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VLN
15.04.2013

GT Corse absolviert Testfahrten unter Rennbedingungen

Frohes neues Motorsport-Jahr: Das Team GT Corse startete nach der langen Winterpause beim Auftakt zur VLN-Langstreckenmeisterschaft Nürburgring mit zwei blauen Ferrari 458 in die Saison 2013. Dabei erreichte die Startnummer 458 mit Stammpilot Christian Kohlhaas (Andernach), Ex-DTM-Fahrer Carsten Struwe (Monaco) und Mike Jäger (Kaiserslautern) Platz vier in der Klasse SP8.

Das Schwesterfahrzeug #457, das von Alexander Mattschull (Bad Homburg) und Maxi Götz, dem amtierenden Champion des ADAC GT Masters, pilotiert wurde, wurde wegen eines technischen Defektes aus Sicherheitsgründen vorzeitig aus dem Rennen genommen.

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„Trotz unseres vierten Platzes in der Klasse war es ein unglücklicher Start in die Langstreckensaison“, erklärt Danny Pfeil, Teamchef des Rennstalls mit dem italienischen Rennwagen. „Nachdem die Test- und Einstellfahrten abgesagt wurden, konnten wir unsere Neu-Entwicklungen aus den Wintermonaten im Vorfeld nicht auf der Nordschleife ausprobieren. Die Quittung dafür haben wir heute leider im Rennen bekommen. Allerdings hat sich bei den Mischbedingungen mit GT-Champion Maxi Götz am Steuer im Qualifying mit Platz sechs im Gesamtklassement gezeigt, dass wir das Fahrwerk mit unserem neuen Partner in die richtige Richtung entwickelt haben und wir uns auf die Stärke der Dunlop-Reifen verlassen können.“ GT-Champion Maxi Götz ergänzte: „Nach meinem ersten Zeittraining auf der Nordschleife bin ich zufrieden. Der GT Corse-Ferrari ist sehr gut ausbalanciert und hat auch mit feuchten Stellen überhaupt kein Problem. Ich freue mich schon jetzt auf meine nächsten Einsätze.“

Der Start des ersten VLN-Rennen des Jahres erfolgte dann bei komplett trockenen Wetterbedingungen. Alexander Mattschull übernahm als Erster die Cockpitarbeit in der #457. „Nach dem Start fand ich mich plötzlich mitten im Getümmel der stärkeren GT3- Fahrzeuge wieder. Als sich das Feld auf der Nordschleife dann etwas auseinandergezogen hatte, konnte ich über weite Strecken quasi frei fahren“, sagte Mattschull, der mit schnellen Rundenzeiten demonstrierte, dass er sich auf der härtesten Rennstrecke der Welt immer heimischer fühlt.

Doch kurze Zeit später musste er ein Problem an die Box melden. „Auf der Döttinger Höhe hat es plötzlich Klack gemacht. Der Heckspoiler hatte sich verstellt“, berichtete Mattschull. Das Team reagierte prompt und änderte die Aerodynamikeinstellungen. „Leider erzielten unsere Maßnahmen nicht die erhoffte Wirkung“, erklärte Teamchef Danny Pfeil. „Da das Auto insbesondere in den schnellen Passagen nicht mehr sicher zu fahren war, haben wir es aus Sicherheits-gründen aus dem Rennen genommen“,

Startfahrer Christian Kohlhaas ging mit dem Schwesterfahrzeug #458 ins Rennen und strahlte nach seinem Stint: „Der Ferrari lief ohne Probleme, ließ sich sehr gut fahren. Im Vergleich zum Vorjahr haben wir mit dem neuen Setup einen riesigen Schritt nach vorne gemacht. Es macht richtig Spaß.“ Auf Klassen-Position eins übergab er das Lenkrad an Mike Jäger, der zum ersten Mal mit dem Rennwagen aus Maranello ins Rennen ging. „Das Auto ist klasse vorbereitet und super abgestimmt. Das macht Lust auf mehr“, gab Mike Jäger nach seiner erfolgreichen Feuertaufe im Ferrari zu Protokoll und berichtete: „Bis eingangs Wehrseifen war noch alles okay, aber beim Herausbeschleunigen fing das Auto plötzlich an zu ruckeln. Nach dem Blick ins Mapping war schnell klar: das Benzin geht aus.“

Nachdem er zwei Runden verlor, schaffte es Jäger noch bis an die Box. „Gemäß der Balance of Performance fährt der Ferrari 458 mit einem Restriktor, der die Leistung bei 545 PS regelt“, erklärt der Technische Leiter Martin Kohlhaas. „Wie wir ohne Tests nun leider feststellen mussten, ist damit ein deutlich erhöhter Benzinverbrauch verbunden, bedeutet mehr als acht Runden – trotz 120-Liter-Tank – sind nicht möglich.“

Mit einem furiosen Schlussfinale katapultierte der ehemalige DTM-Pilot Carsten Struwe die Startnummer 458 in der Klasse noch auf den vierten Platz. „Mit dem Cavallino Rampante bin ich jetzt per Du“, grinste Carsten Struwe. „Der Speed des Autos ist enorm, Kompliment, die Vorderachse ist perfekt, beim Einlenken biegst Du sofort ab. Außerdem hast Du vorne viel Grip. Auch die Hinterachse bietet viel Vertrauen, auch in den schnellen Ecken. Aber nicht nur die technischen Aspekte stimmen. Die Stimmung im Team ist sehr gut. Hier fühle ich mich nicht nur gut aufgenommen, sondern auch sehr gut aufgehoben.“
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