PCHC
10.07.2013
Reichlich Action beim vierten Lauf zur PCHC
Am Gesamtsieg von Michael Schrey gab es nichts zu rütteln. Sowohl die Pole als auch die beiden Rennen waren fest in der Hand des ehemaligen Porsche Supercup Piloten. Im zweiten Rennen überrundete der Gesamtsieger sogar das komplette Feld und schnappte sich einige der vor ihm gestarteten 996er Cup Porsche. „Für mich lief es natürlich perfekt. Das Auto ist auch wie für Oschersleben gemacht. Der Saugmotor, der Abtrieb und die etwas breiteren Räder, das passt für diese Strecke ideal. Mit dem Ergebnis bin ich sehr zufrieden“, so Michael Schrey.
Spannung beim Kampf ums Treppchen
Weitaus spannender ging es um die Plätze dahinter zu. Gerade das erste Rennen war an Spannung und Dramatik kaum noch zu überbieten. Während Schrey vornweg dampfte, klemmten sich Martin Rohwetter (Porsche 964 RSR 3,8), Frank Kawalek (Porsche 911 RS), Ulrich Rossaro (Porsche 993 Cup) und Christian Holz dahinter. Ein Dreher in der fünften Runde kostete Martin Rohwetter die Führung in dieser Vierergruppe. Frank Kawalek konnte den zweiten Platz gegen die ständigen Angriffe von Christian Holz und Ulrich Rossaro lange Zeit verteidigen. Da sich zudem Martin Rohwetter wieder an den Dreierpulk herangearbeitet hatte, schien alles auf eine spannende Schlussphase hinauszulaufen.
Doch zunächst verabschiedete sich Ulrich Rossaro, der seinen Porsche 993 Cup nach Start und Ziel abstellte. Kurz darauf krachte Martin Rohwetter in der engen Schikane nach der Start- und Zielgerade in den vor ihm fahrenden Porsche 911 RS von Frank Kawalek. „Nach Start und Ziel fiel mir in der Schikane plötzlich die Bremse durch. Trotz zweimaligem Pumpen zeigte sich keine Reaktion. Ich kam auf ein Curb und plötzlich sah ich nur noch den Himmel vor mir. Ich bin richtig abgehoben und bin dann leider in das Auto von Frank Kawalek geknallt“, schilderte Rohwetter die entscheidende Szene des Rennens. „Ich konzentrierte mich darauf, das Rennen als Gesamtzweiter nach Hause zu bringen. In der Schikane nach Start und Ziel flog im wahrsten Sinne des Wortes plötzlich der gelbe Porsche in die Seite meines Autos. Da ist nun einiges kaputt“, so Frank Kawalek.
Perfektes Wochenende für das Team Holz
Davon profitierte in erster Linie Christian Holz, der als einziger aus der Vierergruppe am Ende übriggeblieben war. Der Transaxle-Pilot hatte es als einziger Fahrer geschafft mit Sieger Michael Schrey in einer Runde zu bleiben. „Wir haben gut gefightet. Es ging immer zwischen dem zweiten und vierten Platz hin und her. Leider war dann der Unfall – ich hatte Glück, andere Pech. Für mich war es einfach ein geiles Rennen. Es war das bisher tollste Rennen der ganzen Saison“, freute sich der Zweitplatzierte. Am Sonntag tat es Sebastian Holz seinem Bruder gleich und platzierte den Porsche 944 Turbo ebenfalls auf der zweiten Position. Im Gegensatz zum ersten Rennen war der zweite Durchgang dann aber eine eher verhältnismäßig ruhige Angelegenheit. „Es ist alles problemlos gelaufen, da ich nach der dritten Runde einen schönen Vorsprung hatte. Ich habe immer nach hinten geachtet, dass da nicht noch einer rankommt. Gesamtzweiter und Klassensieg, ein gutes Wochenende für uns“, so Sebastian Holz.
Tittmann und Irmgartz gewinnen die Klasse 6
Der dritten Platz holte sich bedingt durch die Ausfälle Thomas Tittmann, der Ralf Bender (Porsche 964 Cup) auf den vierten Rang verweisen konnte. „Ich bin natürlich mit dem Ergebnis des ersten Rennens sehr zufrieden. Ich muss aber dazu sagen, dass ich einen Trainingsunfall mit Thorsten Rose hatte. Wenn mir Ralf Schmaus nicht seine Hinterräder geliehen hätte, hätte ich nicht starten können. Das war ein ganz toller kollegialer Zug. Im Rennen selbst war es ein richtig eisenharter Kampf mit Ralf Bender, der sehr viel Druck gemacht hat. Ich konnte mich nicht absetzen und musste mich bis zum Schluss wehren“, berichtete Thomas Tittmann, der sich damit den Sieg in der Klasse 6 vor Ralf Bender und Günther Weber (Porsche 964 Carrera 4) sowie Enrico Schenke (Porsche 964 Cup) holte.
Am Sonntag ging der dritte Platz an Ulrich Rossaro, der nach seinem Ausfall am Vortag von ganz hinten durchs Feld gepflügt war. Den vierten Platz schnappte sich Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS), die von ganz hinten gestartet war. Damit sicherte sich die schnelle Porsche-Pilotin den Sieg in der Klasse 6 vor Thomas Tittmann und Teamkollege Ralf Bender. „Das war heute ein nachträgliches Geburtstagsgeschenk für meinen Papa. Ich bin doch relativ schnell nach vorne gekommen, bis ich auf Ralf Bender und Thomas Tittmann auflief. Das hat heute jedenfalls großen Spaß gemacht“, erzählte Alexandra Irmgartz. Wie schon im ersten Rennen musste sich Thomas Tittmann mit allem gegen Ralf Bender wehren. „Es war ein Kampf mit Haken und Ösen, aber immer fair“, so Tittmann. Den vierten Platz in der diesmal besonders gut besetzten Klasse 6 holte sich Christian Mussler vor Ralf Schmaus (Porsche 964 Cup) und René Lorenz (Porsche 993).
Thomas Hähner mit Zweifachsieg in der Klasse 4
In der Klasse 4 verbuchte Thomas Hähner (Porsche 968) einen Doppelsieg. In beiden Rennen war allerdings Asim Demir (Porsche 968) ein harter Konkurrent um den Klassensieg. Lange klebte der weiß-grüne 968er am Heck des späteren Siegers. Erst als sich Asim Demir einen wilden Ausritt durch die Botanik erlaubte, konnte Thomas Hähner den Sieg sicher vor Demir und Norbert Schuster (Porsche 968) ins Ziel bringen. Im zweiten Rennen setzte sich Asim Demir vor Thomas Hähner, Norbert Schuster und Andreas Pöhlitz an die Spitze der Klasse. Doch schon nach sechs Runden musste der bis dato Führende seinen Porsche mit überhitztem Motor abstellen. „Ich bin mit dem Auto und meiner Leistung nach dem ersten Rennen zufrieden. Leider musste ich das zweite Rennen abbrechen“, so Asim Demir.
Dadurch sicherte sich Thomas Hähner seinen zweiten Klassensieg an diesem Wochenende. „Nach dem Rennen am Nürburgring haben wir den Wagen neu aufgebaut. In der Kürze der Zeit hat die Motorabstimmung noch nicht richtig funktioniert. Mitte des Rennens musste ich immer wieder die Heizung anmachen, damit der Motor nicht heiß läuft. Was das bei diesem Temperaturen bedeutet, kann man sich denken. Aber am Ende war das natürlich mit den zwei Klassensiegen und dem Punktestand in der Meisterschaft ein erfolgreiches Wochenende“, freute sich Thomas Hähner.
Die Klasse 3 ging zweimal an Philip Ring im ältesten 911er Porsche des gesamten Starterfelds. Dr. Willi Beck (Porsche 924) belegte im ersten Durchgang den zweiten Platz. Christian Mussler gewann zweimal die Klasse 7, nachdem sich sowohl Martin Rohwetter, als auch Mate Eres (Porsche 964 RSR 3.8) frühzeitig verabschiedet hatten. „Nach den letzten guten Ergebnissen war ich sehr zuversichtlich. Aber dann traten Bremsprobleme auf. Ich bin dann im zweiten Rennen gestartet, musste aber bald aufgeben. Das war heute richtig frustrierend“, so Mate Eres.