Rallye Dakar
21.01.2013
Three-O-One und ihr Platz in der „Dakar“-Geschichte
Und der jüngste, den das Duo nach über 8.000 Kilometern durch Peru, Argentinien und Chile feierte, markiert erneut einen Coup der Verlässlichkeit, Prädikat: Three-O-One-Style.
Seit 2007 starten „Ginny“ und „Schnietz“, wie sich der bodenständige Fahrer aus Südafrika und der sympathische Navigator aus Norddeutschland gegenseitig freundschaftlich nennen, gemeinsam bei der „Dakar“. Und stets erreichten sie das Ziel. Bei der mythischen Wüstenrallye, dem gnadenlos-zweiwöchigen Abnutzungskampf von Mensch und Maschine ist das alles andere als selbstverständlich. Mit ihrem Toyota Hilux „made in South Africa“ erkämpften sich de Villiers und von Zitzewitz bei der 2013er-Ausgabe der „Dakar“ hinter den Rekordsiegern Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret im hochfavorisierten X-raid-Mini Rang zwei. Und das vor weiteren Hochkarätern. Während die Sieger die Erwartungen erfüllten, übertraf die Three-O-One sie bei weitem.
Erfolgsmodell Zuverlässigkeit: Das Mastermind sitzt links. Und rechts.
Es ist ihr Stil. Und er ist erfolgreich. Kalkuliertes Risiko als perfektes Rezept – Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz gelten als die Zuverlässigsten ihres Metiers. 2009 sicherten sie sich mit Volkswagen so einen in mehrfacher Hinsicht historischen Sieg bei der Rallye Dakar. Auch 2013 saß das Mastermind in Fahrtrichtung links: Giniel de Villiers, der mit unbeirrbar verlässlichem Fahrstil das Material gleichzeitig an die Grenzen aber auch sicher ins Ziel bringt. Und das Mastermind sitzt rechts: Dirk von Zitzewitz, der mit instinktivem Gespür, stets den richtigen Weg zu finden als Navigator gleichwertiger Garant für Erfolg ist. Das Orientieren an realistischen Zielen ist „Ginny“ wie „Schnietz“ als Charaktereigenschaft in die Wiege gelegt. Der überraschend-überragende zweite Rang bei der „Dakar“ ist Ergebnis dieses Erfolgsgeheimnisses.
Publikumsliebling mit Pritsche: evolutionierter Hilux „made in South Africa“
2009 hatten Giniel de Villiers und Dirk von Zitzewitz die bis heute andauernde Ära der Diesel-Dominanz bei der Rallye Dakar eingeläutet. 2012 und 2013 zeigten sie das Potenzial seriennaher, von herkömmlichem Ottokraftstoff angetriebener Motoren. Im vergangenen Jahr hatte das südafrikanisch-deutsche Duo mit Rang drei den ersten Podiumsplatz eines Nicht-Diesels seit 2009 gefeiert. Jetzt, 2013, sicherten sich „Ginny“ und „Schnietz“ das beste Ergebnis eines „Dakar“-Prototypen mit Ottomotor in Südamerika überhaupt.
Ihr Toyota Hilux, der vom Team Hallspeed für Toyota Südafrika entwickelt und eingesetzt wurde, durchlief seit dem vergangenen Jahr eine stramme Evolution: Ein seriennaher 5-Liter-V8-Motor werkelt anstelle einer 4,7-Liter-Variante in dem Offroad-Fahrzeug mit Pritsche – und lieferte einen Zugewinn an Drehmoment und Leistung, der trotz eines höheren Gesamtgewichts eine ideale Voraussetzung für den härtesten Test im Motorsport darstellte.
Sand, Schotter und Geröll: die anspruchsvollste „Dakar“ aller Zeiten
Noch nie hatte eine Rallye Dakar derart fordernd begonnen, noch nie war der fahrerische und technische Anspruch so hoch wie anno 2013. Die Three-O-One stellte sich vom ersten Tag an erfolgreich unerbittlichem Terrain. Vom Start in Lima/Peru bis zum Ziel in Santiago/Chile führt die Route über teils kleine, gemeine Dünen im Süden Perus über turmhohe Exemplare mit weichem Sand in Argentinien und die durch die unwirtliche Atacama-Wüste Chiles.
Zwei Andenquerungen mit Passhöhen rund um die 5.000-Meter-Marke sowie extreme Hitze und sintflutartige Regenfälle machten die „Dakar“ 2013 zu einer besonderen Herausforderung. Eine die Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz stets erfolgreich meisterten. Elf von 14 mögliche Top-5-Resultaten schlugen für de Villiers/von Zitzewitz bei der Dakar 2013 zu Buche.
Stimmen der Fahrer
Giniel de Villiers: „Platz zwei – das ist wie ein Sieg für uns! Schon vergangenes Jahr haben wir unserer eigenen Erwartungen bei weitem übertroffen. Dass wir unseren dritten Platz von 2012 noch einmal übertreffen könnten, hätte wir vor der ‚Dakar‘ 2013 nicht zu träumen gewagt. Denn in diesem Jahr war die Konkurrenz noch größer als noch 2012. Es gab eine Menge Sieganwärter. Und dann gab es uns Underdogs. Mit unserer Zuverlässigkeit haben wir nicht nur diese schwere Rallye gemeistert, sie war auch unser Erfolgsgeheimnis. Unser Dreijahres-Programm hat mit einem erstklassigen Resultat begonnen. Da freut man sich schon jetzt auf das kommende Jahr, obwohl diese ‚Dakar‘ extrem anstrengend war.“
Dirk von Zitzewitz: „In einem Wort: wow! Mehr hätten wir uns für diese Rallye Dakar nicht wünschen können. Platz zwei – auf eine solche Wette wäre ich niemals eingegangen. Doch wir haben uns diese Position mit unserer Zuverlässigkeit, einem starken Auto, das in die richtige Richtung entwickelt wurde und einem super Team hart erarbeitet. Der Spruch ‚’To finish first, first you have to finish‘ wurde in der Formel 1 geprägt. Für die ‚Dakar‘ hat er noch mehr Richtigkeit. Ich bin wahnsinnig stolz auf dieses Ergebnis. Die Sache ist einfach erklärt: Diese ‚Dakar‘ war hart. Aber wir waren härter.“
Rallye-Dakar-Gesamtwertung 2013
01. Stéphane Peterhansel/Jean-Paul Cottret (F/F), Mini, 38:32.39 Std.
02. Giniel de Villiers/Dirk von Zitzewitz (ZA/D), Toyota, 39:15.01 Std.
03. Leonid Novitzkiy/Konstantin Zhiltsov (RUS/RUS), Mini, 40:01.01 Std.
04. Nani Roma/Michel Périn (E/F), Mini, 40h 09m 22s
05. Orlando Terranova/Paulo Fiuza (ARG/PRT), BMW, 40:21.49 Std.
06. Carlos Sousa/Miguel Ramalho (PRT/PRT), Great Wall, 41:10.55 Std.
07. Ronan Chabot/Gilles Pilot (F/F), SMG, 41:50.44 Std.
08. Guerlain Chicherit/Jean-Pierre Garcin (F/F), SMG, 42:00.23 Std.
09. Pascal Thomasse/Pascal Larroque (F/F), Buggy MD Rallye, 43:08.11 Std.
10. Lucio Ezequiel Alvarez/Bernardo Rolando Graue (ARG/ARG), Toyota, 43:18.27 Std.