Rallye WM
03.05.2013
Volkswagen in Argentinien vorn – Ogier führt vor Loeb
Der Rallye-Donnerstag des fünften Saisonlaufs zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) verlangte Mensch und Material alles ab: Nebel und leichter Nieselregen, raue Schotterpisten sowie eine knifflige Reifenwahl sorgten rund um Córdoba für Spannung.
Je zweimal galt es die beiden Prüfungen „Santa Catalina/La Pampa“ und „Asochinga/Agua de Oro“ zu bewältigen. Die Volkswagen Piloten entschieden sich im zweiten der beiden Durchgänge für vorwiegend weiche Michelin-Reifen – und lagen damit goldrichtig. Sébastien Ogier führt im Polo R WRC vor den beiden abschließenden Tagen der Rallye Argentinien mit 16,3 Sekunden Vorsprung vor Rekordweltmeister Sébastien Loeb (Citroën). Für Ogier schlagen insgesamt vier von fünf möglichen Bestzeiten zu Buche.
Stimmen, 2. Tag Rallye Argentinien
Jari-Matti Latvala, Volkswagen Polo R WRC #7: „Ein Tag mit Höhen und Tiefen für uns. Vom Tempo her waren wir heute grundsätzlich vorn dabei – wie etwa auf der ersten und dritten Prüfung. Auf der zweiten war ich an einer Stelle etwas zu schnell und habe einen Stein unglücklich getroffen. Ich hatte Glück im Unglück und konnte weitermachen. Doch nach dem Treffer funktionierte meine Handbremse nicht mehr, die wir in Spitzkehren einsetzen, um das Auto herumzuwerfen. Dazu ließen die Reifen am Schluss dieser Prüfung deutlich nach. Nachdem meine Crew im Service einen super Job gemacht hat, lief es wieder nach Plan, aber in der vierten Prüfung streikte erneut die Handbremse. In den Spitzkehren habe ich etwas Zeit verloren. Ich hätte mehr aus diesem Tag machen können, deswegen bin ich nicht ganz glücklich.“
Sébastien Ogier, Volkswagen Polo R WRC #8: „Wir sind sehr zufrieden damit, wie die Rallye für uns bisher verläuft. Gleich zu Beginn eines Tages die erste Wertungsprüfung zu gewinnen, ist natürlich ein gutes Gefühl. Auf der zweiten sind wir auf Dani Sordo aufgelaufen, was uns etwas Zeit gekostet hat. Aber das gehört zum Rallye-Sport dazu. Am Nachmittag haben wir uns für vier weiche und zwei harte Michelin entschieden. Das war sicher nicht die schlechteste Wahl. Nach diesem harten Tag vorn zu liegen ist super, jetzt konzentrieren wir uns auf den Rest der Rallye. Es liegen schließlich noch lange und schwierige Prüfungen vor uns.“
Andreas Mikkelsen, Volkswagen Polo R WRC #9: „Diesiges Wetter und Nebel am Morgen, dazu vier extrem lange und körperlich anstrengende Wertungsprüfungen – die Rallye Argentinien hat es uns heute nicht besonders leicht gemacht. Wegen der großen Luftfeuchtigkeit und der hohen Temperaturen im Cockpit wurde die Fitness also voll gefordert. Wir haben heute an der Abstimmung gearbeitet und sind erstmals mit unserem neuen Aufschrieb unterwegs gewesen. Alles entwickelt sich in die richtige Richtung: Die Zeiten werden besser und ich fühle mich von Meter zu Meter wohler im Polo R WRC. Das Ergebnis stimmt auch – gern würden wir natürlich auch an den kommenden beiden Tagen so weitermachen.“
Jost Capito, Volkswagen Motorsport-Direktor: „Ein Tag wie der heutige ist einer nach dem Geschmack eines Motorsport-Direktors. Jeder im Team hat dazu beigetragen, dass wir nach so schwierigen Prüfungen in Führung liegen. Ein Baustein war, dass wir die richtigen Wetterinformationen in die richtige Reifenwahl am Nachmittag umgesetzt haben. Die Mechaniker haben beim Mittagsservice zudem absolut perfekte Arbeit abgeliefert und alle drei Polo R WRC in bestem Zustand zurück in die Rallye geschickt. Fahrer und Beifahrer haben heute ebenfalls eine starke Leistung gezeigt. Kurzum: Ich bin stolz auf die gesamte Truppe.“
Und da war dann noch ...
... der lange Weg der Recce-Autos. Die Volkswagen Golf R, die Jari-Matti Latvala, Sébastien Ogier und Andreas Mikkelsen bei der Besichtigung der Wertungsprüfungen vor den Rallyes benutzt werden, werden zunächst noch am Rallye-Wochenende überholt und anschließend von Argentinien direkt nach Australien verschifft. Die Überseecontainer des Volkswagen Teams mit Ersatzteilen und Ausrüstung gehen ebenfalls auf direktem Weg nach Australien. Die Rallye Australien wird vom 12. bis 15. September ausgetragen.