser Saison leider nicht das nötige Quäntchen Glück. Die enge Partnerschaft mit BMW bedeutet uns sehr viel.“

Wie waren Sie mit Ihren Fahrern im ADAC GT Masters zufrieden?
Stefan Wendl: „Wir hatten zwei sehr positive Überraschungen im Team. Das waren unsere beiden Rookies Max Sandritter und Dominik Baumann. Dass Dominik stark sein würde, konnten wir nach seinem Gewinn des EM-Titels schon ein wenig erwarten. Dass er aber so stark sein würde, hat uns dann doch erstaunt. Die Leistung von Max, der als Nobody zu uns kam, muss man besonders hervorheben. Er ist von unseren erfahrenen Leuten im Team, vor allem auch von Claudia Hürtgen und Jörg Müller, Schritt für Schritt nach vorn gebracht worden und hat alles, was wir ihm beigebracht haben, glänzend umgesetzt. Das hat man dann auch an den Ergebnissen gesehen. Sein Sieg auf dem Sachsenring und die beiden weiteren Podiumsplätze hat er aus eigener Kraft herausgefahren. Ihm ist nichts geschenkt worden. Claudia hat gemeinsam mit Dominik ein sehr gutes Team gebildet und extrem viel für das Setup des Fahrzeugs getan. Sie ist eine echte Konstante bei uns im Team. Jörg war leider durch seinen Unfall in Spa gehandicapt. Eine Zeit lang körperlich, aber später vor allem dadurch, dass ihm im Vergleich zu seinen Teamkollegen viele Testkilometer gefehlt haben. Er konnte sein Potenzial sicher nicht vollständig zeigen, hat sich aber mit seiner Erfahrung sehr gut ins Team eingebracht.“

Wie groß ist der Anteil des Teams am Erfolg während der Saison?
Stefan Wendl: „Unglaublich groß. Der Einsatz, die Moral – alles hat gestimmt. Wir haben kein einziges Rennen wegen eines Fehlers im Team verloren, obwohl wir gerade zu Saisonbeginn unglaublich hart gearbeitet haben. Die Jungs haben voll mitgezogen und wir hatten immer eine gute Stimmung im Team. Dafür meinen herzlichen Dank!“

Wie sehen die Planungen für die Saison 2014 aus?
Stefan Wendl: „Unsere Pläne haben sich im Vergleich zur abgelaufenen Saison nicht verändert. Wir haben vor, wieder zwei BMW Z4 GT3 im ADAC GT Masters einzusetzen. Auch bei den 24 Stunden von Dubai werden wir wieder als Saudi Falcons Team Schubert mit zwei BMW Z4 GT3 starten. Mit dem BMW 320d möchten wir außerdem unseren Klassensieg aus dem Vorjahr verteidigen. Unser weiteres Rennprogramm werden wir bekanntgeben, wenn alle Details feststehen. Sicher ist aber schon jetzt: Wir freuen uns auf eine erneut spannende und hoffentlich erfolgreiche Saison 2014.“
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