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DKM
15.04.2013

Neue und alte Sieger zum Saisonstart in Ampfing

Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen startete am vergangenen Wochenende (13. bis 14. April) die Deutschen Kart Meisterschaft in die neue Saison. Auf dem Schweppermannring in Ampfing gingen 136 Piloten aus 18 Nationen an den Start. Die Meisterschaftsführenden nach dem Auftakt lauten David Beckmann (DJKM), Jorrit Pex (DSKM) und Dorian Boccolacci (DKM).

Schon vor dem Saisonstart herrschte großes Interesse an dem höchsten Deutschen Kartsportprädikat. Pilotinnen und Piloten aus Europa, Asien und Amerika hatten ihre Teilnahme angekündigt und bestätigten damit, dass die DKM zu einer der anspruchsvollsten Kartserien in Europa zählt. Beim Saisonauftakt in Ampfing sorgten 136 Fahrer aus mehr als 18 Nationen für spannende Rennen auf dem 1.063 Meter langen Ring ca. 50 Kilometer südöstlich von München gelegen.

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Zum Erfolg der Deutschen Kart Meisterschaft trägt die Professionalität des Organisationsteam rund um Serienkoordinator Stefan Wagner bei. In Zusammenarbeit mit dem Deutschen Motorsport Bund (DMSB) bietet man den internationalen Teilnehmern ein einzigartiges Umfeld. Dabei wird die Fairness im Motorsport großgeschrieben. Neben breiten technischen Nachkontrollen arbeitet die DKM schon seit mehreren Jahren mit einer Race-Control, die ähnliche wie in der Formel 1 den Rennkommissaren eine bestmögliche Analyse der Geschehnisse auf der Strecke ermöglicht. Aber auch für die Fans der Deutschen Kart Meisterschaft wird einiges geboten. So gibt es auch in 2013 einen Video-Live-Stream mit mehr als 13 Stunden Live-Bildern pro Rennwochenende. Aus sportlicher Sicht setzten sich in Ampfing am Ende die vorher ausgemachten Favoriten durch: David Beckmann (Deutschland) und Parker Thompson (Kanada) siegten in der DJKM, Jorrit Pex (Niederländer) schaffte einen Doppelerfolg in der DSKM und Dorian Boccolacci (Frankreich) dominierte die DKM.

DJKM: Beckmann und Thompson teilen sich Siege

Rookie David Beckmann (Zanardi) sorgte für die erste große Überraschung zum Jahresbeginn. Der Youngster aus der ADAC Stiftung Sport brannte im Zeittraining eine Fabelzeit in den bayerischen Asphalt und verwies die versammelte Konkurrenz, um mehr als Dreizehntelsekunden, auf die weiteren Plätze. So war es auch keiner Wunder, dass Beckmann sich auch in den Vorläufen das Zepter nicht aus der Hand nehmen ließ. Mit zwei Siegen behauptete er seine Führungsposition und startete am Sonntag als Spitzenreiter in das erste Finale. Neben ihm durfte der Kanadier Parker Thompson (Energy Corse s.r.l.) gefolgt von Cedric Piro (PM-Racing), Benjamin Lessennes (VDK Racing Team) und dem dritten des letzten Jahres Martijn van Leeuwen (Keijzer Racing) platznehmen.

Pole-Setter David Beckmann präsentierte sich auch am Sonntag bestens aufgelegt. Der Zanardi-Pilot gewann den Start und setzte sich fortan deutlich von seinen Verfolgern ab. Beim Fallen der Zielflagge hatte er einen Vorsprung von mehr als einer Sekunde herausgefahren und war im Ziel glücklich über seinen Erfolg: „Nach meinem guten Start konnte ich mich auf meine Fahrt konzentrieren und von meinen Kontrahenten absetzen. Mein Kart funktionierte perfekt und ich bin zuversichtlich, dass ich auch im zweiten Lauf siegen kann.“ Beckmanns direkter Verfolger war sein Markenkollege Martijn van Leeuwen, aus der fünften Startposition auf die Reise gegangen, zog der Niederländer schon auf den ersten Metern an seinen Verfolgern vorbei und folgte auf Rang zwei.

Zurückstecken musste hingegen Parker Thompson, der Kanadier kam nur als Sechster aus der ersten Runde zurück, kämpfte sich im Rennverlauf aber wieder nach vorne und schaffte als Dritter den Sprung auf das Siegertreppchen. Auf einem sicheren vierten Rang folgte Cedric Piro vor Michael Kuiper (Keijzer Racing), der noch in der letzten Runde an Mick Betsch (KSM Racing Team) vorbei ging. Auf den weiteren Rängen folgten Maurice Geschwind (TB Motorsport Racing Team), Stan Pex (CRG Holland), Nicolai Kjergaard (TK Racing) und Alexey Korneev (RED Racing) als Zehnter.

Nach seinem verkorksten Start am Morgen, hieß der Mann des zweiten Rennens Parker Thompson aus Kanada. Mit einem perfekten Manöver übernahm er die Führung und gab diese bis zum Fallen der Zielflagge nicht mehr ab. Auf der zweiten Position behauptete sich erneut Martijn van Leeuwen, der Niederländer fuhr im Rennen das Tempo des Führenden, kam aber nie in Schlagdistanz. Als Dritter überquerte Auftaktsieger David Beckmann die Ziellinie und konnte damit, nach einer schlechten Anfangsphase, noch Schadensbegrenzung betreiben. In der Gesamtwertung führt der junge Westfale das Klassement nun aber an.

Für eine kleine Überraschung sorgte Maurice Geschwind, der Youngster mischte ganz vorne mit und schrammte nur hauchdünn am Podium vorbei. Im Ziel konnte er seinen Erfolg gar nicht fassen: „Es lief im Rennen richtig gut und ich habe einfach Gas gegeben. Ein Riesendank an mein Team für das perfekte Material, es hat richtig Spaß gemacht.“ Im Kampf um den letzten Pokal lieferten sich gleich vier Fahrer einen unglaublichen Fight und vertagten die Entscheidung bis in die letzte Runde. Hier hatte der Däne Nicolai Kjergaard den längeren Atem und durfte am Abend die Trophäe in Empfang nehmen. Als Sechster folgte Mick Betsch vor Alexey Korneev, Cedric Piro, Lirim Zendeli (KSM Racing Team) und Michael Kuiper.

DSKM: Jorrit Pex siegt auch im neuen Jahr

Doppelchampion Jorrit Pex (CRG Holland) machte dort weiter, wo er vor sechs Monaten aufgehört hat. Der junge Niederländer fuhr im Zeittraining die Bestzeit und war auch in den folgenden Heats nicht zu halten. Mit drei Siegen behielt er eine reine Weste und führte das 53-Mann starke Feld vor dem ersten Finale an. Ihm dicht auf den Fersen waren die beiden ehemaligen Kart-Weltmeister Davide Foré (DTK Racing Team Poland) und Arnaud Kozlinski (AVG-Racing) auf den Rängen zwei und drei. Die Top-Fünf komplettierte das schnelle deutsche Duo Marcel Jeleniowski (CRG Holland) und Stefan Ott (CRG Holand).

Nach seiner beeindruckenden Vorstellung während der Qualifikationsrennen musste Pex im ersten Finale zurückstecken. Der Niederländer rutschte in der Anfangsphase bis auf den dritten Rang zurück. In Führung ging indessen der Franzose Arnaud Kozlinksi und löste sich gleich auf den ersten Metern von seinen Gegnern. Doch nach nur fünf Runden folgte ein Rückschlag für den Franzosen. Im Infield musste er sein Birel-Kart im Aus abstellen und konnte nur noch zusehen, wie der amtierende Champion Jorrit Pex (CRG Holland) sein Tempo wieder anzog. Pex schien die meisten Reserven zu haben und legte zu Rennmitte den Grundstein zum späteren Sieg. Mit einem fairen Manöver zog er an Davide Foré vorbei und kassierte maximale Punkte.

In der Vergabe um Rang drei lieferten sich die beiden Deutschen Stefan Ott (CRG Holland) und Marcel Jeleniowski (CRG Holland) einen sehenswerten Fight. Die Oberhand behielt letztlich Lokalmatador Stefan Ott und war am Ende stolz sich gegen seine starke Konkurrenz behauptet zu haben. „Dass ich bei meinem Heimrennen so weit vorne lande, hätte ich mir nicht erträumt. Es läuft aber schon seit Freitag richtig gut und nun werde ich versuchen auch im zweiten Lauf zu überzeugen.“ Als Schnellster nicht CRG-Fahrer folgte Alexander Schmitz (KSM Racing Team) auf Rang fünf vor Finn Kooijman (CRG Holland), Menno Paauwe (Pauuwer Kart Racing), Jonas Hansen, Symen Wiggers (CRG Holland) und dem Zehntplatzierten Kevin Illgen (ADAC Sachsen e.V.).

Aus seinem Fehler des ersten Durchgangs hatte Jorrit Pex am Nachmittag gelernt und ließ diesmal nichts anbrennen. Vom Start weg hielt er seine Verfolger in Schach und sah nach 24 Rennrunden das Ziel erneut als Sieger. „Ein super Wochenende für mich und mein Team. Das Teilnehmerfeld ist in diesem Jahr noch einmal stärker, wir werden versuchen dieses Niveau im Jahresverlauf zu halten und ich freue mich schon auf meinen Start in Wackersdorf“, zog Pex am Abend Resümee.

Auch bei der Vergabe des zweiten Rangs gab es keine Verschiebung. Davide Foré versuchte zwar zur Rennmitte noch einmal den Anschluss zu Pex herzustellen, musste letztlich den Kontakt aber abreißen lassen und wurde erneut Zweiter. Deutlich spannender war der Fight um Rang drei. Lokalmatador Stefan Ott wurde zu Rennende deutlich langsamer und bekam mächtig Druck von seinen Verfolgern. Er ließ sich davon aber nicht beirren und verteidigte bis zum Fallen der Zielflagge seinen dritten Rang vor Menno Paauwe.

Ebenfalls eine tolle Vorstellung lieferte Kevin Illgen (ADAC Sachsen e.V.) ab, nach einem Jahr Pause meldete er sich prompt mit einer Podiumsplatzierung in der DSKM zurück. Komplettiert wurden die Top-Ten von Finn Kooijman, Ricardo Romkeam, Jonas Hansen, Jules Symkowiak (G-Star Raw Racing) und Symen Wiggers. Pechvogel des Rennens war Marcel Jeleniowski (CRG Holland), lange Zeit auf Rang drei, musste er sein Kart in der 16. Runde im Aus abstellen.

DKM: Doppelerfolg für Dorian Boccolacci

Der Franzose und Junior Driver des Lotus Formel 1 Teams Dorian Boccolacci (Engery Corse s.r.l.) feierte einen perfekten Einstand in der Deutschen Kart Meisterschaft. Erstmalig im höchsten Deutschen Kartsportprädikat am Start, fuhr er im Zeittraining die Bestzeit und ließ später auch zwei Vorlaufsiege folgen. Damit stand er im ersten Rennen am Sonntag ganz vorne in der Startaufstellung. Hinter ihm etablierten sich André Matisic (KKC-Racing), Viktor Compere (VDK Racing Team), Hannes Janker (TB Motorsport Racing Team) und Kim Oomen (Keijzer Racing) unter den ersten Fünf.

Auch im ersten Finale am Sonntag war gegen Dorrian Boccolacci kein Kraut gewachsen. Der junge Franzose ließ sich von den Kämpfen seiner Verfolger nicht beeindrucken und fuhr einen deutlichen Vorsprung heraus. Heiß her ging es indessen bei der Vergabe um Rang zwei. Bis zum Fallen der Zielflagge rechneten sich gleich fünf Fahrer Chancen auf den Platz hinter Sieger Boccolacci aus. Sich durchsetzen konnte letztlich der amtierende Vize-Champion John Norris (Mach1 Motorsport) vor Victore Compere, Kim Oomen und André Matisic, der damit erneut der erfolgreichste Deutsche war.

Michael Waldherr (RK Racing Team) behauptete sich auf Position sechs vor dem amtierenden DJKM-Champion Hannes Janker, Francois Becamel (VDK Racing Team), Rick Nadin (MM Racing Kart) und Lokalmatador Manuel Valier (Mach1 Motorsport). Sieger Boccolacci war mit seiner Premiere in der Königsklasse des deutschen Kartsports durchaus zufrieden: „Die DKM ist sehr professionell und der Wettbewerb hart. Ich bin glücklich gewonnen zu haben und möchte meinem Team für die Unterstützung danken.“

Wie schon im Rennen am Morgen, ließ Boccolacci auch im zweiten Lauf seinen Verfolgern keine Chance und brachte einen blitzsauberen Doppelsieg nach Hause. Die Show des Rennens lieferte jedoch Hannes Janker. Aus der siebten Position gestartet, kämpfte er sich nach vorne und schaffte das Kunststück, hinter Boccolacci, auf Rang zwei zu landen. „Nach Freitag habe ich damit nicht gerechnet. In Zusammenarbeit mit meinem Team konnten wir uns aber immer weiter annähern und nun bin ich Zweiter“, strahlte er nach der Siegerehrung.

In den letzten Runden wurde es auch noch einmal in der Vergabe um Rang drei spannend. Ähnlich wie Janker, nutzte auch die schnelle Niederländerin Kim Oomen ein Tief des vor ihr fahrenden Victor Compere und schaffte noch den Sprung auf das Siegertreppchen. Ebenfalls in den Pokalrängen landete André Matisic gefolgt von Francois Becamel, John Norris, Simon Mirguet (Daems Racing Team), Rick Nadin und dem Finnen Valteri Semi (Ward Racing.)

Nach dem ersten spannenden Schlagabtausch in der DKM, reist der Tross schon in drei Wochen (03.-05.05.2013) zum nächsten Wertungslauf. Dann sind die drei Prädikatsserien des Deutschen Motorsport Bundes (DMSB) im oberpfälzischen Wackersdorf zu Gast. Serienkoordinator Stefan Wagner freute sich über einen gelungenen Auftakt und blickt positiv in die Zukunft.

„Wir durften hier tolle, spannende und vor allem unfallfreie Rennen erleben. Die Qualität des diesjährigen Teilnehmerfeldes ist sehr hoch, das spiegelte sich deutlich in den Wertungsläufen wieder. Die Stimmung im Fahrerlager war sehr gut und macht Lust auf mehr. Eine große Resonanz durften wir auch bei den Zuschauern an den Bildschirmen zu Hause erfahren. An beiden Tagen schalteten mehr als 5.000 Fans weltweit unseren Live-Stream ein. Abschließend noch ein großer Dank an das DKM-Organisationsteam, welches wieder für einen reibungslosen Ablauf gesorgt hat.“
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