FIA ETCC
29.04.2013
Rikli Motorsport sammelt wichtige Punkte
Andrina Gugger war nach den ersten Metern mit ihrem Honda Civic FD auf der neuen Rennstrecke südlich von Bratislava mehr als beeindruckt: „Wow, was ist das denn für eine Strecke? Langgezogene, brutal schnelle Kurven, die beim Fahren im Auto einem Balanceakt gleichen, Sprünge, die einem das Herz in die Hose rutschen lassen und eine Übersichtlichkeit, die einen blind erscheinen lässt. Aber wisst ihr was – die ist absolut geil!“ Im Zeittraining qualifizierte sich die Powerfrau auf Position fünf der Super 2000-Fahrzeuge und hatte eines ihrer Ziele erreicht.
„Beim Zeitfahren haben mich die Jungs etwas veräppelt. Immer wenn ich mir 'äs Rüäbli' also ein Zugpferdchen gesucht hatte, sind sie in der letzten Kurve in die Boxengasse eingebogen und mir dabei im Weg rumgestanden“, kommentierte die Zürcherin, „ich konnte zumindest meine 2:19er Zeit realisieren“. Riesiges Glück hatte die Rennlady am Start des ersten Rennens. Die erste Runde überstand sie unbeschadet und reihte sich als Dritte ihrer Klasse hinter dem Safety-Car ein, das nach einem Crash auf den ersten Metern das geschrumpfte Feld einsammelte. Nach dem Re-Start in der vierten Runde hielt sie die Honda-Flagge hoch und erkämpfte sich mit starkem Einsatz einen achten Rang insgesamt und Platz vier der Super 2000-Division.
Auch im zweiten Wertungslauf zeigte die 22-Jährige einigen Kollegen die Rücklichter. Diego Romanini, den sie in Runde drei überholt hatte, wird dies bestätigen können. Nach neun Runden war sie wiederum als Vierte, hinter den BMW-Piloten Mat'o Homola, Petr Fulin und Michal Matĕjovský im Ziel. Die zwei guten Ergebnisse bescheren ihr Tabellenrang drei. In der Ladies Trophy stehen nun 40 Punkte auf ihrem Konto. Ulrike Krafft ist mit 24 Punkten Zweite und Ksenya Niks ist auf Rang drei (Fünf Punkte).
Andrina Gugger: „Beim ersten Rennen bin ich haarscharf an einem riesigen Startunfall vorbeigekommen. Als Folge meines achten Platzes bedeutete dies Pole für Rennen zwei! Mannomann war ich nervös! Glücklicherweise klappte alles verhältnismäßig gut und ich konnte erneut als Viertplatzierte sowie Siegerin der Ladies Trophy durchs Ziel düsen! Olé!“
Mit 20 Kilogramm Zusatzgewicht für seinen Auftakterfolg in Monza war Peter Rikli an diesem Wochenende auf dem Highspeedkurs unterwegs. Der Honda Civic FD mit der Startnummer zwei qualifizierte sich auf dem dritten Rang der Super 2000-Fahrzeuge und für die dritte Startreihe. „Wir haben die Tests und Trainings optimal für Abstimmungsarbeiten und einen Longrun nutzen können. Unser Ziel war eine tiefe 18er Rundenzeit (2:18.647 Min.), um bei der Musik zu sein. Meine Taktik wird morgen sein, mit einem Minimum an Risiko auf das Podium zu fahren“, erklärte Peter Rikli nach dem Zeittraining am Samstagnachmittag.
Doch schon auf den ersten Metern des ersten Wertungslaufs lösten sich sämtliche Strategien für den Eidgenossen im Kies neben der Strecke auf. Einer der Seat Cup-Piloten fuhr bereits kurz nach dem Start auf den Honda auf. Peter Rikli hatte seinen roten Rennwagen wieder fangen können, als ihn der nächste Seat traf. Den Rest gab dem Schweizer in diesem Rennen Aytac Biter, der ihn vollends neben die Strecke schob. In der Reparaturpause hatte die Rikli-Mannschaft alle Hände voll zu tun.
Zum zweiten Wertungslauf startete der Eidgenosse dem Feld aus der Boxengasse hinterher und brannte eine fulminante Aufholjagd in den Asphalt. Am Ende überquerte er als Sechster mit nur 0,289 Sekunden Rückstand hinter Diego Romanini die Ziellinie. „Wir haben in der Pause das Auto notdürftig geflickt und die Abstimmung komplett um und extrem auf Speed gestellt. Das war zwar gefährlich für die Reifen, aber die einzige Möglichkeit, Anschluss zu finden und nach der Nullnummer im ersten Rennen so viele Punkte wie möglich zu retten“, so Peter Rikli am Sonntagnachmittag. Zu den Vorkommnissen des ersten Laufs meinte er: „Das Niveau der Cup-Piloten ist nicht das der übrigen EM-Fahrer. Ich hoffe, dass so eine unvernünftige Aktion bestraft wird.“ In der Tabelle ist der Wangener aus dem Aare-Städtli nun mit vierzehn Punkten auf Rang fünf zu finden.
Die Highlights des Rennwochenendes werden am Dienstag, den 30.04.2013, um 14:00 Uhr auf Eurosport2 ausgestrahlt. Und am 19. Mai steht die dritte Veranstaltung des FIA ETCC auf dem Programm. Auf dem österreichischen Salzburgring in der Nähe der Mozartstadt wird es wieder um Positionen, Punkte und Meisterschaft gehen.