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24h Leipzig
30.01.2014

Bei allen Rennen dabei: Görsdorf und Schaller

2006 bis 2014: Neun Jahre sind bisher bei den 24 Stunden von Leipzig absolviert. Über 600 Pilotinnen und Piloten gestartet. Doch nur zwei haben ALLE Rennen absolviert. Wir sprachen mit Denny Görsdorf und Thomas Schaller.

Glückwunsch Denny, Glückwunsch Thomas, ihr seid nach unseren Recherchen die einzigen beiden Piloten, die bisher bei jedem 24-Stunden-Rennen in Leipzig dabei waren. Wie seid ihr 2006 dazu gekommen, mitzufahren (wie habt ihr davon erfahren)?
Denny Görsdorf: „Ich kam damals auf Empfehlung in das Team von Mobi-Kart, erhielt einen Anruf vom damaligen Teamchef, ob ich mitfahren möchte ... und wurde später Nachwuchsfahrer bei Mobi im Formel-Auto. So fing es bei mir an! Viele kannten damals das große Event aus Köln, doch Leipzig legte fortan noch einen drauf. Dass ich danach als Fahrer und Organisator mit einem eigenen Team unter Mazda und Schubert meinen Anteil leisten durfte, ist natürlich bis heute umso schöner. Egal ob Fahrer oder Helfer, ohne die anderen wären die Erfolge nicht möglich gewesen.“

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Thomas Schaller: „Ich wurde damals von Ronny Wechselberger angesprochen, ob ich nicht bei dem 24h Rennen in Leipzig mitfahren will. Unsere Teamchefinnen damals waren zwei nette Damen aus Berlin.“

Was habt ihr euch damals dazu gedacht? 24 Stunden im Kreis fahren?
Denny Görsdorf: „2006 stand ja alles noch in den Kinderschuhen. Die Aufregung war groß und letztlich wurden wir mit etwas Glück Zweiter. Die Abläufe waren damals für jeden neu, es hat sich doch einiges verändert. Das Rennen 2006 war doch sehr turbulent. Das erste 24h Rennen überhaupt fuhr ich selbst schon 1998, also nicht zum ersten Mal. Doch Leipzig war natürlich vom ganzen Drumherum ein absolutes Highlight. Im Indoor-Bereich ist es sicherlich bis heute das beste Event, wenn man über 24h Kartrennen spricht. Und nach solchen 24h Rennen denkt man meist sowieso: Wenn du gewinnst sagt man: ‚Das ist das Geilste, was es gibt.’ Verlierst du, schmerzt alles beim fahren nach vier Stunden und du sagst dir: ‚Warum mache ich das ...?’ Doch letztlich greifst du trotzdem jedes Jahr aufs Neue an. Es ist eben schon etwas besonderes. Und für mich ist es der perfekte Ersatz für den großen Formel- und Tourenwagensport, wo du heute mehr Geld als Talent benötigst. Nicht schlechter, nur anders. Um zu gewinnen, musst du was können, so oder so. Und Glück gehört natürlich auch immer dazu.“

Thomas Schaller: „Gedacht habe ich mir ehrlich gesagt nicht viel, da ich nun mehr seit fast 19 Jahren im Kreis fahre ... In dieser Zeit bin ich etliche 24h Rennen gefahren (ca. 75). Die Leipziger Kartbahn und das 24h Rennen dort, hat mich sehr gereizt, da sie für mich damals noch eine unbekannte Strecke war und ich diese Herausforderung gerne annehmen wollte. Mittlerweile gehört das Rennen in Leipzig, wie auch das Rennen in Köln, zu einem Pflichttermin Anfang des Jahres, bei dem ich gerne Fahrten von über 650 km in Kauf nehme.“

Was hat sich im Gegensatz zu 2006 bis heute verändert?
Denny Görsdorf: „Ganz klar, die Professionalität. 2007 haben wir gemeinsam bis heute den Sieg mit dem größten Vorsprung errungen. 2011 die größte Niederlage (Zweiter – mit 6 Sekunden Rückstand). Wir wurden 2011 Zweiter, weil wir jedem im Team die gleiche Fahrzeit geben wollten. Wie immer, all die Jahre. Doch damit konnte man nicht mehr gewinnen, da sich alle anderen Top-Teams auch intern nur noch auf den Sieg fokussiert haben und alles andere unterordneten. Das gilt heute auch allgemein für den Kartsport. Zum Glück hat man die Fahrzeit-Regel 2013 eingeführt. Allgemein muss man sagen, vor 15 Jahren gab es noch 100% feste Teams, heute musst du schauen, dass du mit der Zeit gehst und dich verstärkst, sonst gehst du leider unter. Und dennoch ist es schön, alte Freunde auf der Strecke immer wieder zu treffen und feste Partner im Team zu haben, die du seit eh und je kennst.“

Thomas Schaller: „Verändert hat sich definitiv die Professionalität der Veranstaltung sowie die Fahrer- / Teamdichte. Es wird Jahr für Jahr enger, was auch die knappen Abstände nach 24 gefahren Stunden zeigt. Was ich mir wünschen würde, wäre mal eine andere Streckenführung. Das wäre ein neuer Anreiz und in meinen Augen nicht verkehrt!“

Ihr seid bis 2014 immer im gleichen Team gestartet. Warum hat sich das 2014 geändert?
Denny Görsdorf: „Das ich und Thomas so lange im selben Team gestartet sind, war und ist für mich etwas sehr Besonderes gewesen. Und ich habe gerne an ihm festgehalten. Er ist ähnlich lang wie ich im Geschäft und ein fairer Sportsmann. Wir wohnen 500 km voneinander entfernt, da ist es nicht selbstverständlich, so lange zusammen zu starten. Aufgrund der Top-Fahrer-Liste mussten wir das 2014 nun ändern. Die letzten Jahre zählten wir (Thomas und ich) gemeinsam mit unseren Kollegen im Team immer zu den Top-Teams, doch leider waren wir in der Box nicht mehr ganz vorne dran. Das war dieses Jahr anders. Die Truppe von Andy Koppka macht solch einen geilen Job. Der dritte Platz fühlt sich für uns alle an wie ein Sieg. Wir hatten mit Platz fünf bis Platz acht gerechnet. Es war schön bei der neunten Auflage zum achten Mal auf dem Podium zu stehen. Das war eine reine Teamleistung!“

Thomas Schaller: „Durch die Top-Fahrer-Liste mussten wir uns dieses Jahr leider trennen. Aber ich wollte 2014 auch einfach mal mit einem Team aus meiner Gegend angreifen und Denny hatte wohl auch schon früh einen fixen Platz bei Laps Kartcenter gehabt. Nichtsdestotrotz hatten wir super schöne (erfolgreiche) Jahre zusammen und werden sie auch weiterhin haben, auch wenn wir uns vielleicht nur noch als Konkurrenten in Leipzig treffen werden.“

Seid ihr beim 10-jährigen Jubiläum 2015 auch mit dabei?
Denny Görsdorf: „Natürlich komme ich nächstes Jahr wieder, um dann hoffentlich wieder mit dem Quäntchen Glück erneut ganz oben zu stehen. Auch wenn man das Alter merkt und die junge Garde immer näher kommt, ich versuche mein Bestes ...“

Thomas Schaller: „Also ich denke, dass ich die zehn Rennen noch voll machen werde, auch wenn ich von Jahr zu Jahr älter werde und den Speed evtl. nicht mehr ganz so mitgehen kann. Auch brachte mich diese Loews Kurve dieses Jahr fast um den Verstand, die war mit unserm Kart so gut wie nicht fahrbar. In jeder Runde auf die Loews zu, sagte ich mir unterm Helm, nächstes Jahr fahre ich auf keinen Fall mehr hier mit. Doch nun, ein paar relaxte Tage nach dem Rennen, hab ich jetzt schon wieder Bock auf das tolle Event in Leipzig 2015. In welchem Team ich an den Start gehen werde, steht bis dato aber noch nicht fest.“

Erfolge der Piloten

Denny Görsdorf

2014: 3 (Laps Kartcenter by Mazda Autohaus Gaida & Fichtler)
2013: 20 (Mazda-Racing-Team Gaida & Fichtler)
2012: 3 (Need for Speed Team Schubert)
2011: 2 (Need for Speed Team Schubert)
2010: 1 (Need for Speed Team Schubert)
2009: 2 (Schubert Motorsport)
2008: 2 (Mazda Racing Team G&F) + 5 (Schubert Motorsport)
2007: 1 (Mazda Racing Team G&F)
2006: 2 (Yokohama Mobikart Racing)

Thomas Schaller
2014: 7 (Eusteracing)
2013: 20 (Mazda-Racing-Team Gaida & Fichtler)
2012: 3 Need for Speed Team Schubert)
2011: 2 (Need for Speed Team Schubert)
2010: 1 (Need for Speed Team Schubert)
2009: 2 (Schubert Motorsport)
2008: 2 (Mazda Racing Team G&F)
2007: 1 (Mazda Racing Team G&F)
2006: 2 (Yokohama Mobikart Racing)
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