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STT
24.04.2013

Fesselender Auftakt der Spezial Tourenwagen Trophy

Zwei spannende Rennen sorgten für einen gelungen Saisonauftakt der Spezial Tourenwagen Trophy auf dem Hockenheimring. Bei den Bosch Hockenheim Historic holte sich am Samstag zunächst Ulrich Becker im Porsche 997 GT3 RSR den Gesamtsieg. Am Sonntag war dagegen Edy Kamm mit seinem Audi A4 DTM nicht zu bezwingen.

Beim ersten Rennen spielten die feuchten Streckenverhältnisse die entscheidende Rolle, wie auch Sieger Ulrich Becker zugab: „Der Regen war heute das alles entscheidende“. Der Marler, letztes Jahr noch zweimal Gesamtzweiter hinter Kuismanen, setzte sich gleich beim Start hinter die über 700 PS starke Chrysler Viper GTS-R des Vorjahresmeisters. Der konnte zunächst einen Vorsprung herausfahren, hatte dann aber mit stark abbauenden Reifen zu kämpfen. Zwei Runden vor Schluss schlüpfte Ulrich Becker nach Start und Ziel innen rechts an der Viper des Finnen vorbei. „Ich sah, dass Pertti stark rutschte und ich konnte schließlich die Lücke zufahren“, erzählte Ulrich Becker, der damit seinen dritten Gesamtsieg in der Spezial Tourenwagen Trophy geholt hatte.

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„Kein Audi-Wetter“, hatte dagegen Edy Kamm am Samstag noch verlauten lassen, womit der Schweizer recht behalten sollte. Mehr als der vierte Gesamtplatz war für den Audi-Piloten nicht drin, da die Reifen bei den kalten Bedingungen nicht richtig ins Arbeiten kamen. „Am liebsten ganz heiß, flüssiger Asphalt“, wünschte sich Kamm zum Sonntagsrennen. Ganz so heiß wurde es nicht, aber die Bedingungen waren für den DTM Audi am Sonntag um Längen besser. Das nutzte der mehrmalige Schweizer Meister, um dem Feld vorneweg zu preschen. Am Ende der 15 Runden-Distanz stand ein klarer Start- und Zielsieg mit fast 13 Sekunden Vorsprung auf Pertti Kuismanen. „Mein Glück war natürlich schon, dass Pertti Kuismanen zurückversetzt wurde. Erst nach vier, fünf Runden habe ich gedacht, dass ich eine Chance auf den Sieg habet“, so Edy Kamm.

Höhen und Tiefen bei René Aeberhardt

Ein Wochenende mit Höhen und Tiefen erlebte René Aeberhardt beim ersten Einsatz des neuen BMW Z4 GT3. Der Schweizer stellte den GT-Boliden gleich in die zweite Startreihe, wurde dann aber um fünf Plätze wegen Überholens unter Gelb zurückversetzt. Doch schon nach der Startrunde hatte der BMW-Pilot wieder die vierte Position inne. Im folgenden Umlauf kassierte Aeberhardt den Porsche 997 GT3 Cup S von Jorma Vanhanen und lag damit auf Platz drei. „Es war schon das Ziel einmal auf das Gesamttreppchen zu fahren. Dass es aber gleich beim ersten Rennen passiert, damit habe ich nicht gerechnet. Zumal ich das erste Mal mit dem Auto im Regen gefahren bin“, zeigte sich der Schweizer zufrieden mit dem Debüt und der ersten Treppchenplatzierung. Mit dem zweiten Platz in der Klasse 2 vor einem stark fahrenden Ulf Ehninger im Audi RS4 war das Ergebnis perfekt abgerundet.

Ein ähnliches Wochenende erlebte auch Daniel Schrey. Im ersten Heat drehte sich Schrey direkt nach dem Start fast in die Reifen. Bis auf die achte Position und dem zweiten Platz in der Klasse 1 ging es bei der Aufholjagd nach vorne. Am Sonntag hielt der Viper-Pilot Ulrich Becker erfolgreich hinter sich und holte sich den dritten Platz auf dem Treppchen. Dies reichte erneut zum zweiten Platz in der Klasse 1 vor Jan van Es (Porsche 993 GT2) und Jörg Lorenz (Porsche dp 935).

Jörg Bernhard erlebt ein Wochenende zum Vergessen

Gewohnt schnell waren die Piloten der STT Spezialklasse, wo Edy Kamm zweimal den Klassensieg holte. Sven Fisch sicherte sich im V8 STAR mit den Gesamtplätzen sechs und fünf beide Male den zweiten Rang in der Klasse. Im ersten Rennen sorgte eine Pirouette auf der nassen Strecke dafür, dass der V8 STAR bis auf den zehnten Platz zurückgereicht wurde. „Ich hatte das Problem, dass ich zu alte Regenreifen drauf hatte und diese nicht warm fahren konnte“, so Sven Fisch.

Als Dritter durfte „Franz Adolf“, der sein erstes Rennen auf einem V8 STAR bestritt, aufs Treppchen. Dort wäre im zweiten Heat auch Jörg Bernhard gelandet. Nachdem der Altenbacher am Samstag wegen Reifenproblemen aufgegeben hatte, zeigte sich Bernhard angriffslustig. Ein packender Zweikampf mit Porsche-Pilot Christian Franck fesselte die Zuschauer. Doch eine Runde vor Schluss brach der Heckflügel bei Höchstgeschwindigkeit, wodurch der V8 STAR heftig in die Begrenzung krachte.

Einer, der den Unfall aus der ersten Reihe erlebt hatte, war Christian Franck (Porsche 997 GT3 Cup). Der Luxemburger hatte am Vortag sein erstes Regenrennen mit dem Porsche überhaupt bestritten, konnte aber hinter Klassensieger Jorma Vanhanen auf einen hervorragenden siebten Gesamtplatz fahren. „Das war eine Lehrstunde und hat gut funktioniert“, schilderte Christian Franck seine Erfahrungen aus dem ersten Heat. Hinter dem Klassenzweiten landete Tjarco Jilesen (Porsche 997 GT3 Cup) auf dem dritten Platz in der Klasse 3. Im Trockenen war Christian Franck am Sonntag aber besonders stark unterwegs. Ein sechster Platz im Gesamtklassement und der erneute Klassensieg vor Romain Theissen und Jorma Vanhanen waren der Lohn für gute Vorstellungen.

Blick in die Klassen

Die Klasse 4 ging an STT Rückkehrer René Freisberg, der mit seinem Audi A3 Turbo als Gesamtneunter den Zielstrich überquerte. Für den Kelkheimer bedeutete dies zudem den Sieg in der Division II. Dahinter konnte Pierre Bonhôte (Seat Leon) den zweiten Platz vor Joachim Duscher im Audi 80 Turbo einfahren. Die 2-Liter Klasse konnte Marc Roth (Audi A4 STW) vor Joachim Bunkus (Triumph Dolomite) gewinnen. Bei den Porsche-Fahrzeuge meldete sich Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS) mit einem Sieg zurück. Knapp zwei Sekunden dahinter sah Daniel Behringer (Porsche 964) das schwarz-weiß karierte Tuch. Platz drei holte sich Ed van Heusden im Porsche 944 Turbo.

Spannend ging es in Rennen zwei bei den Fahrzeugen bis 3.500 ccm zu. Diesmal setzte sich Joachim Duscher im Audi 80 Turbo nach einem spannenden Zweikampf gegen Markenkollege René Freisberg (Audi A3 Turbo) durch. Den dritten Platz holte sich Andreas Schmidt (VW Scirocco), der sich nach einem Ausrutscher eingangs Motodrom wieder an Pierre Bonhôte vorbeiquetschte. Bei den 2-Liter Fahrzeugen war Marc Roth (Audi A4 STW) erneut nicht zu bezwingen. Nach dem Ausfall von Gerhard Füller (BMW 120i) holte sich Joachim Bunkus (Triumph Dolomite Sprint) den zweiten Klassenrang. Besonders eng umkämpft war die Klasse der Porschefahrzeuge, wo die ersten Drei innerhalb von zwei Sekunden lagen. Georg Vetter (Porsche 964) holte sich seinen Premierensieg vor Daniel Behringer (Porsche 964) und Alexandra Irmgartz (Porsche 964 RS).

Nach diesem überaus gelungenen Auftakt geht es für die Piloten der Spezial Tourenwagen Trophy in rund sechs Wochen weiter. Auf dem Nürburgring steht mit dem Eurorace ein weiteres Top-Event auf dem Programm.