Porsche Carrera Cup
15.07.2013
Erster Saisonsieg für Aust Motorsport in Nürnberg
Dass das Qualifying auch auf dem Norisring der Schlüssel zum Erfolg wird, war allen Beteiligten schon im Vorfeld klar. Mit den Startpositionen zwei (Sonntag) und drei (Samstag) von Norbert Siedler war Teamchef Frank Aust zufrieden. „Das ist eine gute Ausgangslage. Wenn am Start alles passt, ist damit vieles möglich.“
Im ersten Rennen am Samstag konnte Siedler im 450 PS starken Ruville-Porsche schnell den zweiten Platz erobern. „Ich bin gut weggekommen und habe mich in der ersten Kurve auf der Innenseite an Robert Lukas vorbei gebremst“, berichtete der Profirennfahrer aus Tirol. Bis zum Zielstrich gab er diese Position nicht mehr her – und sicherte sich damit sein drittes Podest-Resultat der Saison. Motiviert von diesem Ergebnis ging der Aust-Motorsport-Pilot auch in das zweite Rennen am Sonntag. Mit seinem 911er im Design vom Hamburger Systemtechnik-Spezialisten Ruville übernahm Siedler nach wenigen Runden die Führung. „Ich war absolut am Limit unterwegs“, berichtete er im Anschluss. Bis zur Rennhälfte setzte ihn der Däne Nicki Thiim gehörig unter Druck. „In der Schlussphase konnte ich das Rennen aber kontrollieren.“
Trotzdem war die Nervosität am Kommandostand von Aust Motorsport groß: „Als Norbert als Sieger über die Ziellinie ging, ist uns allen ein riesiger Stein vom Herzen gefallen“, berichtete ein erleichterter Team-Manager Wolfgang Schumacher. Durch den Sieg macht der 30-jährige Porsche-Spezialist einen großen Schritt in der Meisterschaft. Er liegt jetzt mit 120 Punkten auf Rang zwei, 15 Punkte hinter Spitzenreiter Kévin Estre.
Lokalmatador Elia Erhart konnte sich im zweiten Aust-Porsche bei seinem Heimspiel über die Unterstützung von mehr als 300 Gästen freuen. Trotzdem lief es für ihn im Qualifying noch nicht optimal: „Mit Startposition 19 für beide Rennen bin ich auf keinen Fall zufrieden“, erklärte er nach dem Zeittraining enttäuscht. „In den Rennen muss es auf jeden Fall ein gutes Stück nach vorne gehen!“ Der 25-Jährige blieb seinen Worten treu und fuhr schon im Samstagsrennen bis auf den 15. Rang nach vorne. Am Sonntag sprang für ihn sogar ein weiteres Top-Ten-Ergebnis heraus: In der Startphase hielt sich der Lokalmatador aus allen Rangeleien heraus und fand sich schnell in den Top-Zwölf wieder.
Im weiteren Verlauf arbeitete er sich konstant weiter nach vorne und setzte in den Schlussrunden auch noch den neuntplatzierten Schweizer Jeffrey Schmidt unter Druck. „Einmal konnte ich mich neben Jeffrey setzen, leider hat es nicht ganz gereicht. Von Platz 19 aus in die Top-Zehn zu fahren ist Schadensbegrenzung auf hohem Niveau. Damit muss ich heute zufrieden sein.“
„Ein fast perfektes Wochenende für unsere Mannschaft“, fasste Teamchef Frank Aust die Ereignisse vom Norisring zusammen. „Norbert ist zwei wirklich grandiose Rennen gefahren und hat mit dem erlösenden Sieg endlich gezeigt, dass wir ganz vorne mit dabei sind.“ In der Team-Wertung liegt Aust Motorsport weiterhin auf dem dritten Rang, konnte den Rückstand zur zweitplatzierten Mannschaft jedoch deutlich verkürzen. „Wir müssen in den nächsten Rennen da weitermachen, wo wir hier aufgehört haben.“
Alle die den Sieg von Norbert Siedler auf dem Norisring verpasst haben, können sich die Highlights am Montag noch einmal in Ruhe anschauen: Dann sendet „n-tv“ in einer 30-minütigen Magazinsendung eine Zusammenfassung vom Wochenende.