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GP2
24.09.2013

Hilmer Motorsport: GP2-Abenteuer Singapur

Bei seiner Premiere konnte Hilmer Motorsport beim GP2-Rennwochenende in Singapur punkten und sich in der Teamwertung unter die besten fünf Mannschaften der Serie verbessern. Ernüchternd verlief einmal mehr die Qualifikation am Freitag, die gleichzeitig Ausgangspunkt für eine beeindruckende Aufholjagd von Jon Lancaster war.

Die Eindrücke rund um den fünf Kilometer langen Stadtkurs von Singapur sind gigantisch. Der Kurs direkt am Meer in der Marina Bay führt durch historische Kolonial- und hochmoderne Bankenviertel – alles auf einem Großteil der Straßen des Stadtstaates. Auf diesen konnte am vergangenen Wochenende das Rookieteam von Hilmer Motorsport aus dem bayerischen Niederwinkling insgesamt neun Punkte erkämpfen und sich in der Teamwertung auf Platz fünf verbessern.

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Erfolgreichster Fahrer war einmal mehr Jon Lancaster (#23) mit seinem 612 PS starken Auto. „Es ist immer wieder erstaunlich, wie stark Jon sich im Rennen durch das Feld arbeitet. Seine Formkurve steigt auch noch jetzt auf der Zielgeraden der Saison an. Das ist für uns als Team wichtig und für Jon in Sachen Meisterschaft auch“ lobt Teamchef Franz Hilmer den 24-Jährigen. Dabei war im Hauptrennen am Samstag die Ausgangsposition des Briten nach der enttäuschenden Qualifikation noch denkbar schlecht. Von Platz 20 aus kämpfte sich Jon über 28 Runden nach vorn und wurde mit zwei Punkten für Rang neun belohnt. „Die Bedingungen waren wahnsinnig hart. Das Rennen ging an die Substanz. Ohne eine gute Kondition und ohne ein so starkes Auto hätte ich mich diesmal nicht so verbessern können. Schade, dass ich nur Neunter bin, sonst wäre ich im Sprintrennen von der Poleposition gestartet.“

Erneut mit schnellem Sonntagsauto

Aber auch im Sprint über 20 Runden verbesserte sich Jon durch starke Zweikämpfe deutlich und sicherte sich und Hilmer Motorsport mit Platz fünf wichtige Meisterschaftszähler. Adrian Quaife-Hobbs (#22) konnte am Sonntag ebenfalls einen Punkt auf das Teamkonto einbringen. Gesundheitlich angeschlagen musste Adrian am Samstag einen Rückschlag hinnehmen und sich im Anschluss an das Rennen einem Medizincheck unterziehen und von den klimatisch anspruchsvollen Bedingungen erholen. Am Sonntag leistete er mit frischer Energie einen echten Kraftakt und wurde Achter. Mit insgesamt neun Punkten rückt Hilmer Motorsport auf Platz fünf der Teamwertung nach vorn. Diesen gilt es beim Saisonfinale Anfang November in Abu Dhabi zu verteidigen. Die Vorbereitungen dafür haben bereits mit Überfahrt der Ziellinie begonnen.

Stimmen nach dem Rennen

Franz Hilmer (Teamchef): „Wir hatten mit dem Debut in Singapur eine große Herausforderung vor uns, sowohl logistisch, als auch mit dem Setup unserer Autos und natürlich auch mit den besonderen Bedingungen hier. Es ist uns am Freitag leider nicht gelungen, das Auto unter die besten Zehn zu bringen. Dafür war aber einmal mehr unser Rennspeed fantastisch. Das haben Jon und Adrian in beiden Rennen bewiesen. Einmal mehr eine tolle Leistung von Jon und auch Adrian hat trotz seiner gesundheitlichen Probleme absoluten Respekt verdient.“

Adrian Quaife-Hobbs (#22): „Das war ein hartes Wochenende für mich. Ich bin froh, die extreme Belastung geschafft zu haben und mich nun wieder vollständig erholen zu können. Die Infektion von Spa brach auf dem Weg nach Singapur wieder aus. Die Ärzte haben es deswegen auch für notwendig erachtet, sofort die Knoten zu entfernen. Trotzdem hat das mein Rennwochenende beeinflusst. Umso glücklicher bin ich, mich im Sprintrennen unglaubliche 14 Plätze verbessert zu haben. Das zeigt einmal mehr, wie stark das Auto von Hilmer Motorsport ist. Jetzt nutze ich die Zeit bis Abu Dhabi zur Regeneration und zum intensiven Training und möchte zum Saisonfinale noch einmal angreifen.“

Jon Lancaster (#23): „Das waren zwei gute Rennen. Schade, dass die Qualifikation nocht so gut war. Das lag sicherlich auch an der fehlenden Erfahrung auf der Strecke und dem Verkehr. Mein Auto war wie so oft in dieser Saison sehr gut abgestimmt. Jetzt müssen wir es für das große Finale in Abu Dhabi vorbereiten. Ansonsten habe ich Singapur einfach nur genossen. Es ist eine unglaubliche Stadt, aber sie ist auch unglaublich heiß – eine tolle Erfahrung.“