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VW Castrol Cup
03.05.2013

Hermann Berger trotzt am Slovakiaring allen Problemen

Ein herrliches, fast schon sommerliches Wochenende am Slovakiaring, an dem zehntausende Fans bei herrlichem Wetter feinste Motorsportaction bejubelten. Für den Volkswagen Castrol Cup traf dies ganz besonders zu: So viele Drei-, Vier- und Fünfkämpfe, so viele Positions- und Führungswechsel, das gab es nicht einmal in der Hauptrennserie des Wochenendes, der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC.

Für Hermann Berger gab’s nach den freien Trainings und dem Qualifying am Freitag allerdings keine Zeit, um die Stimmung oder das Wetter zu genießen: Nur Platz 18 von 26 Startern, das war für den Steirer eine herbe Enttäuschung, zumal er als Sechstplatzierter der Gesamtwertung mit großen Hoffnungen zum Slovakiaring gekommen war: „Wir wollten uns gegenüber Poznan verbessern, denn dort hatten die vielen polnischen Konkurrenten noch Heimvorteil. Aber wir sind weder im freien Training noch im Qualifying ins Fahren gekommen, ich hab’ einfach keine Zeit zusammengebracht. Wir müssen uns jetzt anschauen, woran das liegt, denn so hinterherzufahren macht keinen Spaß …“

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Für den ersten Rennlauf am Samstag wählte Hermann Berger vier gebrauchte Reifen (insgesamt vier neue und zwei gebrauchte Reifen gibt es pro Rennwochenende), spekulierte mit dem Luftdruck und versuchte von Beginn an zu attackieren – mit Erfolg: nach zwei Runden lag er bereits auf dem zehnten Rang, im dritten Umlauf war er bis auf den achten Platz nach vor gefahren. Doch dabei sollte es nicht bleiben: „Ich hab’ offenbar die vorderen Reifen im Qualifying beleidigt, nach vier, fünf Runden war kein Grip mehr da. So musste ich zusehen, wie mich einer nach dem anderen zurücküberholte.“ Am Ende gab’s Platz 16 und enttäuschte Gesichter bei Berger und seinem Team.

Die nächste Hiobsbotschaft folgte dann am Sonntagmorgen: Alle Fahrer bekamen jeweils zwei neue Reifen zugesprochen, „aus Sicherheitsgründen“, wie es hieß, nachdem Reifen-Ausrüster Hankook Probleme mit der offenbar zu weichen Mischung vermeldete. Hermann Berger war über diese Entscheidung nicht sonderlich glücklich: „Wir haben uns extra zwei neue Reifen aufgehoben, sind gestern aufgrund unserer gebrauchten Pneus so weit zurückgefallen und wollten heute von unserer Entscheidung profitieren. Das kann ich jetzt wohl vergessen.“

Doch angesagte Katastrophen finden bekanntlich nicht statt – und so konnte Berger im zweiten Lauf dank einer bravourösen Fahrt vom Start weg Platz um Platz gut machen: „Ich hatte schon einen super Start, konnte mich aus allen Scharmützeln heraushalten und sofort attackieren. Die Änderungen am Luftdruck und am Stabi haben sich bezahlt gemacht. Außerdem hab’ ich die halbe Nacht Daten verglichen und Videos studiert. Wie es aussieht, hat das geholfen. Mir ist der Knopf aufgegangen und ich bin auf der Rundstrecke wieder schnell!“

Eindeutiges Indiz dafür: in seiner schnellsten Runde war Berger nur sechs Zehntelsekunden langsamer als Cup-Dominator Mateusz Lisowski, der beide Rennläufe gewinnen konnte. Für Berger gab’s Platz neun und viele wichtige Punkte in der Gesamtwertung: „Das stimmt mich zuversichtlich für die nächsten Rennen. Ich glaube jetzt weiß ich, wie ich dieses Auto fahren muss, um schnell zu sein.“

Den Beweis wird Hermann Berger in vier Wochen antreten: Dann stehen nämlich die Läufe fünf und sechs des „Volkswagen Castrol Cup“ in Brünn auf dem Programm.